Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
Flüssigkeit gebeugt und war damit beschäftigt, eine Rednerliste zu ordnen.
»Bennie«, sagte sie und drehte sich, Beruss völlig ignorierend, zur Seite, »gehen wir hinauf. Wir müssen etwas besprechen.«
Als Behn-kihl-nahm und Leia gemeinsam den Senatssaal betraten und auf die Rednerbühne zustrebten, ging ein plötzliches Murmeln – besser gesagt eine Art Stöhnen – durch die Tausende, die sich im Saal drängten. Als das Murmeln verstummte, konnte man nur noch die schwachen Stimmen der Kommentatoren hören, die aus wenigstens einem Dutzend eingeschalteten Kommlinks drangen.
»… mit ihrem Erscheinen hatte man erst später gerechnet. Das Unerwartete…«
»…nährt Spekulationen eines überraschenden Rücktritts…«
»… für unwahrscheinlich gehalten, dass sie während der vermutlich langen und intensiven Debatte…«
Aber die Protokollbeamten des Senates machten die störenden Geräte schnell ausfindig und als Behn-kihl-nahm ans Rednerpult trat, herrschte fast absolute Stille.
»Senatskollegen«, sagte er und räusperte sich dann zweimal. »Der Zeitplan für die heutige Sitzung ändert sich.«
So unschuldig seine Worte auch waren, ließen sie doch ein Raunen durch die Menge gehen. Er achtete nicht darauf und fuhr über den Audioscanner des Rednerpults gebeugt fort. »In Übereinstimmung mit der Geschäftsordnung des Senats und unter besonderer Berücksichtigung von Artikel 5 der Verfassung übergebe ich den Vorsitz der Präsidentin des Senates, Leia Organa Solo, erbliche Prinzessin des Hauses Organa von Alderaan und gewählte Senatorin der wiederhergestellten Republik von Alderaan.«
Als Leia sich von der Bank erhob, wo sie Behn-kihl-nahms Ankündigung angehört hatte, geschah etwas Unerwartetes – eine sich langsam steigernde, trotzig klingende Ovation. Über den riesigen Saal verteilt erhoben sich Senatoren in Gruppen von zwei und drei und schließlich zehn und zwanzig und klatschten und stießen Hochrufe aus. Als Leia schließlich das Rednerpult erreichte, waren die Hälfte des linken Flügels und fast alle Senatoren auf der rechten Seite des Saals aufgestanden und harten sich der improvisierten Demonstration angeschlossen.
Im mittleren Bereich, wo die Vertreter der meisten Menschenwelten ihre Plätze hatten, war die Reaktion weniger enthusiastisch, aber selbst dort war fast die Hälfte aufgestanden. Am meisten Lärm herrschte auf der öffentlichen Galerie, wo die Zuhörer die Warnungen der Protokolloffiziere und der Architekten in den Wind schlugen und im Takt trampelten. Verblüfft sah Leia sich zu Behn-kihl-nahm um, als erwartete sie von ihm ein Stichwort oder eine Erklärung, konnte aber nur erkennen, dass er ihr ebenfalls in gleicher Weise würdevoll applaudierte.
Leia wandte sich wieder dem Saal zu, hob die rechte Hand und erbat sich damit Stille. »Bitte«, sagte sie. »Bitte. Ich bin Ihnen für Ihre so spontan und echt angebotene Unterstützung dankbar. Ich nehme sie als tief empfundenen Ausdruck Ihrer Sorge um Han an – stellvertretend für die Sorgen so vieler Leute überall in der Neuen Republik, die unserer Familie ihr Mitgefühl ausgedrückt haben. Es erfüllt mich mit tiefer Befriedigung, dass so vielen von Ihnen sein Wohlergehen so viel bedeutet. Wir lieben ihn sehr und es ist unvorstellbar schwer für uns, ihn leiden zu sehen.
Aber ich bin heute nicht hierher gekommen, um von Han zu sprechen oder Ihr Mitgefühl zu missbrauchen«, fuhr Leia fort. »Ich bin hierher gekommen, um eine Ankündigung in einer Sache von großer Tragweite zu machen. Ich bin froh, dass so viele von Ihnen hier sind, um sie aus erster Hand zu hören.
Um dreizehn Uhr dreißig heute habe ich in Gegenwart des Vorsitzenden des Verteidigungsrates, des Ersten Administrators, des Außenministers, des Admirals der Flotte und des Direktors des Ministeriums für Nachrichtendienst im Hinblick auf die Krise im Farlax-Sektor gemäß Artikel Fünf der Verfassung den Notstand erklärt.«
Ein erschrecktes Stöhnen aus Tausenden von Kehlen ging durch den Raum. »Das ist die von der Verfassung vorgeschriebene formelle Formulierung«, fuhr Leia fort. »Aber es lässt sich auch wesentlich einfacher ausdrücken – wir haben der Duskhan-Liga den Krieg erklärt.
Ich habe diesen Schritt aus einem einzigen Grund getan: weil er richtig ist.
Dies ist kein persönlicher Kreuzzug und auch kein politisches Manöver. Es ist ein Feldzug für die Gerechtigkeit – Gerechtigkeit für die Opfer, Gerechtigkeit für die
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