Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
des Portals legte, passierte überhaupt nichts. Er versuchte es ein zweites Mal und wandte sich dann Lobot zu. »Haben Sie eine Einbahntafel gesehen?«
Lobot presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf.
Am anderen Ende der Kammer war es genauso. »Wir sind eingeschlossen«, verkündete Lando.
»Was hat das zu bedeuten?«, jammerte 3PO. »Sie könnten doch Ihren Blaster einsetzen, oder?«
»Nein, nicht solange ich nicht weiß, ob auf der anderen Seite Atmosphäre ist,«, sagte Lando.
»Das ist jetzt die Grenze«, erklärte 3PO. »Master Lando, ich bestehe darauf, dass Sie Ihre Yacht jetzt sofort hierher holen…«
Ehe der Droide seine Forderung zu Ende bringen und ehe Lando die Ablehnung aussprechen konnte, die ihm auf der Zunge lag, erfüllte ein lautes Wimmern den Raum, das im Klang irgendwie an das Geräusch erinnerte, das sie vorher gehört hatten. Nur dass es von einem viel näher gelegenen Punkt ausging – höchstens ein oder zwei Räume entfernt.
»Hören Sie das Brutzeln?«, rief Lando und stieß sich von dem Portal ab. »Das ist das Geräusch, wenn ein Blasterstrahl einen Körper trifft und das Fett verbrennt und das Wasser kochen lässt – aber eine Million mal schlimmer, als ich das je zuvor gehört habe. Jemand schneidet dieses Schiff in Stücke.«
Lando hatte sich unterdessen nahe genug an den immer noch in seiner Taumelbewegung begriffenen Schlitten herangearbeitet, dass 3PO ihn losließ und sich schwerfällig auf Landos rechtes Bein warf.
»Zum – 3PO, was machst du?«, fragte Lando und drehte sich herum, um zu sehen, was ihn da getroffen hatte.
Doch in dem Augenblick lenkte Lando ein neues Geräusch von 3PO ab. Es war das gedämpfte Brausen einer explosiven Dekompression – ein großer Bruch, und das ganz in der Nähe, so nahe, um die Wände des Raums in den Lichtkegeln von R2s Scheinwerfern sichtbar erbeben zu lassen.
»Bei allen Sternen der Galaxis…« hauchte Lando und schüttelte langsam den Kopf. »Jetzt hat es sie erwischt. Jetzt geht’s uns allen dreckig.«
»Es gibt keinen Anlass zur Sorge«, verkündete 3PO vergnügt. »Wir sind jetzt in Sicherheit.«
»Sei still, 3PO. Du weißt nicht, wovon du redest.«
»Bitte, machen Sie sich keine Sorgen, Master Lando. Niemand braucht sich Sorgen zu machen. Ich habe alles Nötige erledigt«, erklärte 3PO voll Stolz.
»Was?« Lando blickte nach unten und sah 3PO, den Rufstab der Glücksdame fest in der unbeschädigten Hand, in die Dunkelheit davontreiben. Lando griff nach der Tasche, in der der Sender gesteckt hatte, als könne er nicht glauben, was der Droide getan hatte.
»Weißt du, was du getan hast?«, fragte Lando. Seine Stimme klang leise und drohend.
»Aber selbstverständlich. Ich habe der Glücksdame das Signal gegeben, herzukommen und uns zu retten.«
»Nein«, sagte Lando, der Mühe hatte, seine Wut im Zaum zu halten. »Du hast gerade unser Urteil gesprochen. Dort draußen ist etwas, das groß und mächtig genug ist, um den Vagabunden anzugreifen und es zu überleben. Wie lange glaubst du eigentlich, dass die Glücksdame halten wird, nachdem sie hier erscheint? Du hast ein mannschaftsloses Schiff in eine Kampfzone gerufen, wo es keine Möglichkeit zur Verteidigung hat. Wie hast du dir denn gedacht, dass du sie an dem Pott da draußen vorbeibringst, der jetzt gerade Stücke aus dem Rumpf des Vagabunden reißt?«
»Oh«, sagte 3PO. »Ich verstehe.«
»Lando…«
»Lassen Sie mich in Ruhe, Lobot«, schnitt Lando dem anderen unwirsch das Wort ab. »Ich werde jetzt diesen Haufen aus billigem kybernetischem Schrott auseinander nehmen. Ich werde seine Arme und Beine zu kleinen Stückchen verbrennen, damit ich etwas habe, womit ich auf das Enterkommando werfen kann. Sagen Sie, was halten Sie davon, wenn Sie seine Rückenplatte als Schild bekommen?«
»Lando, hören Sie«, beharrte Lobot. »Die haben das Feuer eingestellt.«
Lando drehte sich halb herum. »Dann haben sie das eben. Aber wir bewegen uns nicht. Ich glaube nicht, dass sie sich wieder in Bewegung setzen wird.« Jetzt sah er wieder 3PO an. »Und du wirst das auch nicht.«
»R2, R2, wo bist du? Master Lando hat den Verstand verloren. Du musst mich schützen. Ich verdiene nicht zu sterben.«
»Das verdient fast niemand«, sagte Lando und zog den Schneidblaster heraus. »Aber wir sterben trotzdem. Du musst das philosophisch sehen.«
»Lando, warten Sie«, sagte Lobot. »Wir kennen dieses Schiff. Damit sind wir gegenüber allen, die an Bord kommen, im
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