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Schwarze Seide, roter Samt

Titel: Schwarze Seide, roter Samt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Carlott Fontana
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Teppichboden
ausgelegt waren, gelangten sie in ein geräumiges Boudoir. Ein
bißchen erinnerte Marion die Einrichtung an die Kabinen auf der
Maria Luna. Roter Samt und schwarze Seide, wohin man auch
blickte. Ein riesengroßes Bett, dessen schwarzes Laken feucht zu
schimmern schien. Rotes Licht aus einer Lampe, die die Form
einer gewaltigen Orchidee hatte. Exotische Blumen überall, ein
silberner Champagnerkübel, Körbe mit Früchten. An den Wänden
glasgerahmte Bilder, die erotische Szenen darstellten,
schwarzweiße Zeichnungen von Männern und Frauen in ekstatischer
Verschlingung. »Gefällt es Ihnen hier?« fragte Leila. »Ich
weiß nicht… es ist schon sehr schön…«
    »Samir wird Ihnen gefallen. Er ist ein wunderbarer Liebhaber.«
»Haben Sie das etwa auch schon ausprobiert?« hätte Marion um
ein Haar gefragt, aber sie hielt sich gerade noch zurück. Leila war
so nett, sie mochte nicht taktlos zu ihr sein. »Ziehen Sie sich aus,
Marion. Und dann legen Sie sich auf das Bett.«
    »Warum?«
    »Ich möchte Sie vorbereiten für Samir.« Marion zog ihren Pullover
und ihren Ledermini aus. Bei der Wäsche zögerte sie. »Sollte
ich die nicht besser anbehalten?«
    »Ziehen Sie sich ganz aus.«
    Also legte Marion auch noch die Wäsche ab. Dann streckte sie
sich auf dem Bett aus. Das Laken roch leicht nach Jasmin, es
fühlte sich angenehm kühl und glatt an. Marion räkelte sich ein
wenig. War es der Champagner, der ihr das Gefühl gab, sie könnte
anfangen zu fliegen, wenn sie nur wollte? Leila setzte sich auf
den Bettrand. Ganz zart strich sie mit der Hand über Marions
Körper. »Du bist sehr schön, Marion.« Sie griff nach einer Schale,
die mit einer duftenden Creme gefüllt war, tauchte einen kleinen
Schwamm hinein und begann mit langsamen, kreisenden Bewegungen
Marions Körper einzureiben. Dazu sprach sie leise,
zärtliche Worte. »So eine schöne, junge Frau. Eine Haut, weiß
wie Alabaster. Siehst du, wie deine Haut meine Creme trinkt? Sie
nimmt sie in sich auf, wird weich und zart und duftet schöner als
alle Blumen unter der Sonne…« Ihre Hände blieben auf Marions
Brüsten liegen, leicht wie Schmetterlingsflügel. Wie wunderbar,
dachte Marion, wie wunderbar ist es, von einer Frau gestreichelt
zu werden… Ihre Spitzen wurden hart unter Leilas Liebkosungen.
Hilflos sagte sie: »Leila!« Leila neigte sich zu ihr hin, ihre
Lippen berührten die ihren. »Sei ganz locker. Es ist alles in Ordnung.
Dein Körper wird warm und zärtlich, er ist erfüllt von
Leidenschaft und Fieber…«
    Ihre Hände glitten über Marions Taille hinab zu den Hüften.
Zurück blieb die Spur der Creme, glänzend und von einem unbeschreiblichen
Geruch. Hielt Leila noch den Schwamm zwischen
den Fingern oder hatte sie ihn längst beiseite gelegt? Marion
vermochte das nicht mehr zu erkennen. Sie stöhnte vor Lust, als
Leilas Hände zwischen ihren Beinen verschwanden und dort
fortfuhren, zu streicheln und zu reiben. Nie war ihr eine Frau so
schön erschienen wie Leila mit ihren langen schwarzen Haaren
und den großen bernsteinfarbenen Augen. Marion spürte, wie die
Lust in ihr explodierte, mit einem Schrei kam sie zum Höhepunkt,
erlebte eine halbe Ewigkeit lang eine nie gekannte Leidenschaft
und lag dann mit laut schlagendem Herzen auf ihrem
schwarzen Seidenlaken, umschlungen von Leilas Armen. Wie
schön war es, sich danach von Leila die Haare bürsten zu lassen!
Bunte Bänder und große Blüten * flocht sie hinein. Wie schön
war es, sich von ihr schminken zu lassen, zu fühlen, wie sie ganz
leicht Pinsel und Stifte und Puderquaste über das Gesicht streichen
ließ. Wie schön war es, sich von Leila einen Slip anziehen
zu lassen, einen winzigen Tanga, der nur aus schmalen schwarzen
Bändern bestand und vorne aus einem Dreieck, das sich aus
funkelnden silbernen Pailletten zusammensetzte.
    »Leila…«, flüsterte Marion verzaubert. Sie bekam einen Ring in
Form einer silbernen Schlange um den Oberarm gelegt und
schwarze, hochhackige Wildlederschuhe an die Füße. Ein
schwarzer BH, eng und glänzend, schloß sich um ihre Brust. Sie
wagte kaum zu atmen. Leise Klaviermusik erklang. Es war ihr, als
habe ein Geist aus Tausendundeiner Nacht seine Geheimnisse
über ihr ausgeschüttet.
    Dann war Leila verschwunden, und Samir lag neben ihr. Seine
Hände waren so leicht und feinfühlig wie die einer Frau, und
Marions Körper fühlte sich so an, wie Leila es ihr prophezeit
hatte: Warm und

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