Schwarze Sieben auf der Fährte
hörten einen Lastwagen m otor laufen und blieben stehen. Stim m en d r angen an ihr Ohr, gedämpfte St i m m en, und dann sahen sie eine Laterne, die je m and in der Hand hielt.
»Die Bande ist da – und der Laster, den Charlie Frechdac h s geschickt hat!« flüsterte Jack. »Da drüben kann m an ihn gerade eben sehen. Ich wette, es s t eht ›H a m m ond‹ oder ›Dalling‹ drauf!«
»Also tat s ächlich an diesem Dienstag«, sagte Colin erleichtert. » I ch wäre a u ch n i cht gerne u m sonst den weiten Weg hierhergekommen bei dem Nebel.«
B u m ! B u m bu m !
Mehr und mehr Nebelsignale kn a llten los. Die Jungen wußten sofort, wann ein Zug über d i e ein gutes Stück entfernte Hauptstrecke rollte, denn dann explodierte plötzlich einer der Nebelschüsse, die auf die Sch i enen gelegt wurden, um den Loko m otivführern einzuschärfen, daß sie nach richtigen Signalen Ausschau halten oder langsam fahren sollten.
» W ie spät i s t es jet z t?« f l üst e rte Ge o rg.
»Gleich halb sieben«, flüsterte Peter zurück. » D er Sechs-zwei hat Verspätung wegen des Nebels. Er kann jetzt jeden Augenblick kom m en – oder viellei c ht hat er auch sehr große Verspätung.«
Peng! Nach wenigen Minuten knallte wieder ein Nebelschuß. War er vielleicht unter den Rädern des verspäteten Güterzuges explodiert?
Ganz genau. Der Lokomotiv f ührer stec k te den Kopf zum Fenster des Führerstandes hinaus und hielt nach dem S i gnal Ausschau. Es leuchtete grün; er konnte durchfahren. Langs a m rollte er weiter, ohne zu wissen, daß er schon auf dem falsch e n Gleis war! In der Dunkelheit und im Nebel versteckt, hockte Larry da unten an dem Weichenheb e l, und er hatte den Güterzug behutsam auf die kleine Anschlußst r ecke g e l e it e t! Der Güte r zug verließ die Hauptstrecke. An diesem Abend würde er n i c h t am Bahnhof durchfahren – er würde nur in den kleinen Güterhof rollen, wo schweigende Männer auf ihn warteten! Larry kippte den Hebel wieder z u r ü ck, da m it der näch s t e Z u g auch ja a u f der Hauptstrecke weiterfuhr. Er konnte nicht ein halbes Dutzend Züge gleichzeitig auf der Ans c hlußbahn gebrauchen. Dann lief er hinter dem langsam dahin k riechenden Zug her das Gleis hinunter.
»Er kom m t ! Ich höre ihn!« flüst e rte Peter plötzlich, und er packte Jack beim Arm. »Kommt, wir gehen da zu d e m Schuppen hinüber – da sehen wir alles, ohne daß uns je m and sieht. Los!«
Der Güterzug kam näher. Eine Lampe schien wie ein rotes Auge durch den Nebel. Was würde nun geschehen?
Im Güterbahnhof
Ein Nebelsignal explodierte gen a u an der Stelle, an der die Bande den Zug zum Halten bringen wollte – Peng! Sofort bre m ste die Loko m otive, und die W agen dahinter stießen polternd aufeinander. Zeb, Larry und vier weitere Männer beredeten sich hastig in der Nähe des Lastwagens. Die Jungen konnten jedes W ort verstehen.
» W ir sagen ihm jetzt, e r sei a u f der falschen Strecke – wir tun so, als wunderten wir uns sehr d a rüber, daß er hier aufgetaucht ist. Larry, sag du ih m , daß er am besten hier auf der Nebenstrecke bleibt, bis der Nebel steigt und er Anweisungen einholen und zurückfahren kann. Nimm ihn m it dahinten in den Schuppen und koch ihm einen Tee oder sonst was. Und halt ihn da fest, bis wir fertig sind.«
Die beiden anderen nickten.
Peter f l üst er t e Jack zu: »Sie wollen zu d e m Loko m otivführer sagen, er sei aus Versehen von der Hauptstrecke auf dies Nebengleis geraten, und ihn dann w egschaffen, da m it er ihnen nicht im Weg ist – und den Heizer und den S c haffner wahrschei n lich auch. Z u einem Ka m p f wird es also n i cht kom m en.«
»Pst!« sagte Jack. »Da – der L okomotivführer springt ' runter. Er weiß nicht, wo er ist, neh m e ich an.«
»Heda – Loko m otivführer – S i e sind auf d e m Nebengleis!« rief Larry, und er schwenkte eine La m pe und lief auf die Loko m otive zu. »Sie m üßten doch eigentlich auf der Hauptstrecke sein und durch den Bahnhof fahren.«
»Ja, allerdings«, sagte der Loko m otivführer verdutzt.
»Irgendwas an der W eiche hat w ohl nicht gestim m t . Bin ich hier sicher, Kumpel?«
»So sicher wie nur was!« r i ef Larry vergnügt zurück.
»Machen Sie sich n u r keine S o rgen. Sie sind auf dem Güterbahn h of – hier s t ö rt Sie d er V erkehr auf der Haupt s t r e cke nicht. Am besten rühren Sie s i ch nicht, bis Sie Anweisungen kriegen. Scheußlicher N ebel!«
»Gut, daß ich auf ein
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