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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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Sie zeigen unsinnige Sturheit und eine gefährliche Selbständigkeit.«
    »Sie finden sie also unberechenbar?«
    »Nein, Darama. Ich will immer noch mein eigenes Blut dafür riskieren, dass ich sie verstehe. Wenn wir ihnen diejenigen zeigen, die wir hier festhalten, dann wird sie das stärken, nicht sie schwächen. Die Unsicherheit ist ein besserer Bundesgenosse für uns.«
    »Das ist aber noch nicht alles«, sagte Nil Spaar. »Vor einer Stunde hat Vor Duull mir von einem Gespräch berichtet, das einer seiner Gildenmänner mit Belezaboth Ourn hatte.«
    »Der Paqwe-Spion? Er hat uns viele Wochen lang nichts Wertvolles gebracht.«
    »Vielleicht hat er das jetzt getan«, sagte Nil Spaar. »Das Ungeziefer berichtet, dass Leia nicht glaubt, dass wir ihren Gefährten hier gefangen halten – sie traut uns ein solches Abfangmanöver nicht zu.«
    »Aber wir haben doch dafür gesorgt, dass es Zeugen gab!«
    »Dann hat man diese Zeugen entweder nicht gehört oder ihnen nicht geglaubt«, sagte Nil Spaar. »Ourn sagt, dass sie um ihn trauert, aber unverändert an ihrem Kurs festhält, und das, obwohl Versuche im Gange sind, sie aus dem Amt zu entfernen. Das bestätigt doch sicherlich, dass Ihre erste Empfehlung die richtige war. Wir müssen der Ungezieferkönigin unsere Geisel zeigen. Das wird ihre Haltung ganz sicherlich ändern.«
    Die Handrücken gegen die Wangen gepresst ging Tal Fraan an der ganzen Wand mit der Sichtscheibe entlang und wieder zurück, ehe er antwortete. »Nein, Darama, ich kann dem nicht zustimmen. Nichts an dem, was er sagt, gibt uns die Sicherheit, dass die Kenntnis der Wahrheit sie vom Angriff abhalten wird. Han Solo hat mir trotzig und drohend geantwortet. Ihr Feuer brennt ganz sicherlich genauso heiß wie das seine. Sie selbst haben festgestellt, wie ungewöhnlich eng die Bindung zwischen ihnen ist. Sie haben alles füreinander riskiert – mutig und ohne Rückhalt. Das habe ich aus dem Material, das Sie selbst mir gegeben haben.«
    Nil Spaar blickte über das große Schiff zu seinen Füßen hinaus, dessen Konturen im ungefilterten Licht der goldenen Sonne N’zoth wie auf Hochglanz poliertes Metall schimmerten.
    »Welches Vorgehen raten Sie mir dann jetzt, um die Infektion von unseren Sternen zu entfernen?«, fragte er schließlich.
    »Wir haben noch nicht erreicht, dass sie uns fürchten«, sagte Tal Fraan. »Aber es gibt bereits Schatten, in die sie sich nicht hineinwagen. Und der größte dieser Schatten ist die Angst, dass die Schrecken der Vergangenheit sich wiederholen könnten. Die Stärke der Herausforderer dieser Ungezieferkönigin gründet sich auf diese Angst. Wir können ihre Prophezeiungen bestätigen. Wir können ihnen helfen, sie zu zerstören.«
     
    Mit seinen mehr als fünfzig miteinander verbundenen Gebäuden und zwanzigtausend Zimmern und Sälen hatte der imperiale Palast Stoff für eine Vielzahl von Anekdoten und Legenden geliefert.
    Man erzählte sich, gegen Ende der Bauarbeiten hätten sich acht Arbeiter, als ihr Kommpeiler ausgefallen war, fast einen Monat lang bemüht, einen Ausgang zu finden. Hartnäckig hielten sich auch die Gerüchte über einen Saal ohne Türen, ganze Sektionen mit hundert oder mehr Räumen, die nie benutzt worden waren, und die Legende um die versteckte Schatzkammer des »Piratengenerals« Toleph-Sor.
    In wenigstens elf Büros und neun anderen Räumen waren nachweisbar Morde begangen worden. Und dann gab es die schaurige Geschichte von Frona Zeffla, die an ihrem Schreibtisch gestorben war und die man mehr als ein Jahr lang nicht gefunden hatte. Langjährige Angestellte erinnerten sich noch daran, wie die Kinder von Palpatines Adjutanten, die sich frei auf dem Palastgelände hatten bewegen dürfen, manchmal drei Tage lang in den Aufzügen und Korridoren Fangen gespielt hatten.
    Obwohl ein großer Teil des alten Palastes beim Machtsturm des Klon-Imperators beschädigt oder zerstört worden war, war das, was übrig geblieben oder wieder aufgebaut worden war, immer noch bei weitem riesig genug, dass man sich darin verstecken oder auch verlaufen konnte. Hauptsächlich aus diesem Grund hatte der Erste Administrator die Weisung ausgegeben, dass jeder oberhalb der Rangstufe Drei ein Komm bei sich tragen und auch immer eingeschaltet lassen musste. Und fast jeder Angehörige dieser Rangstufe hatte wiederum seinen Mitarbeitern dieselbe Anweisung erteilt.
    Leia freilich betraf Enghs Edikt nicht und ihr Komm war typischerweise ebenso oft ausgeschaltet wie in

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