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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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unbeschränkter Redezeit viele Stunden zu dauern. Aber sowohl die den Medien vorbehaltenen als auch die für die Öffentlichkeit bestimmten Etagen der Senatsgalerie waren bereits zum Bersten gefüllt, ganz zu schweigen von den vielen Neugierigen, die sich draußen auf den Korridoren drängten.
    Einige der Wartenden in den öffentlichen Bereichen hatten eine farbkodierte Galeriekarte für einen späteren Dreistundenblock, andere hatten sich lediglich eine Zugangsberechtigung für das Senatsgebäude und einen Platz in einem der Auditorien besorgen können. Da die Nachfrage das Angebot weit überstieg, wurden für Galeriekarten mehr als zehntausend Credits bezahlt – falls man jemanden fand, der bereit war, seine Karte zu verkaufen.
    Trotz aller Anstrengungen der Palastsicherheit, das zu verhindern, war unter den Kartenbesitzern bereits ein reger Tauschhandel im Gange, ausgelöst von widersprüchlichen Gerüchten hinsichtlich des Zeitpunkts, an dem Leia ans Rednerpult treten würde. Karten für Sitzung Drei, die für den Zeitraum von neunzehn bis zweiundzwanzig Uhr galten, wurden augenblicklich um dreitausend Credits höher gehandelt als solche für Sitzung Zwei und fünftausend höher als die für Sitzung Vier und später.
    In den nicht der Öffentlichkeit zugänglichen Korridoren und Sälen war die Erregung etwas gedämpfter, aber nur im Vergleich zu den öffentlichen Räumlichkeiten. Der Antrag war das spektakulärste Ereignis der dritten Wahlperiode und niemand, der Anspruch auf einen Platz im großen Saal hatte, war bereit, sich diese Sensation entgehen zu lassen. Überall drängte sich die Menge mit vielen unbekannten Gesichtern und im Ausschusssaal des Rates, in dem normalerweise eher gedämpfte Gespräche geführt wurden, hatte sich ein hitziges Streitgespräch zwischen einem halben Dutzend Senatoren entwickelt, die den Beginn der Sitzung nicht abwarten könnten.
    In dieser Atmosphäre fiel Leias unerwartetes Erscheinen im Vorraum des Senates zunächst gar nicht auf. Und die Ersten, die Leia entdeckten, waren ausgerechnet diejenigen, die sie zuallerletzt sehen wollte – Enghs Imageanalytiker.
    Sie hatte sich nie die Mühe gemacht, sich ihre Namen zu merken – sie nannte sie den Bauchredner und den Kostümverleiher. Der Bauchredner, der sie als Präsidentin Solo ansprach, bemühte sich die ganze Zeit, Leia Worte in den Mund zu legen, und äußerte dann Kritik an den Worten, die aus Leias Mund gekommen waren. Der Kostümverleiher, der sie als Prinzessin Leia ansprach, behandelte Leia wie eine Anziehpuppe und sorgte sich unablässig darum, ob ihre Kleidung für den jeweiligen Auftritt in der Öffentlichkeit auch die richtige Botschaft vermittelte.
    Jetzt kamen sie nebeneinander auf sie zugestürmt und begrüßten sie mit einem Wortschwall.
    »Prinzessin! Wo sind Sie gewesen…«
    »Präsidentin Solo! Ich habe Ihre Rede noch nicht gesehen…«
    »… ich habe Ihre Kleidung im Diplomatensalon. Es hat noch keine Eile, aber ich muss Sie wegen Ihrer Schmuckwahl sprechen…«
    »… dem Himmel sei Dank, dass Sie nicht als Erste ans Rednerpult treten. Suchen wir uns einen Raum, wo wir das, was Sie sagen wollen, noch einmal durchgehen können…«
    »… ich habe mich für etwas ganz Einfaches entschieden. Nicht gerade trauernde Witwe, aber etwa in der Richtung, weil alles, was zu farbenprächtig ist…«
    »… ich habe Interviews mit Global Prime und INTG gleich nach der Sitzung arrangiert…«
    »Aufhören«, sagte Leia mit scharfer Stimme. »Alle beide, seien Sie still.«
    Beide starrten sie verständnislos an, als wollten sie wir-wollen-doch-nur-helfen sagen.
    »Stimmt etwas nicht, Präsidentin Solo…«
    »Ich wollte Ihnen keineswegs zu nahe treten, Prinzessin Leia…«
    »Kein Wort mehr«, fuhr sie dazwischen. »Kein einziges Wort. Sie sind beide entlassen, fristlos.« Ihre Hand zuckte vor und riss ihnen die Plaketten mit der Zugangsberechtigung von der Kleidung. »Melden Sie sich im Ministerium und tun Sie dort, was Sie bisher getan haben – und ich kann nur hoffen, dass das nützlicher ist als das, was Sie hier getan haben.«
    Unterdessen war man im Umkreis von zehn Metern auf sie aufmerksam geworden und eine Schar von Neugierigen begann sich um sie zu sammeln. Ohne auf sie zu achten, schob Leia den Bauchredner beiseite und setzte ihren Weg durch den Vorraum fort, bis sie Behn-kihl-nahm gefunden hatte. Der Vorsitzende stand mit Doman Beruss an einem Tisch in der Nähe der Bar über einen Krug mit einer dunklen

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