Schwarzbuch Scientology
Razzien auf unsere Kirchen verübt, die an die völkermörderischen Übergriffe
auf Religionen in »weniger informierten« Zeiten und Gesellschaften erinnerten.
Ein Geheimdienst wäre keiner, wenn er nicht regelmäßig über die Lage im Feindesland aktuelle Berichte erstellen würde, um auf eventuell aufkommende Probleme reagieren zu können. Eine weitere Eigenschaft solcher Einheiten ist das Bestreben, dass diese Auswertungen und sich daraus ergebende Aktivitäten eben von den zu Feinden Erklärten nicht entschlüsselt werden können. Dieses gilt auch für den scientologischen Geheimdienst:
Da von OSA-Organisationseinheiten ein ausgedehntes Berichtswesen, zum Beispiel die Erstellung regelmäßiger Lagebilder, verlangt wird, sollen sensible Informationen verschlüsselt übermittelt werden. Bezüglich der Geheimhaltung von Informationen wurde eine vorbereitete Verpflichtungserklärung bekannt, die bei Nichteinhaltung eine Strafe von 30.000 DM vorsah.
(Landesamt für Verfassungsschutz Baden Württemberg [Hrsg.]: »Der Kampf der Scientology-Organisation um die Anerkennung der Gemeinnützigkeit in den USA und seine Auswirkungen auf Deutschland«. Stuttgart, 2004, S. 71.
Diese bekannt gewordene Direktive zur Lagebeschreibung stammt im Übrigen nicht mehr aus den Jahren 1950-1980, sondern vom 26. Juni 1995)
Nicht nur im Hinblick auf Diffamierung von Personen oder politischen Desinformationskampagnen muss die Anti-Psychiatrie-Theorie der Scientology herhalten. Überall in der Welt, wenn Schreckliches passiert, haben die Scientologen die Hintermänner erkannt und benennen sie, es hat immer etwas mit den bösen Psychiatern zu tun und immer mit
dem Alleinvertretungsanspruch von Theorie und Praxis für die Zukunft. Beim Kosovo-Konflikt hatte ein hochrangiger Scientologe die Erklärung parat, dass die »wahren Hintergründe« erkannt wurden, nämlich die »kriminellen Psychiater«, die für den Konflikt verantwortlich seien, wären bereits 1941 die »Anstifter« der Besetzung Jugoslawiens durch Hitler-Deutschland gewesen und Massenmord auf dem Balkan sei »nach psychiatrischen Rassetheorien« erfolgt.
Seit Hubbard wird gebetsmühlenartig die Anti-Psychiatrie-Karte gezogen, und der jetzige Boss David Miscavige argumentiert auf derselben Linie. Er könnte wohl auch gar nicht anders, da er schon als Kind in die Organisation geraten ist und somit sein Weltbild sich von Anfang an auf das verschwörungstheoretische Ideologiegebäude von Hubbard eingestellt hat. Anlässlich der Terroranschläge in den USA am 11. September 2001 war er natürlich zur Stelle und verkündete, dass nur die Scientologen einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenbruch verhindern können, und natürlich sind auch bei den Attentätern die scientologisch üblichen Verdächtigen am Werk gewesen:
Das wird gemacht, indem man sie (die Attentäter, d.Verf.) unter Drogen setzt, sie hypnotisiert … Das alles ist das Rüstzeug der Psychiater. Das sind keine Mutmaßungen. Das sind Fakten. Und wenn Sie immer noch Zweifel haben, dann schauen Sie sich die Tatsache an, dass die rechte Hand des Hauptverdächtigen - Osama bin Laden - Psychiater ist.
(Miscavige, David: »Besondere Botschaft an alle Scientologen vom Vorsitzenden des Religious Technology Center«. 11. September 2001)
Der Kampf um die Welt gegen irdische und intergalaktisch programmierte Wesen hat seine zu demaskierenden Akteure. Der Alleinvertretungsanspruch von Scientology wird gerade immer wieder in den Einheiten mit dem Stempel des Kampfes um Menschenrechte, egal mit welchem Zusatz, besonders deutlich. Und die Strategie, darüber auch prominente nichtscientologische Fürsprecher zu finden, scheint immer wieder erfolgreich zu sein.
Einflugschneise Wirtschaft
Scientology - ein Wirtschaftsunternehmen. Derartige Verkürzungen in der Öffentlichkeit prägen häufig die Meinung. Abgestellt wird bei dieser Formulierung meistens auf die Kosten, die auf die Mitglieder für Kurse, Seminare, den unvermeidlichen Hubbard-E-Meter, Bücher usw. zukommen. Die Einnahmequelle über die Mitglieder ist sicherlich ein Hauptbestandteil der Finanzierung des Gesamtsystems. Dass die Scientology-Einheiten mit Vereinstatus auf Gewinnerzielung ausgerichtet sind, hatte bereits 1995 im »Verwaltungsgerichtsverfahren« hinsichtlich des Vereins, Scientology Kirche Hamburg e.V., erst das Oberverwaltungsgericht festgestellt, und diese Auffassung wurde vom Bundesverwaltungsgericht bestätigt. Darüber
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