Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schwarze Sonne Afrika

Titel: Schwarze Sonne Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Frobenius
Vom Netzwerk:
Knochen zu. Da ließ der Hund die rote Mütze ins Wasser fallen und packte den Knochen. Mit dem Knochen im Maul schwamm er über das große Wasser. Die rote Mütze sank im großen Wasser unter. Im Wasser saß der Frosch. Er fing die rote Mütze auf und trug sie im Maul durch das Wasser.
    In Mamas Gehöft kam die Taube geflogen. Die Taube setzte sich auf eine Stange und sagte: »Wir haben die rote Mütze! Der Hund trägt sie.« Die Katze kam angelaufen und sagte: »Wir haben die rote Mütze! Der Hund trägt sie!« Die Ratte kam angelaufen und sagte: »Wir haben die rote Mütze! Der Hund trägt sie!« Der Hund kam angelaufen und trug im Maul den Knochen. Mama sagte: »Wo hast du die rote Mütze?« Der Hund sagte: »Am Wasser warfen die Leute mir einen Knochen zu. Ich nahm den Knochen und ließ die Mütze im Wasser. Denn ich lebe nicht von roten Mützen, sondern von Knochen.«
    Der Frosch kam angehüpft. Der Frosch sagte: »Ich war am großen Wasser geblieben. Der Hund kam und brachte die rote Mütze im Maul. Am Wasser warfen die Leute ihm einen Knochen hin. Da ließ er die Mütze ins Wasser fallen und schwamm mit dem Knochen weiter, ich fing sie unten auf und trug sie durchs Wasser. Ich trug die Mütze hierher.« Mama sagte: »Wo hast du die rote Mütze?« Der Frosch zog die rote Mütze ausdem Maul. Er sagte: »Hier ist sie.« Er gab die rote Mütze Mama. Mama nahm die rote Mütze.
    Mama hatte wieder Pferde, Kleider, Geld, Waffen. Er hatte wieder alles.
Der unnütze Junge
    Ein Mann heiratete eine Frau. Die Frau gebar ein Kind. Das Kind war ein Junge; sie nannten ihn Mama. Der Junge war sehr ungezogen. Er verdarb alles. Er konnte nichts fertigbekommen. Die Mutter wußte nichts mit ihm anzufangen. Eines Tages warf die Mutter den Mama auf den Misthaufen (Susunti).
    Mama saß auf dem Susunti. Der Jäger kam aus dem Busch. Er kam an dem Susunti vorbei. Er sah Mama auf dem Susunti sitzen. Er sagte: »Wer hat den hübschen Jungen auf den Susunti geworfen?« Mama sagte: »Ich wollte immer in den Busch gehen, da hat mich meine Mutter auf den Susunti geworfen.« Der Jäger sagte: »So komm mit mir, du kannst dann immer in den Busch gehen und wirst Jäger.« Mama sagte: »Es ist mir recht.« Sie gingen zusammen fort. Der Jäger ging mit dem Burschen in den Busch. Sie kamen an einem Edinschibaum vorbei. Der Edinschibaum hat kleine Früchte. Der Jäger gab Mama einige Handvoll von den Früchten und sagte: »Iß die, du mußt lernen, sie zu essen. Es ist Jägerspeise.« Mama versuchte die Früchte. Sie schmeckten ihm nicht. Darauf schüttelte er heimlich die Pfeile des Jägers aus dessen Köcher und füllte statt dessen die Edinschifrüchte hinein. Der Jäger sah es nicht.
    Nach einiger Zeit kamen sie ganz nahe an einen Büffel heran. Der Jäger sagte zu Mama: »Reiche mir einen Pfeil aus dem Köcher; ich will den Büffel schießen.« Mama gab ihm einige Edinschifrüchte aus dem Köcher. Der Jäger sagte: »Die meine ichnicht. Gib mir einen Pfeil aus dem Köcher. Ich will den Büffel schießen.« Mama sagte:»Ich sollte vorhin die Edinschifrüchte essen. Ich mochte sie aber nicht. Da schüttete ich die Pfeile unter dem Baum aus und füllte den Köcher mit Früchten.« Der Jäger sagte: »Du bist wirklich zu nichts zu gebrauchen.«
    Er brachte den Mama wieder auf den Susunti. Mama saß auf dem Susunti. Ein Trommler kam auf dem Wege nach der Stadt vorbei. Er kam an dem Susunti vorbei. Er sah Mama auf dem Misthaufen sitzen. Der Trommler sagte: »Wer hat denn den hübschen Jungen auf den Susunti geworfen?« Mama sagte: »Ich trommelte immer so gerne, da hat mich meine Mutter auf den Susunti geworfen.« Der Trommler sagte: »Komm mit mir zum König, du kannst Trommler werden.« Mama sagte: »Es ist mir recht.« Sie gingen zusammen fort.
    Mama ging mit dem Trommler bis gegen Sonnenuntergang. Sie kamen in der Stadt an. Der Trommler sagte: »Wer wird nachts die Trommeln bewachen, wenn wir anderen drinnen schlafen? Sollte das nicht gut für Mama sein?« Die Trommler gingen in das Haus. Mama blieb draußen bei den Trommeln. Als Mama allein war, fror ihn. Er sagte: »Die Trommler haben mir dies wohl als Feuerholz gelassen.« Er nahm eine Trommel, zerschlug sie und machte daraus ein Feuer. Als sie verbrannt war, zerschlug er eine andere Trommel und warf sie in das Feuer. Er verbrannte eine Trommel nach der anderen. Er verbrannte alle Trommeln.
    Am anderen Morgen, als der Hahn schrie, kam der Trommler aus dem Haus. Er sagte zu Mama: »Nimm eine

Weitere Kostenlose Bücher