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Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Titel: Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Amber
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hinüber. Eine unerklärliche Angst befiel sie. Es gab niemanden unter den Hausbewohnern, der eine Tür auf solche Art öffnete.
    „Maggy? Charles?“
    Die Tür wurde langsam aufgezogen – auf der Schwelle stand ein Mann. Violet schrie leise auf vor Entsetzen, der Ordner, den sie in den Händen hielt, fiel zu Boden, die Papiere verstreuten sich auf dem Teppich.
    „Verzeihen Sie, dass ich nicht anklopfte, Miss Burke“, sagte Mr. Barney und lächelte sie an. „Ich wollte Sie nicht erschrecken.“
    Ihr Kopf war leer und dumpf. Sie regte kein Glied während Barney in den Raum trat und die Tür hinter sich ins Schloss zog. Erst als er nur noch wenige Schritte von ihr entfernt war, begann ihr Kopf wieder zu arbeiten.
    „Wie kommen Sie hier herein?“
    Er blieb stehen. Das Licht der Gaslampe über dem Kamin beschien sein schmales, narbiges Gesicht und die dunklen Augen hinter den Brillengläsern hatten immer noch jenen weltfernen, kindlichen Ausdruck, den sie so rührend gefunden hatte.
    „Es ist nicht schwer“, sagte er sanft und sah sie an. „Ich komme und gehe, wann immer es mir gefällt.“
    War er durchs Fenster eingestiegen? War Barney etwa jener geheimnisvolle Einbrecher? Aber dann wäre er ja gleichzeitig …
    „Was wollen Sie hier?“, stammelte sie und wich vor ihm zurück, bis sie mit dem Rücken gegen einen Bücherschrank stieß.
    Er fuhr mit einer Hand in die Tasche seiner Jacke und zog etwas heraus, das im Licht der Lampe hell glitzerte.
    „Du hast mir deinen Anhänger gebracht, Violet“, sagte er leise und hielt das Schmuckstück so, dass sie es sehen konnte. „Aber er ist ein Geschenk. Er gehört dir. Warum willst du ihn nicht tragen?“
    Sie starrte ihn an. Konnte dieser skurrile, von Narben entstellte Mensch einst der blühende junge Mann gewesen sein, den sie auf dem Foto neben Clarissa gesehen hatte?
    „Der Anhänger gehört mir nicht“, stieß sie hervor. „Verschwinden Sie jetzt. Ich bin nicht Clarissa. Gehen Sie, oder ich schreie um Hilfe.“
    „Es wäre nicht sehr klug. Selbst wenn Nicholas Marlow im Haus wäre - bevor er herbeikäme, hätte ich dich getötet. Es ist nur ein Küchenmesser, Violet. Das andere, das schöne, was für dich bestimmt war, hat man mir fortgenommen.“
    Violet schwieg entsetzt. Er hatte ihre List von Anfang an durchschaut. Was mochte er in Ägypten erlitten haben, dass er so entstellt und kaum ein Schatten seiner selbst zurückgekehrt war? Was auch immer es war, es hatte seinen Geist verwirrt und seine Seele zerstört. Nur sein Verstand war glasklar und bestechend scharf.
    „Komm zu mir, Violet“, flüsterte er. „Komm her zu mir, damit ich dir den Schmuck umlegen kann. Es ist das Versprechen einer ewigen, reinen Liebe und es gehört dir.“
    „Nein!“
    „Tu es, Violet!“, flüsterte er kaum hörbar.
    „Nie im Leben!“
    Er sprang so unerwartet auf sie zu, dass sie keine Chance mehr hatte, sich in Sicherheit zu bringen. Brutal fasste er ihren Arm, riss sie herum, sodass sie ihm den Rücken zukehren musste, und gleich darauf spürte sie die Spitze eines Messers, die durch den Stoff ihrer Kleidung in ihre Haut drang. Es war, als schiebe sich eine eisige Nadel ein kleines Stück in ihren Rücken hinein und sie war in diesem Augenblick fest davon überzeugt, dass es das Ende war.
    Doch er hielt inne und sie vernahm entsetzt, dass er leise kicherte. „Ich habe diesen Roman unzählige Male angefangen und weißt du, was ich inzwischen erkannt habe? Nur der Tod ist einer großen Liebe würdig, er adelt sie und verleiht ihr Ewigkeit. Leg jetzt den Anhänger um den Hals, Violet!“
    Er löste den Arm um ihre Taille und hielt ihr den Schmuck hin. Zugleich spürte sie, wie das Messer in ihrem Rücken zitterte und Panik erfasste sie. Sie wollte nicht sterben. Irrwitzigerweise dachte sie verzweifelt an Nicholas, den sie vor ihrem Tod noch einmal sehen wollte, und wusste doch zugleich, dass auch er verloren war.
    Langsam fasste sie die unglückselige Kette, suchte den Verschluss und öffnete ihn. Ihre Hände zitterten so, als sie sich den Anhänger umhängte, dass sie mehrfach damit scheiterte, die kleine Öse wieder zu schließen.
    „Erinnerst du dich“, hörte sie ihn hinter ihrem Rücken flüstern. „Ich stand schon einmal so hinter dir und du spürtest mein Messer. Aber ich habe dir nichts getan, Violet, ich habe dich beschützt und für dich gesorgt. Ich habe dich in den Green Palace vermittelt, wo meine Eltern dich sahen. Oh, warum bist du nicht auf

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