Schwarzer Engel
Du musst ein zusätzliches Kleidungsstück anziehen. Ein Höschen wäre schön.“
Sie seufzte. „Ich hätte gern den anderen Schuh, bitte.“ Einen Moment später war auch ihr zweiter Fuß bedeckt. „Zurück zum Geschäftlichen. Bist du zurückgekommen, damit ich dich noch mal küsse?“
„Nein!“
„So ein Pech. Ich hätte so gerne noch mal von dir probiert. Ich wollte dich wieder berühren. Dich vielleicht diesmal mich berühren lassen. Seit du weg bist, lechze ich danach. Ich musste mich zweimal selbst zum Höhepunkt bringen, nur um dieses Fieber zu lindern. Aber keine Sorge, ich hab mir vorgestellt, du wärst es. Ich hab mir ausgemalt, wie ich dich ausziehe, an dir lecke, dich in meinen Mund sauge. Mmmh, ich bin so …“
„Hör auf!“, krächzte er und wandte sich heftig um, sodass er sie wieder ansah. „Hör auf.“
Seine Augen, die sie anfangs für schwarz und emotionslos gehalten hatte, leuchteten jetzt hell wie der Morgenhimmel, seine Pupillen waren riesig vor Verlangen. Doch statt zu ihr zu marschieren, sie zu packen und sie an sich zu pressen, hob er die Hand, die Finger ausgestreckt. Aus dem Nichts erschien ein feuriges Schwert darin, an dem gelb-goldene Flammen auf und ab tanzten.
„Hör auf“, befahl er noch einmal. „Ich will dir nichts tun, aber das werde ich, wenn du mit diesen Narrheiten weitermachst.“
Jetzt lag wieder dieser Klang der Wahrheit in seiner Stimme. Doch Angst jagte er ihr deshalb noch lange nicht ein, vielmehr erregte seine Dringlichkeit sie.
Ich dachte, du stehst nicht auf sein Neandertaler-Gehabe. Ach, halt die Klappe .
Bianka lehnte sich zurück, stützte sich auf die Ellbogen. „Hat Lysandilein es gern härter? Sollte ich schwarzes Leder anhaben?Oder spielen wir böser Bulle, unanständige Kriminelle? Sollte ich mich für meine Leibesvisitation ausziehen?“
Steif kam er zur Bettkante, nahm ihre Beine zwischen seine kräftigen Schenkel und presste ihre Knie zusammen. Er war steinhart, sein Gewand hob sich wie ein Zelt. Immer noch flackerten diese goldenen Flammen über sein Schwert und tauchten sein Gesicht in ein Spiel aus Licht und Schatten, das ihm eine bedrohliche Ausstrahlung verlieh.
In diesem Augenblick war er Engel und Dämon zugleich. Eine Mischung von Gut und Böse. Retter und Henker.
Unwillkürlich begannen ihre Flügel zu flattern, versetzten sie in Kampfbereitschaft – während ihre Haut vor Lust kribbelte. Bianka könnte am anderen Ende des Zimmers sein, bevor er sich auch nur einen Millimeter bewegt hätte. Trotzdem. Das Atmen fiel ihr schwer; die Luft war wie Eis in ihren Lungen. Und gleichzeitig war ihr Blut so heiß wie sein Schwert. Dieses Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Empfindungen war seltsam.
„Du bist noch schlimmer, als ich befürchtet hatte“, presste er hervor.
Wenn alles so lief, wie sie hoffte, würde er darüber eines Tages sehr froh sein. Laut sagte sie: „Lass mich gehen. Du musst mich nie wiedersehen.“
„Und das wird dich aus meinen Gedanken ausmerzen? Das wird den quälenden Fragen und Gelüsten ein Ende setzen? Nein, es wird alles nur schlimmer machen. Du wirst dich anderen hingeben, sie so küssen, wie du mich geküsst hast, dich an ihnen reiben, wie du dich an mir gerieben hast, und ich werde sie töten wollen, obwohl sie nichts Falsches getan haben.“
Was für ein Geständnis! Und sie hatte ihr Blut vorher schon für heiß gehalten … „Dann nimm mich“, schlug sie heiser vor. Mit der Zunge fuhr sie sich über die Lippen, langsam und bewusst. Sein Blick folgte jeder Bewegung. „Das wird sich sooo gut anfühlen, versprochen.“
„Damit ich entdecke, ob du so weich und feucht bist, wiedu scheinst? Damit ich den Rest der Ewigkeit mit dir im Bett verbringe, ein Sklave meines Körpers? Nein, auch das würde meine Gelüste nur schlimmer machen.“
Oh, Engel. Das hättest du nicht zugeben sollen . Ein Sklave seines Körpers? Wenn es das war, wovor er sich fürchtete, verspürte er mehr als Begehren für sie. Er war dabei, ihr zu verfallen. Mit Kopf und Kragen. Und jetzt, da sie wusste, wie sehr er sie wollte … Er gehörte so gut wie ihr. „Wenn du mich umbringen willst“, flüsterte sie lockend und ließ eine Fingerspitze um ihren Bauchnabel kreisen, „lass mich sterben vor Lust.“
Anscheinend hörte er auf zu atmen.
Sie richtete sich auf, überwand den restlichen Abstand zwischen ihnen. Immer noch schlug er nicht zu. Flach legte sie ihm die Hände auf die Brust. Seine Brustwarzen waren so
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