Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
große Zurückhaltung an den Tag gelegt und dies, obwohl man uns auf unserem eigenen Territorium angegriffen hat. Trotz eindringlicher Vorhaltungen meiner Militärbefehlshaber habe ich unsere mächtige Flotte in all den Fällen zurückgehalten, wo nicht das Leben von Zivilpersonen in Gefahr war. Ich habe alles in meiner Macht Stehende getan, um die Verluste auf beiden Seiten möglichst gering zu halten. Ich habe Prinzessin Leia jede nur denkbare Gelegenheit gegeben, ihren Kurs zu wechseln und ihre Streitkräfte zurückzuziehen.
Ich bin sehr betrübt, dass sie sich statt dessen dazu entschlossen hat, die Invasionsflotte zu verstärken. In den letzten Wochen hat sie die klugen Ratschläge ihrer Ratgeber in den Wind geschlagen und insgeheim Hunderte von weiteren Kriegsschiffen ausgesandt, um die Welten der Duskhan-Liga zu bedrohen.
Ich bin tief betrübt, aber nicht überrascht. Diese Frau hat eine vielversprechende Verhandlung zwischen meinem Volk und der Neuen Republik sabotiert, weil der Frieden in ihren ehrgeizigen Plänen keinen Platz hat. Sie hat mir gegenübergesessen und mich hinsichtlich ihrer Absichten belogen – und während sie mich belog, haben ihre Agenten uns ausspioniert, Ausschau nach Schwächen gehalten und einen Eroberungskrieg geplant.
Ich weiß, dass die braven Bürger der Neuen Republik jetzt selbst bemüht sind, diese Betrügerin aus ihrer Hauptstadt zu vertreiben. Aber sie hat sich auf Coruscant viele Freunde gekauft und andere haben Anlass, sie zu fürchten. Es wird ein Krieg werden, der viele Wunden schlägt. Aber ich hoffe, dass am Ende die Ehre siegen wird.«
»Jetzt kommt die gute Nachricht«, flüsterte Graf Ackbar zu.
»Aber das yevethanische Volk kann nicht länger warten«, sagte Nil Spaar. »Wir können nicht länger unsere Zukunft auf die Hoffnung setzen, dass Prinzessin Leia am Ende auf die Stimme ihres Gewissens hören und uns in Frieden lassen wird. Wir müssen uns selbst beschützen. Indem sie unser Freundschaftsangebot abgelehnt und unsere schiere Existenz bedroht hat, hat Prinzessin Leia uns gezwungen, uns dort Freunde zu suchen, wo wir das unter anderen Umständen nicht getan hätten.«
Nil Spaar hob die Hand und wies auf den Mann, der neben ihm stand. »Wir haben das Imperium eingeladen, als Verbündete in den Koornacht-Sternhaufen zurückzukehren…«
»Das ist – das ist völlig unglaubwürdig«, regte sich Leia auf. »Sie verachten das Imperium.«
»… und ich möchte Ihnen bekannt geben, dass die Duskhan-Liga und die Große Imperiale Union einen Beistandspakt geschlossen haben. Mufti Tragg Brathis ist Kommandant der Schlachtflotte, die jetzt hier stationiert ist.«
Der Mann in der schwarzen Uniform nickte, Nil Spaar machte eine kurze Pause und das Holo wanderte nach rechts, bis der Blick durch die Brückenfenster bestätigte, dass das Schiff ein Sternzerstörer der Superklasse war. Ein paar Sekunden lang konnte man wenigstens ein halbes Dutzend weiterer Sternzerstörer sehen, die in Formation über dem Rand eines staubiggelben Planeten flogen.
Dann trat Nil Spaar vor die Sichtscheibe und versperrte den Ausblick. »Sie haben jetzt genug gesehen, um zu begreifen. Wenn die Neue Republik sich nicht von unseren Grenzen zurückzieht – wenn Ihr Präsident, wer auch immer das sein mag – nicht unverzüglich unseren gerechten Anspruch auf diese Sterne bestätigt –, dann stehen die vereinten Streitkräfte der Liga und der Union bereit. Ihre Handlungen werden den Kurs der Zukunft bestimmen.«
Das Bild löste sich auf, ging in einen scharlachroten Vorhang über, dann tauchte noch einmal das Emblem der Duskhan-Liga auf, ehe der Bildschirm dunkel wurde.
»Ist das das Ende?«, fragte Leia.
»Das ist es.«
Sie drückte den Knopf auf der Fernbedienung und warf sie auf den Tisch. »Denkt hier irgendjemand, dass das echt ist?«
»Ich habe das Büro für Anlagenkatalogisierung auf die Aufzeichnung angesetzt«, sagte Graf. »Nylykerka sollte uns sagen können, ob wir diese Schiffe schon einmal gesehen haben, etwa während der Blitzaufklärung.«
»Wird er uns auch sagen können, wann sie dorthin gekommen sind und wer sie kontrolliert?«, fragte Rieekan. »Vielleicht ist dieser Pakt Realität und ist schon vor Monaten abgeschlossen und geheim gehalten worden.«
»Warum ihn dann jetzt bekannt geben?«
»Warum nicht? Da wir ja bereits über die imperialen Schiffe Bescheid wissen, hat er nichts zu verlieren, wenn er es in die Öffentlichkeit trägt. Und was er dadurch
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