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Schwarzer Engel

Schwarzer Engel

Titel: Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Dusche herbeigerufen und jede Spur dieses Make-ups abgewaschen. Wenn Lysander sich schon vorher von ihr angezogen gefühlt hatte – und das hatte er, die Größe seines Ständers war Beweis genug –, würde er ihr jetzt nicht mehr widerstehen können. Sie strahlte, im wahrsten Sinne des Wortes.
    Die Haut einer Harpyie war wie eine Waffe. Eine sinnliche Waffe. Ihr diamantener Schimmer zog Männer unwiderstehlich an, machte sie zu sabbernden Narren. Diese Haut zu berühren war alles, woran sie dann noch denken konnten, wofür sie lebten.
    Mit der Zeit wurde das allerdings ziemlich langweilig, weshalb Bianka begonnen hatte, am ganzen Leib Make-up zu tragen. Aber für Lysander würde sie eine Ausnahme machen. Er verdiente, was er bekommen würde. Immerhin fügte er nicht nur ihr Leid zu. Er ließ auch ihre Schwestern leiden. Vielleicht.
    Ob Kaia immer noch nach ihr suchte? Machte sie sich noch Sorgen, oder hielt sie das Ganze für ein Spiel, wie Bianka sich anfangs ausgemalt hatte? Hatte Kaia ihre anderen Schwesternzusammengerufen; durchsuchten die Mädels jetzt jeden Winkel der Erde nach einer Spur von ihr, wie sie es getan hatten, als Gwennie verschwunden war? Vermutlich nicht, dachte sie und seufzte. Sie kannten sie, besonders ihre Kraft und Entschlossenheit. Wenn sie glaubten, sie sei entführt worden, würden sie darauf vertrauen, dass ihre Schwester in der Lage war, sich selbst zu befreien. Trotzdem.
    Lysander war ein Blödmann.
    Und höchstwahrscheinlich noch Jungfrau. Eifrig, voller Vorfreude, rieb sie sich die Hände. Die meisten Männer küssten die Frauen, mit denen sie ins Bett gingen. Und wenn das mit ihr sein erster Kuss gewesen war, tja, dann lag die Vermutung nahe, dass er noch nie mit jemandem im Bett gewesen war. Ein wenig ließ ihr Eifer nach. Das schrie doch nach der Frage, warum er nie mit jemandem geschlafen hatte.
    War er, wenn auch unsterblich, noch sehr jung? Hatte er noch niemanden gefunden, den er begehrt hatte? Empfanden Engel nicht so oft sexuelle Begierde? Viel wusste Bianka nicht über sie. Okay, sie wusste gar nichts über sie. Hielten sie Sex für falsch? Vielleicht. Das würde zumindest erklären, warum er sie nicht auch hatte berühren wollen.
    Also gut, es machte wesentlich mehr Sinn, dass er einfach noch nie Begierde empfunden hatte.
    Aber während ihres Kusses hatte er sie definitiv verspürt. Jetzt begann sie wieder, sich die Hände zu reiben.
    „Was hast du da an ? Beziehungsweise nicht an?“
    Ihr Herz schlug schneller, sie wirbelte herum. Als hätte sie ihn mit ihren Gedanken herbeigerufen, stand Lysander in der Tür. Nebel waberte um ihn herum, und für einen Moment fürchtete sie, er wäre nur eine Ausgeburt ihrer Fantasie.
    „Also?“, bohrte er nach.
    In ihren Fantasien war er nicht wütend. Stattdessen war er von überwältigendem Verlangen getrieben. Also … war er tatsächlich hier, er war real. Und er starrte mit vor Erstaunen offenem Mund auf ihre Brüste.
    Erstaunen war besser als Wut. Fast hätte sie gegrinst.
    „Gefällt’s dir nicht?“, fragte sie und strich sich mit den Händen über die Hüften. Lasst die Spiele beginnen .
    „Ich … Ich …“
    Mag es , beendete sie seinen Satz innerlich. Bei dieser unwiderlegbaren Wahrheit, die bei jedem Wort in seiner Stimme lag, konnte er wahrscheinlich nicht einmal im Ansatz lügen.
    „Deine Haut … ist anders. Ich meine, diesen perlenartigen Schimmer habe ich schon vorher gesehen, aber jetzt… ist es …“
    „Der Wahnsinn.“ Sie drehte eine Pirouette, sodass das Nachthemd um ihre Knöchel tanzte. „Ich weiß.“
    „Du weißt?“ Er fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. Jetzt kehrte offensichtlich sein Ärger, den sie anfangs vermutet hatte, mit voller Macht zurück. „Bedeck sie!“, blaffte er sie an.
    Einen Augenblick später war sie von Kopf bis Fuß in ein weißes Gewand gehüllt.
    Finster blickte sie ihn an. „Gib mir mein Hemdchen zurück.“ Das Gewand verschwand und sie stand wieder in weißer Spitze da. „Versuch das noch mal“, warnte sie ihn, „und ich laufe nur noch nackt rum. So wie auf den Bildern, schon gesehen?“
    „Bilder?“ Stirnrunzelnd sah er sich in dem Zimmer um. Als er eines der Gemälde von ihr – abzüglich Klamotten, auf einem silbrigen Felsen ausgestreckt – entdeckte, sog er zischend die Luft ein.
    Es war genau die Reaktion, die sie sich gewünscht hatte. „Ich hoffe, es macht dir nichts aus, aber ich hab diese nette kleine Wolke in ein Liebesnest verwandelt, damit

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