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Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2)

Titel: Schwarze Jagd - Wooding, C: Schwarze Jagd - Black Lung Captain (Book 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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fiel es ihnen beim Laufen schwer, Hindernisse zu erkennen. Sie wehrten Zweige ab, die nach ihrem Gesicht stocherten und
peitschten. Sie rutschten aus, fluchten und stießen sich die Ellbogen an Baumstämmen an. Es hatte kürzlich geregnet, und der Boden saugte an ihren Stiefeln oder rutschte heimtückisch unter ihnen weg.
    Die Dorfbewohner erreichten das obere Ende des Hangs und nahmen die Bäume hoffnungsvoll unter Beschuss. Frey spürte, wie ihm etwas nah an den Beinen gegen den Mantel schlug. Er raffte den flatternden Schoß auf und sah ein Kugelloch.
    Zu nah.
    »Gebt das Geld her, dann lassen wir euch laufen!«, rief einer der Dörfler.
    Frey verschwendete seinen Atem nicht für eine Erwiderung. Er würde nicht mit leeren Händen zurückkehren. Er brauchte dieses Geld. Wahrscheinlich erheblich mehr als irgendwelche verdammten Waisen. Er hatte eine Crew, um die er sich kümmern musste. Sieben Mäuler zu füttern, wenn man den Kater mitzählte. Und ohne Bess, die kein Maul hatte. Trotzdem, sie musste wahrscheinlich mal geölt werden oder so, und Öl gab es auch nicht geschenkt.
    Wie auch immer, er war eine Waise. Also war es in Ordnung.
    »Im Dunkeln sieht alles anders aus«, sagte Malvery. »Sind wir wirklich auf diesem Weg hergekommen?«
    Frey kam schlitternd am Rand einer Klippe zum Stehen und breitete die Arme aus, um die anderen zu warnen. Zehn Meter unter ihm glitzerte ein Fluss; das Wasser funkelte im Mondschein.
    »Äh … Kann sein, dass wir ein oder zwei Mal falsch abgebogen sind«, räumte er ein.
    Die steile Klippe verlief links und rechts noch ein gutes
Stück weiter. Vor ihnen erstreckte sich eine stählerne Landschaft aus Wipfeln, zerknittert von Hügeln und Tälern, bis zum Horizont; die riesige Fläche des Vardenwaldes. In der Ferne standen die Splitter, eine von Vardias zwei großen Gebirgsketten; sie führte nordwärts bis zur mehrere tausend Kilometer entfernten Küste von Yortland.
    Frey erkannte auf einmal, dass er keine Ahnung hatte, wo in all diesem Waldland er sein Luftschiff und den Rest seiner Besatzung versteckt hatte.
    Malvery schaute zum Fluss hinab. »Ich kann mich gar nicht erinnern, dass der vorher schon hier war«, sagte er.
    »Ich bin ziemlich sicher, die Ketty Jay ist da drüben auf der anderen Seite«, sagte Frey zweifelnd.
    »Wirklich, Käpt’n? Oder ist das bloß eine Vermutung?«
    »Ich hab’s irgendwie im Gefühl.«
    Hinter ihnen wurden die Schreie der wütenden Menge lauter. Sie sahen die tanzenden Lichter von Fackeln, die sich durch den Wald näherten.
    »Irgendwelche Ideen?«, drängte Malvery.
    »Springen?«, schlug Frey vor. »Die sind bestimmt nicht so dumm, uns zu folgen.«
    »Ja, mit diesem Plan würden wir sie in punkto Dummheit garantiert schlagen.« Malvery krempelte die Ärmel hoch. »Na schön. Dann los.«
    Pinn stützte sich auf die Knie. Er atmete schwer. »O nein. Ohne mich. Ich kann nicht schwimmen.«
    »Willst du lieber hier bleiben?«
    »Ich kann nicht schwimmen!«, beharrte Pinn.
    Frey hatte keine Zeit für Diskussionen. Er sah Malvery an; ihre Blicke begegneten sich. »Ich lasse dir den Vortritt.«

    Malvery setzte den Stiefel auf Pinns Hosenboden und trat zu. Pinn stolperte vorwärts, zum Rand der Klippe. Im vergeblichen Versuch, das Gleichgewicht zu bewahren, schwankte er auf den Zehen vor und zurück und ruderte mit den Armen, dann verschwand er mit einem lauten Schrei.
    »Jetzt solltest du ihn wohl besser retten«, meinte Frey.
    Malvery grinste. »Feuer frei, hm?« Er steckte seine Brille in die Manteltasche, lief an Frey vorbei und sprang von der Klippe. Frey folgte ihm mit den Füßen voran, die Kassette mit den Münzen fest umklammernd. Er war schon halb unten, bevor er auf den Gedanken kam, sich zu fragen, ob der Fluss tief genug war oder ob es unter der Wasseroberfläche Steine und Felsen gab.
    Das Eintauchen war ein beißend kalter, schwarzer Schock, der ihm den Atem nahm. Eisiges Frühlings-Schmelzwasser aus den Splittern. Die Geräusche des Waldes gingen in einem blubbernden Rauschen unter, das seine Nase und seine Ohren füllte. Der Schwung trug ihn bis zum Flussbett hinab, aber das Wasser dämpfte den Sturz, so dass er sanft landete. Er stieß sich nach oben ab, verschob die Kassette unter einen Arm und schwamm mit dem anderen. Nur Sekunden waren vergangen, aber seine Brust begann bereits zu schmerzen. Panik erfasste ihn, und er rang nach Atem, streckte verzweifelt die Hand nach dem Blinken des Mondlichts über ihm aus. Gerade als er

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