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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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nächste Gruppe wird in zwanzig Tagen erwartet«, sagte sie.
    »Sind die Nestquartiere frei?«
    »Ja, Darama, sowohl hier als auch in Block G.«
    »Dann wünsche ich, dass die Auswahl beschleunigt wird«, sagte der Vizekönig. »Ich möchte, dass die nächste Gruppe sobald wie möglich empfangen wird.«
    »Ja, Darama. Ich darf nur darauf hinweisen, dass Ihr Seniorpfleger empfohlen hat, aus Rücksicht für den Zeitablauf der Geburten und die Anforderungen an die Brutstätte die Maranas in Abständen zu hängen. Zu viele dicht nacheinander…«
    »Das ist nicht Ihr Problem«, sagte er. »Füllen Sie die Nestquartiere mit Ihren Besten und sorgen Sie dafür, dass sie gefüllt bleiben.«
    »Ja, Darama.«
    Erst dann kehrte Nil Spaar zurück und nahm sich Zeit für Tal Fraan, der Eri Falle um eine Audienz bedrängt hatte. Sie trafen sich im oberen Kommandosaal, einem großen halbkreisförmigen Raum vorn am Kommandoturm. Die doppelt abgeschirmten Sichtfenster des Kommandosaals boten einen atemberaubenden Ausblick auf den breiten, sich vorn zu einer Speerspitze verjüngenden Rumpf des Sternzerstörers.
    »Ist es nicht ermutigend«, sagte Nil Spaar, als Tal Fraan hereingeführt wurde, »wenn man sieht, wie viel Macht in die Hände der Gesegneten übergegangen ist? Kann denn irgendeiner daran zweifeln, dass wir die Kinder des Alls sind, Erben uralten Ruhms?« Er wandte sich von den Sichtscheiben ab und nahm Tal Fraans Unterwerfung mit einer Berührung an. »Wie weit wird dieser Ruhm uns tragen, mein junger Schüler? Wie viel werden wir mit unserem Ehrgeiz für uns beanspruchen? «
    »Wir sind wahrhaft die Erben, Darama«, sagte Tal Fraan. »Aber selbst innerhalb der Grenzen des Alls macht man uns unsere Ansprüche streitig. Es scheint, dass der Ehrgeiz allein kein Maß für unser Schicksal sein kann.«
    »Es gibt nirgends ein Schiff, das diesem hier gleichkommt. Und nirgends Blut, dem so viel Macht innewohnt wie dem der Reinen«, sagte Nil Spaar. »Mit der Zeit werden sie sich uns alle beugen.«
    »Ich bin hier, um mit Ihnen über einen zu sprechen, der noch Widerstand leistet«, sagte Tal Fraan. »Ich habe neue Erkenntnisse über das Herz der Bleichen. Wir dürfen ihnen die Aufzeichnung aus der Sichthalle nicht senden. Sie würde in ihnen Zorn erwecken, nicht sie zur Kapitulation bewegen.«
    Nil Spaar spreizte seine großen Hände. »Täuscht mich mein Gedächtnis oder hatten Sie den Rat gegeben, Leia unsere Geiseln zu zeigen?«
    »Ja, aber das wäre ein Fehler«, sagte Tal Fraan ohne Umschweife. »Nur die Furcht wird uns das Ergebnis liefern, das wir wünschen – Furcht um ihre eigene Sicherheit. Furcht um die Sicherheit einer Geisel kann eine Hand kurzzeitig lähmen, wird aber kein Herz wenden. Und wenn einer Geisel Leid zugefügt wird, verdrängt Wut ihre Furcht.«
    »Und woher kommt diese Einsicht?«
    »Von dem Ungeziefer«, sagte Tal Fraan. »Ich habe mit ihm an Bord des Shuttle gesprochen. Ich wollte mir ein Urteil über seine Reaktion auf die Exekution seines Gefährten bilden – ob sie ihn mit Angst um sein eigenes Leben erfüllt hat. Ich wollte wissen, ob die Erfahrung seine Aufnahmefähigkeit für unsere Bedürfnisse gesteigert oder seine Bereitschaft erhöht hat, uns zu helfen.«
    »Sie sind enttäuscht worden.«
    »Erschreckt. Ich bin jetzt überzeugt, dass das Ungeziefer nie umkehren und von uns ablassen wird, wenn Sie die Aufzeichnung der Exekution senden,«, sagte Tal Fraan. »Ich war so beunruhigt, dass ich Anweisung gegeben habe, die Sendung solange zu stoppen, bis ich mit Ihnen sprechen konnte.«
    »Das hat mir Vor Duull mitgeteilt«, sagte Nil Spaar. »Da er mich gut kennt, wunderte er sich über Ihre Anmaßung und kam zu mir, um meine Bestätigung zu erbitten.«
    Tal Fraans Gesicht ließ sein Unbehagen erkennen. »Habe ich Ihr Vertrauen verloren, Darama?«
    »Das wird sich zeigen, Bevollmächtigter.«
    Erleichterung flackerte in Tal Fraans Augen. »Dann ist die Botschaft gesendet worden?«
    »Nein«, sagte Nil Spaar. »Aber ich bin noch nicht überzeugt, dass wir es nicht doch tun sollten. Wenn es bei den imperialen Sklaven Probleme mit der Disziplin gegeben hat, hat die öffentliche Schlachtung einiger weniger stets ausgereicht, um die übrigen wieder gefügig zu machen.«
    »Nach so vielen Jahren ist ihr Mut gebrochen«, sagte Tal Fraan. »Man hat sie zu Gehorsam erzogen. Diese anderen – die Ungezieferkönigin, ihr Gefährte, selbst die Piloten, mit denen wir zu tun haben – sie scheinen mir anders.

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