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Schwarzer Engel

Schwarzer Engel

Titel: Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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willen!
    Plötzlich lag ein bitterer Geschmack auf seiner Zunge.
    „Bianka“, hakte er nach. „Hast du darauf nichts zu erwidern?“
    „Ja, du wirst mich freilassen“, sagte sie schließlich und grinste strahlend. Dann wickelte sie sich eine Strähne dieses nachtschwarzen Haars um den Finger. „Danach. Jetzt meine ich mich zu erinnern, die Startglocke geläutet zu haben.“
    Durch den Wein, den sie getrunken hatte, klangen ihre Worte leicht vernuschelt. Eine betrunkene Bedrohung war sie, jawohl. Und ich werde sie nicht vermissen, bläute er sich noch einmal ein.
    Der bittere Geschmack wurde beißend.
    Ein hartes Gewicht rammte ihn und riss ihn von den Füßen. Seine Flügel blieben am Wannenrand hängen, als sich Öl von Kopf bis Fuß über ihn ergoss. Schwer hing es in seinen vollgesaugten Federn. Er grunzte, und ein bisschen von dem Zeug – mit Kirschgeschmack – lief ihm in den Mund.
    „Denkt dran: Wenn ihr euch küsst, mit Zunge!“, erinnerte Bianka sie hilfsbereit.
    „Man sperrt Frauen nicht ein“, grollte Paris, und plötzlich waren unter seiner Haut dunkle Schuppen zu sehen. Rote, glühende Augen. Die Augen eines Dämons. „Egal wie anstrengend sie sind.“
    „Deine Freunde haben mit ihren Frauen etwas ganz Ähnliches angestellt, oder etwa nicht? Davon abgesehen hat das Mädchen für dich keine Bedeutung.“ Lysander stieß den Krieger von sich, und jetzt landete der auf dem Rücken. Lysander versuchte, seine Flügel zu benutzen, um sich in die Luft zu erheben, doch mit dem vollgesaugten Gefieder war er langsam und ungelenk. Ihm blieb nichts anderes übrig, als stehenzubleiben.
    Öl lief ihm in die Augen und behinderte für einen Moment seine Sicht. Auch Paris schoss wieder hoch, die Hände zu Fäusten geballt, am ganzen Leib glänzend.
    „Was. Ein. Spaß“, sang Bianka vergnügt.
    „Genug“, sagte Lysander zu ihr. „Das hier ist unnötig. Ich habe verstanden. Ich bin bereit, dich freizulassen.“
    „Du hast recht“, stimmte sie ihm zu. „Es ist unnötig, ohne musikalische Untermalung zu kämpfen!“ Wieder tippte sie sich mit dem Finger ans Kinn, das Gesicht nachdenklich. „Ich hab’s! Wir brauchen mal ein bisschen Lady Gaga hier.“
    Eine Sekunde später dröhnte ein Song durch die Wolke, den Lysander noch nie gehört hatte. Wie eine Sirene, die sich aus den Wellen erhob, begann Bianka, verführerisch die Hüften zu wiegen.
    Lysanders Kiefer verkrampfte sich so schmerzhaft, dass jeden Moment die Knochen brechen müssten. Offensichtlich war Bianka nicht zur Vernunft zu bringen. Das bedeutete, dass er es bei Paris versuchen musste. Wer hätte je gedacht, dass er einmal mit einem Dämon verhandeln würde?
    „Paris“, setzte er an, gerade als eine Faust in sein Gesicht klatschte.
    Sein Kopf schlug nach hinten. Auf dem rutschigen Boden glitt er aus und fiel zur Seite. Eine weitere Ladung Kirschgeschmack füllte seinen Mund. Paris kniete sich auf seine Schultern und schlug wieder auf ihn ein. Lysander platzte die Unterlippe auf. Doch bevor auch nur ein Blutstropfen hervortreten konnte, war die Wunde bereits verheilt.
    Er runzelte die Stirn. Von nun an hatte er das Recht, den Mannzu töten, doch er konnte sich nicht dazu überwinden. Denn für diesen Kampf gab er nicht Paris die Schuld, sondern Bianka. Sie hatte sie beide in diese Situation gezwungen.
    Noch ein Schlag. „Bist du derjenige, der Aeron immer beobachtet?“, verlangte er zu wissen.
    „Hey“, rief Bianka. Ganz so sorglos klang sie nicht mehr. „Paris, du darfst nicht die Fäuste benutzen. Das ist Boxen, nicht Catchen.“
    Lysander schwieg, er verstand nicht, wo der Unterschied lag. Ein Kampf war ein Kampf.
    Wieder ein Schlag. „Bist du’s?“, herrschte Paris ihn an.
    „Paris! Hast du mich gehört?“ Jetzt hörte sie sich wütend an. „Benutz deine Fäuste noch mal so und ich hack dir den Kopf ab.“
    Und das würde sie, dachte Lysander und fragte sich, warum sie so verärgert war. Könnte ihr etwas an seinem Wohlergehen liegen? Seine Augen wurden groß. War das der Grund, weshalb sie das weniger intensive Catchen dem gewalttätigeren Boxen vorzog? Würde sie ihm dasselbe androhen, wenn er den Herrn mit der Faust schlug? Und was würde es bedeuten, wenn ja?
    Wie würde er das finden?
    „Bist du’s?“, wiederholte Paris.
    „Nein“, antwortete er schließlich. „Bin ich nicht.“ Er zog die Beine an, setzte Paris die Füße auf die Brust und schob kräftig. Doch statt den Krieger wegzustoßen, rutschte sein Fuß ab

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