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Schwarze Sonne Afrika

Titel: Schwarze Sonne Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Frobenius
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dir nun noch etwas!«
    Mama sagte: »Mein sechster Sklave ist die Gelegenheit, die kann ich nicht kaufen. Die wird mir von den anderen gebracht.«
    Mama ging mit seinen fünf Sklaven nach Hause. Mama fragte seinen ersten Sklaven, die Taube: »Was wirst du machen?« Die Taube sagte: »Ich werde dich jeden Tag wecken.« Mama sagte: »Das ist es nicht, was ich am meisten brauche.« Mama fragte seinen zweiten Sklaven, die Ratte: »Was wirst du machen?« Die Ratte sagte: »Ich werde für dich Kula stehlen.« Mama sagte: »Das ist es nicht, was ich am meisten brauche.« Mama sagte seinen dritten Sklaven, den Frosch: »Was wirst du machen?« Der Frosch sagte: »Ich werde den ganzen Tag zu Sokobeten, wie die Mallem (Mohammedaner in der Haussasprache).« Mama sagte: »Das ist es nicht, was ich am meisten brauche.« Mama fragte seinen vierten Sklaven, den Hund: »Was wirst du machen?« Der Hund sagte: »Ich werde für dich auf die Jagd gehen, werde für dich Eichhörnchen, Ratten, Kaninchen im Busch fangen.« Mama sagte: »Das ist es nicht, was ich am meisten brauche.«
    Mama fragte seinen fünften Sklaven, die Katze: »Was willst du machen?« Die Katze sagte: »Komm mit mir in das Haus. Wir wollen allein sein!«
    Mama ging mit der Katze in sein Haus. Die Katze sagte: »Schließ hinter mir die Tür zu.« Mama verschloß die Türe. Die Katze verwandelte sich in ein hübsches Mädchen. Das Mädchen sagte: »Bring mich nach Ebagi. In Ebagi wohnt mein Vater. Verkauf mich meinem Vater. Mein Vater wird dir Geld anbieten. Nimm das Geld nicht an. Mein Vater wird dir Stoffe anbieten. Nimm die Stoffe nicht an. Mein Vater hat eine rote Mütze. Das ist es, was du am meisten brauchst.« Mama sagte: »Das wollen wir machen!«
    Mama ging mit dem hübschen jungen Mädchen fort. Sie gingen nach Ebagi. Sie kamen zu dem Haus des Vaters des jungen Mädchens. Mama ging zu ihm. Mama fragte ihn: »Willst du deine Tochter kaufen?« Der Alte sagte: »Ich will meine Tochter kaufen. Ich will dir 400000 Kauri für sie bezahlen.« Mama sagte: »Das Geld will ich nicht. Das ist es nicht, was ich brauche.« Der Alte sagte: »Ich will meine Tochter kaufen. Ich will dir 200 Kleider geben.« Mama sagte: »Kleider will ich nicht. Das ist es nicht, was ich brauche.« Der Alte sagte: »Was willst du denn haben!« Mama sagte: »Ich will dir das Mädchen verkaufen. Du mußt mir aber die rote Mütze, die du da auf dem Kopf hast, dafür geben.« Der Alte sagte: »Diese rote Mütze willst du haben. Diese rote Mütze kann ich dir nicht geben. Diese rote Mütze hatte ich, ehe ich mein Gold, meine Kleider, meine Pferde,meine Waffen gewann. Die Mütze ist mehr wert als Geld. Die rote Mütze kann ich dir nicht geben.« Mama sagte: »Es ist recht.« Mama stand auf und ging hinaus.
    Die Mutter des Mädchens kam zu dem Alten herein. Die Mutter sagte: »Gib dem Mann die Mütze. Das Mädchen ist mehr wert als die Mütze.« Der Alte rief Mama zurück. Der Alte sagte zu Mama: »Ich will das Mädchen kaufen. Ich will dir meine rote Mütze dafür geben.« Mama sagte: »Es ist recht.« Mama gab dem Alten das Mädchen. Der Alte gab Mama die Mütze. Mama ging mit der Mütze nach Hause. Als Mama wieder zu Hause war, verwandelte sich das Mädchen im Hause des Alten wieder in eine Katze. Die Katze lief auf ihren vier Füßen von dannen. Die Katze kam wieder bei Mama an. Die Katze blieb bei Mama.
    Mama hatte die rote Mütze. Er tat die rote Mütze in einen Korb. Er versteckte den Korb. Wenn Mama nur zehn Kauri ausgab, nahm Mama 10000 Kauri ein. Wenn er das Geld für ein Pferd fortgab, standen nachher 10 Pferde in seinem Gehöft. (Die letzten beiden Sätze sind mühsam aus den Leuten herausgeholt. Weder der Spielmann, der dieses Märchen vortrug, noch ein anderer hatten eine rechte Vorstellung davon, wie es kommen könne, daß der Besitz der Mütze den Mama reich machte. Von Zauberkraft sprachen nur einige beisitzende Haussa, die Nupe nicht).
    Mama wurde reich. Mama hatte bald 8000 Pferde. Als Mama die rote Mütze hatte und ein reicher Mann war, ging er wieder in seine Heimatstadt Igbarra.
    In Igbarra sah Mama eine Frau. Mama nahm die Frau in sein Haus. Mama sagte zu der Frau: »Leg dich nieder.« Die Frau legte sich nieder. Als es gegen Morgen war, wollte Mama die Frau beschlafen. Die Frau sagte: »Laß das!« Mama bat sie. Die Frau sagte: »Laß das!« Mama bat sie. Die Frau sagte: »Laß das!« Mama fragte: »Was hast du?« Die Frau sagte: »Früher warst du arm.Jetzt bist du reich. Wie

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