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Schwarzer Koks (German Edition)

Schwarzer Koks (German Edition)

Titel: Schwarzer Koks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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die Hose. Ein Strahl Pisse landete kaum ein, zwei Meter vor Nathans Gesicht.
    Nathan hielt den Atem an. Er hatte die Hände zu beiden Seiten aufgestützt, bereit hochzufahren und anzugreifen beim geringsten Zeichen dafür, dass der Mann ihn gesehen hatte. Aber der zog den Reißverschluss hoch und verschwand wieder in seinem Zelt. Nathan holte tief Luft, kroch dann wieder ein Stück nach vorne, wartete wieder ab. Einer der Posten ging jetzt direkt vor ihm auf uns ab. Der Mann auf der anderen Seite sah in die andere Richtung.
    Der, der ihm am nächsten war, kam auf ihn zu. Noch zwei Meter…
    … ein Meter…
    Nathan sprang auf. Seine Linke legte sich über den Mund des Mannes und riss ihm den Kopf nach hinten; seine Rechte zog ihm das Messer über den Hals. Der Posten stieß einen röchelnden Seufzer aus und sackte in sich zusammen. Nathan sägte an seinem Hals, bis er sicher sein konnte, dass der Mann tot war. Er zog die Leiche ins Unterholz und legte sie ab.
    Er kroch um die Lichtung herum. Der andere Posten hatte Schwierigkeiten mit seinem Feuerzeug. In seinem Rücken kroch Nathan auf den Mann zu. Der Posten fluchte und warf das Feuerzeug in den Wald. Dann wandte er sich dem Feuer zu.
    Und sah sich Auge in Auge mit Nathan, der ihm das Messer in die Brust stieß, noch während die andere Hand nach dem Mund des Mannes griff. Der Mann riss die Augen auf. Die Zigarette fiel ihm aus dem Mund. Seine Arme hoben sich, um nach dem Messer zu greifen, das Nathan eben in seinem Herzen drehte. Dann gaben seine Knie nach. Nathan legte ihn sachte ins Gras.
    Während er die Kalaschnikow von der Schulter nahm, ging Nathan auf die drei Zelte zu. Er hatte das erste fast erreicht, als ein Kopf im Eingang erschien. Nathan feuerte zweimal darauf. Die Schüsse stoppten jedes andere Geräusch im Wald. Der Kopf verschwand im Zelt. Nathan spähte hinein und feuerte ein drittes Mal auf den Kopf des Mannes. So lernte man es beim SAS. Man sorgte dafür, dass der Gegner auch tatsächlich starb.
    Aus den anderen Zelten drangen Geräusche. Nathan fuhr herum. Aus dem nächsten ragte der Lauf eines Sturmgewehrs. Nathan warf sich zu Boden, gerade noch dass er dem Bleihagel entging. Er feuerte zweimal auf den Lauf. Das Gewehr fiel zu Boden.
    Der Schlitz des dritten Zelts, in das man Manuel geschafft hatte, platzte auf. Ein Mann sprang heraus und rollte sich ab. Eine Rauchgranate begann die Lichtung einzunebeln. Nathan blinzelte. Er feuerte auf die Stelle, wo der Mann auf die Beine kommen dürfte. Dann sprang er hoch und lief in den Rauch.
    Links von ihm sah er eine Gestalt. Sie hielt auf die Bäume zu. Nathan setzte ihr nach. Sie strauchelte, fand die Balance wieder, drehte sich um und gab einen ungezielten Schuss auf den sich duckenden Nathan ab. Die Bäume kamen näher. Nathan holte auf. Der Mann stolperte über eine Wurzel und verlor das Gewehr. Nathan war so gut wie über ihm. Ein Messer in der Hand, fuhr der Mann herum. Nathan richtete das Gewehr direkt auf die Stirn des Mannes.
    »Das Messer weg«, schrie Nathan. Der Mann starrte Nathan hasserfüllt an. »Messer weg, habe ich gesagt.«
    Der Mann sprang auf ihn zu. Nathan schoss zweimal. Sein Angreifer schien gegen eine Wand zu laufen und kippte nach hinten weg. Nathan trat auf ihn zu und schoss ihm in den Kopf. Brutal stieß er die Gewissensbisse beiseite, die sich einzustellen drohten. Er musste sich auf seine Mission konzentrieren. Er lief zurück zu den Zelten. Es war nichts mehr zu hören als der fliegende, flache Atem eines verängstigten Menschen. Nathan zerrte Manuel aus dem Zelt. Er riss ihm den Knebel aus dem Mund und schnitt die Kabelbinder an Handgelenken und Beine durch.
    »Was ist passiert?«, fragte Nathan.
    Manuel setzte sich mühsam auf und begann sich Arme und Beine zu reiben. Das gute Auge weit aufgerissen, starrte er Nathan an.
    »Was zum Teufel», keuchte Nathan, »haben die Leute an unserem Treffpunkt verloren?«
    »Sie haben gewartet«, stieß Manuel unter Ächzen und Husten hervor. »Jemand hat uns verraten.«

Kapitel 89
    Bogotá, Kolumbien
16. April 2011
    »Der Präsident erwartet Sie an seinem Tisch«, sagte Sylvia.
    Lucia wandte sich ab, froh den Fußballer loszuwerden, der sich als einer der langweiligsten, ichbesessensten Menschen entpuppt hatte, die ihr je untergekommen waren.
    »Was wollte denn Lloyd-Wanless?«, fragte sie, als Sylvia sie den Flur hinab in den Speisesaal führte.
    »Er weiß, dass Sie hier sind.«
    »Und?«
    »Das ist alles.«
    Sie stießen die

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