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Schwarze Sonne Afrika

Titel: Schwarze Sonne Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Frobenius
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hatte eine Frau, von der »gebar er« zwei Kinder, das waren Mädchen. Die Mädchen wuchsen heran. Es kamen zwei junge Männer von auswärts. Der eine junge Mann sagte: »Ich bitte dich, laß mich deine Tochter ein einziges Mal beschlafen. Nachher kannst du mich dann töten!« Der andere Bursche sagte zu Koki: »Gib mir eine Ziege zu essen! Weiter will ich nichts. Mit den Weibern will ich nichts zu tun haben!«
    Der Vater gab dem Burschen, der darum gebeten hatte, die Ziege.
    Der Vater nahm den andern Burschen und dazu seine Tochter. Er führte beide zu einem großen einsamen Haus und sagte: »Darin kannst du meine Tochter diese Nacht beschlafen. Morgen aber werde ich dich dann töten.« Darauf schloß er den Burschen mit dem Mädchen im einsamen Haus ein und ging weg. Der Bursche beschlief das Mädchen.
    Nachdem der Bursche das Mädchen beschlafen hatte, sagte das Mädchen: »Du hast zu meinem Vater gesagt, du wolltest mich nur einmal beschlafen, nachher wolltest du dich von meinem Vater töten lassen.« Darauf beschlief der Bursche das Mädchen noch einmal. Das Mädchen sagte: »Wird es gut für dich sein, wenn ich mache, daß mein Vater dich nicht tötet? Willst du mich dann heiraten?« Der Bursche sagte: »Ja, das wird gut für mich sein. Ich möchte dich sehr wohl heiraten.« Das Mädchen sagte: »Warte ein wenig.«
    Nach einiger Zeit begann das Mädchen laut nach seinem Vater zu schreien. Der Vater kam und fragte durch die Tür: »Was schreist du? Was hast du?« Das Mädchen sagte: »Mein Bauch schmerzt mich so sehr. Öffne uns doch die Tür, daß wir einmal hinauskönnen.« Der Vater öffnete darauf die Tür. Das Mädchen und der Bursche kamen heraus, um sich zu entleeren. Beide nahmen draußen zwei große Holzstücke auf und trugen sie in das Haus. Sie legten sie dahin, wo sie vorher gelegen hatten. Dann liefen sie fort in den Busch. Nach einiger Zeit kam der Vater und blickte in das Haus, um zu sehen, ob der Bursche und das Mädchen wieder darin wären. Er sah die beiden Holzstücke. In der Dunkelheit hielt er die für den Burschen und das Mädchen. Er schloß die Tür also von außen zu und ging wieder in sein Haus.
    Der Bursche und das Mädchen liefen im Busch so schnell sie konnten weg. Sie liefen weit, weit fort. Es war aber eine Schlangeam Weg. Die Schlange biß den Burschen. Er fiel hin und sagte: »Eine Schlange hat mich gebissen; nun werde ich sterben.« Das Mädchen setzte sich zu dem Burschen und fing an zu weinen. Der Bursche weinte. Das Mädchen weinte. Nach einiger Zeit kam ein fremdes Mädchen. Das sah die beiden weinen. Das fremde Mädchen fragte: »Was ist euch? Weshalb weint ihr?« Die junge Frau sagte: »Sieh hier den Fuß meines Mannes. Eine Schlange hat ihn gebissen; nun wird er sterben.« Das fremde Mädchen sagte: »Wenn es sonst nichts ist, kommt nur mit mir. Mein Vater hat daheim Medizin gegen Schlangenbisse. Kommt nur schnell mit. Der junge Mann da muß mich nachher aber auch heiraten.« Der junge Mann sagte: »Wenn ich nicht sterbe, will ich dich auch heiraten.« Der junge Mann ging mit seiner jungen Frau und dem fremden Mädchen schnell zum Hause ihres Vaters. Der Vater des fremden Mädchens gab dem jungen Mann Medizin. Er wurde gesund. Danach heiratete der junge Mann auch das fremde Mädchen.
    Der junge Mann brach mit seinen beiden jungen Frauen auf, um in ein anderes Land zu wandern. Sie gingen weit weg. Dann kamen sie an einen großen Fluß. Sie konnten über diesen großen Fluß nicht hinweg. Sie sagten: »Was tun wir? Wie kommen wir über diesen großen Fluß?« Ein fremdes Mädchen kam und fragte: »Was wollt ihr?« Der junge Mann sagte: »Wir können nicht über den großen Fluß kommen.« Das fremde Mädchen sagte: »Ich will meinem Vater sagen, daß er euch übersetzt. Der junge Mann muß mir aber versprechen, mich nachher zu heiraten.« Der junge Mann sagte: »Das will ich tun.« Das fremde Mädchen ging fort und rief ihren Vater. Der setzte alle drei und seine eigene Tochter auf das andere Ufer. Der junge Mann heiratete die Tochter des Bootsmannes.
    Der junge Mann ging mit seinen drei Frauen weiter. Sie gingen sehr weit. Sie kamen in das Land des Königs Mado. An einem Platz im Busche sagte der junge Mann: »Hier wollen wirunsere Stadt bauen!« Der junge Mann schnippste mit den Fingern. Da kamen Mauern hervor, kamen Häuser hervor. Darin lebte der junge Mann mit seinen drei Frauen. Der König Mado hörte davon. Der König Mado sandte eine Botschaft an den jungen Mann und

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