Schwarze Sonne Afrika
ließ ihn fragen: »Gehört das Land, in dem deine Häuser und deine Mauern stehen, etwa dir?« Dann sandte König Mado Leute zu dem jungen Mann. Die Leute kamen in den neuen Ort des jungen Mannes. Sie fingen und banden ihn. Dann schleppten sie ihn zum König Mado.
Der König Mado sagte zu dem jungen Mann: »Du hast in meinem Land eine neue Stadt gebaut. Das Land gehört mir. Ich werde dich töten, wenn du mir nicht den Namen meiner ersten Frau nennen kannst. Wenn du dagegen imstande bist, mir den Namen meiner ersten Frau zu nennen, dann magst du mich töten und an meiner Stelle König werden.« Der junge Mann sagte: »Du bist hier König und hast die Gewalt.« Der König ließ den jungen Mann fortführen. Die erste Frau König Mados hatte den jungen Mann gesehen. Sie sandte eine Botschaft an ihn und ließ ihm sagen: »Ich bin die erste Frau des Königs. Ich habe dich gern, merke dir meinen Namen. Ich heiße Jentebe.« Der König Mado rief alle Tiere des Busches zusammen. Alle Tiere des Busches kamen zu König Mado. König Mado sagte: »Ich werde den Burschen töten. Wenn ich den Burschen getötet haben werde, könnt ihr ihn essen.« Alle Tiere des Busches fragten König Mado: »Was hat dir dieser Bursche getan, daß du ihn töten willst?« König Mado sagte zu den Buschtieren: »Ich habe zu dem jungen Mann gesagt: »Du hast in meinem Land eine neue Stadt gebaut. Das Land gehört mir, ich werde dich also töten, wenn du mir nicht den Namen meiner ersten Frau nennen kannst. Wenn du dagegen imstande bist, den Namen meiner ersten Frau zu nennen, dann magst du mich töten und an meiner Stelle König werden.« Das habe ich dem jungen Mann gesagt. Wenn er nun also den Namenmeiner ersten Frau nicht nennen kann, dann sollt ihr ihn töten!«
Am andern Tage kamen alle Leute zusammen. Als alle zusammengekommen waren, wurde der junge Mann in die Mitte geführt. Als nun so viele Leute ringsherum waren, vergaß der junge Mann den Namen der ersten Frau des Königs. Der König Mado fragte: »Welches ist der Name meiner ersten Frau?« Der junge Mann hatte den Namen vergessen. Als er ihn nun nicht gleich sagen konnte, bliesen die Leute auf ihrer Rigita (große Trompete) den Namen. Der junge Mann wußte ihn nun wieder. Der junge Mann sagte: »Der Name deiner ersten Frau ist Jentebe.« Der König stand auf, er ging zu seinem Pferd und bestieg es. Er wollte nach Hause reiten. Die großen Leute kamen hinter ihm her und schlugen ihm den Kopf ab. Dann setzten sie den jungen Mann auf des Königs Pferd. Der Bursche wurde nun König. Als der junge Mann nun König war, rief er die drei Frauen, die mit ihm in König Mados Land gekommen waren. Er hieß sie alle sich um ihn herum niederzusetzen. Dann nahm er den Schwanz eines Büffels und sagte: »Welche Frau will diesen Büffelschwanz?« Alle drei Frauen sagten: »Ich möchte den Schwanz des Büffels haben! Ich möchte den Schwanz des Büffels haben!« Die erste Frau sagte zu dem jungen Mann: »Gib ihn mir, denn ich habe dir aus dem eisernen Haus geholfen, in das uns mein Vater gesperrt hatte.«
Die zweite Frau sagte: »Gib ihn mir, denn ich habe dafür gesorgt, daß mein Vater dich heilte, als du von der Schlange gebissen warst.«
Die dritte Frau sagte: »Wenn ich nicht an dem großen Fluß gewesen wäre und meinen Vater herbeigerufen hätte, daß er euch über den Fluß setze, dann wären wir alle nicht hierher gekommen, und du, mein Mann, wärst hier nicht König geworden.« Der junge Mann gab darauf den Büffelschwanz der Tochter des Bootsmannes.
Es kam aber Jentebe und sagte: »Ich denke, der Büffelschwanz kommt mir zu.« Darauf nahm der junge Mann der Bootsmannstochter den Büffelschwanz wieder weg und gab ihn Jentebe. Der junge Mann aber sagte: »Du, Jentebe, sollst Nguotsi (Herrin über alle Frauen und Mädchen) sein. Du, Bootsmannstocher, sollst Aijondo (entspricht den Maidaki in Haussa), du, deren Vater mich vom Schlangenbiß heilte, sollst Akinda (zweithöchster Beamter), du, die mich aus dem eisernen Haus rettete, du sollst Aunku (= Siroma in Haussa) sein.«
Sieben Klöße für den Mann
Ein junger Mann hatte viel Geld. Er hatte sehr viel Geld. Er wollte aber vor allem nichts ausgeben für Essen. Der junge Mann heiratete ein junges Mädchen. Er ging in seinen kleinen Speicher (awen; bei den Haussa: rumbu; bei den Nupe: edo; bei den Yoruba: aka), er nahm ein klein wenig Guineakorn heraus. Das gab er seiner jungen Frau und sagte: »Bereite hiervon sieben Klöße Brei.« Dann ging
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