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Schwarze Sonne Afrika

Titel: Schwarze Sonne Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Frobenius
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geht.« Kurra sagte: »Was du sagst ist gut; aber ich werde den fangen, denn der hat noch nie eine Kalebasse geflickt.« Dilla sagte: »Es ist sicher wahr, du kannst es mir glauben. Dieser Mann flickt Kalebassen für die Könige. Er will auch die zerbrochenen Kalebassen deines Königs flicken.« Kurra sagte: »Gut, bleibt hier. Geht nicht eher fort, als bis ich wieder hier bin. Wenn ihr fortgeht, sehe ich das an euren Fußspuren, ich laufe euch nach und es geht euch schlecht!« Dilla sagte: »Weshalb sollen wir weglaufen?«
    Kurra ging weg. Kurra ging zu Saki (dem Löwen). Kurra sagte: »Wieviel Ohren hast du?« Saki sagte: »Ich habe zwei Ohren.« Kurra sagte: »Dann nimm noch ein drittes dazu, denn ich habe dir etwas zu sagen!« Saki sagte: »Sag es mir!« Kurra sagte: »Ich habe zwei Tiere getroffen, von denen eines sagt, es könne Kalebassen flicken. Es sagt, es flicke Kalebassen für Könige.« Saki sagte: »Gut denn, wir wollen das sehen. Nimm die zerbrochenen Kalebassen, die hinter meinem Hause liegen!«
    Kurra ging hinter das Haus. Kurra nahm die zerbrochenen Kalebassen. Kurra setzte sie sich (als Last) auf den Kopf und ging voran. Saki folgte ihm. Kurra und Saki kamen zu Dilla und Kare. Dilla warf sich vor dem König auf die Erde. Saki fragte: »Ist das dort der Kalebassenflicker?« Dilla sagte: »Ja, das da ist der Kalebassenflicker.« Saki sagte: »Gut denn, wenn der Mann meine Kalebassen nicht gut flickt, dann werde ich ihn und dich auffressen!« Dilla sagte: »Es ist recht so.« Kurra setzte die zerbrochenen Kalebassen auf die Erde. Kare stand auf. Kurra gab Kare die Kalebassen. Kare sagte: »Ich habe aber meine Schnur daheim gelassen!« Saki sagte: »Was für Schnur brauchst du zu deiner Arbeit?« Kare sagte: »Ich brauche die Sehnen vom Rückender Hyäne (Kurra).« Saki sagte zu Kurra: »Zieh dir von deinem Rücken Sehnen!« Kurra zog sich einige Sehnen vom Rücken. Dilla nahm die Sehnen. Dilla öffnete die Gora, in der der Honig war und tunkte die Sehnen hinein. Dilla sagte: »Nun muß die Schnur weich gezogen werden. Saki, du hast die besten Zähne. Willst du die Schnur einmal zwischen den Zähnen durchziehen. Dann wird das andere schnell gehen.« Saki nahm die in Honig getunkte Schnur. Er führte sie an den Mund. Er wollte sie durch die Zähne ziehen. Da schmeckte er den süßen Honig. Saki verschluckte die Sehne.
    Dilla sagte: »Nun, Saki, gib mir bitte die Sehnenschnur zurück, damit wir die Arbeit anfangen können!« Saki sagte: »Ich habe die Schnur verschluckt! Kurra zieh dir einige andere Sehnen vom Rücken!« Kurra schrie: »Hoho!« Kurra sprang auf. Kurra rannte weg durch den Busch. Saki sagte: »Ich muß mehr von seinen Sehnen haben. Sie sind zu süß!« Saki sprang auf und lief Kurra nach. Dilla sagte zu Kare: »Komm! Wir wollen nun gehen!« Kare stand auf. Dilla und Kare gingen weg. Kare und Dilla kamen in ein Dorf der Jäger.
    Die Jäger waren im Busch gewesen. Die Jäger hatten das Gras angezündet und hatten gejagt. Alle Jäger hatten ihre gute Beute gehabt. Nur ein junger Jäger hatte nichts gewonnen. Die anderen Jäger sagten: »Wir haben genug, wir gehen nun heim!« Der junge Jäger sagte: »Ich will noch hier draußen bleiben. Ich will sehen, ob ich nicht noch etwas gewinne.« Die anderen Jäger gingen. Der junge Jäger blieb im Busch.
    Der junge Jäger ging durch den Busch. Er kam an eine hohe Sandbank. Auf der hohen Sandbank lag Kadda (ein Alligator). Kadda war weit fort vom Wasser. Kadda konnte nicht an das Wasser finden. Kadda sah den Jäger und sagte: »Mein junger Jäger, bring mich an das Wasser. Ich will dir am Wasser Sinaria (Gold) geben. Ich habe viel Sinaria im Wasser, du kannst dir dann dafür Fleisch kaufen, soviel du willst!« Der junge Jäger sagte:»Wenn ich dir jetzt Tag mache, wirst du mir dann nachher auch nichts Schlechtes antun?« (Ko-nai maka rana, kata kai mani dere?) Kadda sagte: »Nein, ich werde dir nichts Schlimmes antun!« Der Jäger sagte: »So kann ich dich aber nicht tragen. Ich muß dir erst das Maul zubinden.« Kadda sagte: »Wenn es nicht anders geht, dann tu es!«
    Der junge Jäger band dem Kadda erst das Maul zu. Dann wollte er Kadda aufnehmen. Kadda war sehr schwer. Der junge Jäger sagte: »Du bist sehr schwer. Ich muß dir einen Strick um den Leib binden.« Kada sagte: »Wenn es nicht anders geht, dann tue es.« Der junge Jäger band ein Tau um den Leib Kaddas. Der junge Jäger schleppte einen Teil Kaddas auf der Schulter. Er zog das

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