Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)
die Krieger vorhatten. Wusste, dass es verflucht wehtun würde. Er hätte sich den Umhang überwerfen können, sich wegbeamen. Stattdessen blieb er stehen und grinste nur noch breiter.
„Du wirst sie nicht wiedersehen.“ Maddox hob eine Glock, wie Galen es vorhergesehen hatte, drückte ab und jagte ihm eine Kugel in die Brust.
Gleich nach der Kugel regneten Klingen auf ihn nieder, schlitzten ihm den Bauch auf; ein Pfeil traf ihn mitten ins Herz. Er suchte den Blick seiner Tochter, als die Knie unter ihm nachgaben, und griff endlich hinter sich nach dem Umhang. „Jetzt sind wir quitt“, sagte er mit schwacher Stimme zu ihr und entschwand in die Unsichtbarkeit.
35. KAPITEL
W illiam sah zu, wie Paris von einer Horde lüsterner, rammelnder Wasserspeier immer weiter auf ihn zugeschleift wurde, und amüsierte sich köstlich. Um genau zu sein: Er platzte beinah vor Lachen. Ja, er wusste, dass es an selbstmörderischen Irrsinn grenzte, den neuen Paris 2.0 zu verspotten, und ihm war klar, dass der Krieger in ein paar Minuten auf ihn losgehen würde, aber er konnte einfach nicht anders. Sollte Paris ruhig kommen – er hatte den Spaß seines Lebens.
„Hey Alter“, rief er ihm zu. „Du hast da ein bisschen Sperma auf dem Hemd.“
Sex sagte kein Wort. Zeigte ihm einfach bloß den Stinkefinger und hielt ansonsten still, während in seinen Augen die Emotionen brodelten. Emotionen in der Form echt gruseliger Schatten, okay, aber das machte es nicht weniger unterhaltsam.
Offensichtlich hatte Paris vor, noch vor Tagesablauf jemand anderen als William zu ermorden, denn hier ging es – ebenso offensichtlich – um deutlich mehr als bloße Demütigung. Und William vermutete, dieser Jemand war … die auffällig abwesende Sienna? Nee. Die war schon tot. Zacharel? War der Pisser noch mal aufgekreuzt, um sich einen Nachschlag zu holen? William hoffte es sehr. Hoffte, Paris würde dem Flattermann so richtig den Arsch aufreißen.
William und die Himmelsboten hatten keine schöne gemeinsame Vorgeschichte, und auch wenn sie die viel zu liebreizende Maske seines Gesichts nicht wiederzuerkennen schienen: Sie würden sich auf ihn stürzen wie tollwütige Hunde, wenn er seine wahre Gestalt zeigte.
Nicht, dass er das jemals tun würde. Und trotzdem. Am besten dachte er nicht einmal darüber nach. In diesem Reich wimmelte es nur so von Gedankenlesern.
Als Paris um die Ecke verschwand, materialisierte sich direkt vor William ein todernster und verzweifelter Lucien, der eine schreiende, keuchende Ashlyn auf den Armen trug.
Die Worte, die von ihren blutigen Lippen kamen, gaben sonst höchstens Crackhuren auf Entzug von sich. Und vielleicht Luzifer, der selbst ernannte König der Unterwelt.
„Schlechter Tag?“ Noch nie hatte William derart dreckige, widerwärtige Ausdrücke aus dem Mund der sanften Schönheit vernommen. Und nie war sie ihm hübscher erschienen. Ein Knaller.
„Danika hat uns gesagt, sie müsste ihre Babys da zur Welt bringen, wo du bist, ganz egal, wo das wäre“, erklärte der Hüter des Todes ohne Einleitung. Tiefe Sorgenfalten zeichneten sein Gesicht. „Deiner spirituellen Spur zu folgen, war weder leicht noch angenehm, vor allem, weil meine Krieger mich jetzt brauchen. Bring mich auf der Stelle zu einem Bett.“
„Bist du sicher, dass sie gesagt hat, da, wo ich bin?“ Um sich ganz klar auszudrücken, wies William mit dem Daumen auf seine Brust.
„Bett. Jetzt.“
„Jetzt!“, schrie Ashlyn. „Sie kommen jetzt. Bitte, bitte. Oder ich sag Maddox, du hättest mich befummelt!“
„ So was von herzlos. Er hat geschworen, dass er mir mein bestes Stück abnimmt, sollte ich auch bloß in deine Richtung atmen.“ Trotz seines nonchalanten Tonfalls beeilte William sich, die beiden die Treppen hinaufzuführen. Er scheuchte sie durch den Gang bis in das Zimmer, das er für sich sauber gemacht hatte – in der Absicht, die Unsterbliche aus dem fünften Stock zu befreien und ein paar Tage damit zu verbringen, ihren Körper in jeder verdorbenen Position zu erforschen, die er kannte. Bisher hatte er keinen Erfolg gehabt.
Lucien legte Ashlyn auf das Bett, vorsichtig, unglaublich vorsichtig. „Ich hole jetzt Maddox.“
„Danke. Ooooohhh Gooooooott .“ Sie umklammerte Luciens Hand,und William hörte die Knochen knacken. Erst als sie eine gefühlte Ewigkeit später aus ihrer Wolke der Schmerzen zurückkam, ließ sie den mittlerweile blassen Krieger los. „Maddox. Jetzt. Oder ich reiß dir das Gesicht vom Schädel
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