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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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»befreien«, und dann von ihnen Abgaben erhoben, die mehr als das Doppelte der Steuern ausmachten, die Illodia früher eingetrieben hatte.
    Aber auch heute noch legten die Zufahrt zum Turm und seine Fassade Zeugnis von einstigem Ruhm und vergangener Größe ab. Die Wege waren stets gefegt und von gepflegten Hecken gesäumt. Metall und Stein glänzte wie damals, als Bau Organa seine junge Tochter hierher in den Park gebracht hatte, um mit den vielen Kindern des Clans zu spielen, während er und der Senator ihre Gespräche führten. Und die siebzig Räume im Turm bildeten immer noch eine seltsame Mischung aus Museum und Kleinkommune, bewohnt von den elf Erwachsenen und fast zwanzig Kindern, die Domans Kreis ausmachten und die gelegentlich sämtliche Räume füllten.
    Doman empfing Leia in einem Raum, den sie bisher noch nie hatte betreten dürfen – dem Beratungssaal des Clans im obersten Stockwerk des Turms, wo die stimmberechtigten Erwachsenen sich trafen, um über Angelegenheiten der Familie zu diskutieren und sie zu entscheiden. Elf identische Stühle, jeder mit dem Emblem der Beruss in Silber und Blau, waren in einem Kreis angeordnet, auf den aus einem Oberlicht in der Decke warmes Licht fiel.
    Das Lächeln, mit dem Doman sie begrüßte, stand dem an Wärme nicht nach. »Kleine Prinzessin«, sagte er und stand auf, als erwarte er, sie würde auf ihn zu eilen und ihm einen KUSS auf die Wange geben wie in den alten Tagen, als sie noch ein Kind gewesen war. »Gibt es neue Nachrichten?«
    »Nein«, sagte Leia, betrat den Kreis und blieb dann stehen. »Die Yevethaner haben nicht geantwortet. Der Vizekönig hat meine Botschaften ignoriert.«
    »Vielleicht stecken gar nicht die Yevethaner dahinter?«
    »Wir haben jetzt die Flugrekorder aus einigen X-Flügler-Begleitschiffen. Das Schubschiff der Yevethaner ist unverkennbar. Und Nylykerka hat den Interdiktor, den sie eingesetzt haben, als die Imperator identifiziert, ein Schiff, das zum Kommando Black Sword abgestellt war. Es gibt wirklich nicht den geringsten Zweifel – das ist Nil Spaars Werk.«
    »Ich verstehe«, nickte Doman. »Jedenfalls bin ich froh, dass Sie vor der Ratssitzung zu mir gekommen sind. Es ist besser, wenn diese Angelegenheiten unter vier Augen erledigt werden.«
    »Ich musste zu Ihnen kommen«, sagte Leia und ließ sich auf einem Stuhl in dem Kreis nieder. »Ich weiß nicht, weshalb Sie das getan haben. Ich komme mir verraten vor – von jemandem verlassen, den ich für meinen Freund hielt und für einen Freund meines Vaters.«
    »Der Clan Beruss ist der Freund des Hauses Organa und wird das auch immer sein«, sagte Doman. »Daran wird sich zu meinen Lebzeiten oder den Ihren nichts ändern.«
    »Dann ziehen Sie doch die Vorladung zurück.«
    Doman gestikulierte. »Das will ich gerne tun – wenn Sie versprechen, dass Sie den Krieg nicht nach N’zoth tragen, um jemanden, den Sie lieben, zu befreien oder um Rache zu üben. Können Sie mir das versprechen?«
    »Verlangen Sie von mir, dass ich Han aufgebe? Ich kann einfach nicht glauben, dass Sie sich in einem Atemzug als mein Freund bezeichnen und das von mir verlangen können.«
    Doman lehnte sich voll Grazie in seinem Sessel zurück. »Zwei andere Männer haben dasselbe Schicksal wie Han erlitten – ob es nun die Gefangenschaft oder der Tod ist. Ist Ihnen ihre Rückkehr ebenso wichtig wie die seine?«
    »Was für eine absurde Frage«, erregte sich Leia. »Han ist mein Mann, der Vater meiner Kinder. Die anderen tun mir leid und ich möchte, dass sie alle sicher zurückkehren. Aber ich werde nicht hier sitzen und so tun, als würden sie mir ebenso viel bedeuten wie Han.«
    »Sie brauchen hier nichts vorzutäuschen«, sagte Doman. »Aber können Sie im Büro des Präsidenten des Senats der Neuen Republik sitzen und diesen Vorwand so überzeugend vorbringen, dass nichts, was Sie tun, die Illusion zerstört? Denn wenn Sie nicht bereit sind, allen dreien das gleiche Gewicht zuzumessen – gleichgültig, ob es nun viel oder wenig ist – dann glaube ich nicht, dass Sie dieses Amt innehaben sollten.«
    »Sie verstehen nicht, wie es für uns ist«, sagte Leia. »Sehen Sie doch diesen Raum an – Sie mögen ja Ihre Favoriten haben, aber keine Gemahlin bedeutet Ihnen alles, so wie das bei Han und mir der Fall ist.«
    »Ich habe das immer als eine Schwäche der Art zu leben gehalten, für die Sie sich entschieden haben«, sagte Doman.
    »Darüber können wir uns vielleicht ein andermal unterhalten«, sagte

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