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Schwarzes Blut: Thriller (German Edition)

Schwarzes Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Schwarzes Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Wilde , Roger Smith
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Haar – Marybeths Haar – war dunkel vor Schweiß. Gene ging zu ihm und hielt ihn fest.
    »Was ist denn, mein Kleiner? Was ist los?«
    »Ein Ding. Da war ein Ding.«
    »Was für ein Ding?«
    Timmy sah über Genes Schulter. Als er sich ebenfalls umdrehte, sah er seine Schwester in der Tür stehen. Sie war barfuß, trug nichts außer einem T-Shirt, das ihr bis fast zu den Knien reichte, blinzelte und schwieg.
    »Frag Skye«, sagte Timmy.
    »Was soll ich sie fragen?«
    »Wegen dem Monsterding.«
    »Wovon spricht er?«, fragte Gene, der den Jungen noch immer fest umklammert hielt.
    »Keine Ahnung.« Sie zuckte mit den Schultern, doch für einen winzigen Augenblick sah er etwas in ihren Augen, etwas Heimtückisches, Hinterhältiges, das sofort wieder verschwunden war. »Vielleicht hat ihm der Film Angst gemacht, den sich Maria angesehen hat.«
    Gene wandte sich wieder dem Jungen zu. »War es ein Film? Hast du davor Angst?«
    »Nein. Es war da draußen.« Er deutete auf das Fenster.
    Gene strich ihm über das Haar. Der Junge klammerte sich an sein Uniformhemd, bis er schließlich den Kampf gegen die Müdigkeit verlor. Gene legte ihn ins Bett zurück und deckte ihn zu.
    Als er in den Flur trat, huschte Skye gerade in ihr Zimmer zurück. »Gute Nacht«, sagte er und erhielt keine Antwort.
    Er ging wieder nach unten, hob das Glas auf, stellte es in die Küche und holte einen Lappen, um den Schnaps vom Boden zu wischen. Als er sich hinkniete, bemerkte er eine halb geöffnete DVD-Hülle. Ein blutverschmiertes Ungeheuer war darauf zu sehen, darunter stand: Mutant Zombie Killers .
    Himmel. Wie oft hatte er Maria das schon gesagt? Er nahm die DVD aus dem Player, steckte sie in die Hülle zurück und legte sie auf ein Regalbrett, das Timmy nicht erreichen konnte. Wahrscheinlich hatte dieser Film seinen Jungen so verschreckt.
    Plötzlich dachte er an die Leichen, die um den Dodge herum verstreut waren.
    Er sah seinen Vater vor sich.
    Skyes feuchte Haarsträhne.
    Seine Adoptivschwester, die wie ein Geist in ihr Schlafzimmer glitt.
    Nein. Er schüttelte den Kopf. Nein. Hatte er mit dem Tod seiner Frau und seines Kindes nicht schon genug für seine Lügen bezahlt? War diese Schuld nicht bereits mit Blut beglichen worden?
    Gene ging ins Schlafzimmer und legte sich angezogen aufs Bett. Er war todmüde. Er sah den Mann mit dem Jesusgesicht vor sich, der ihn über den Lauf von Genes Waffe hinweg anstarrte und sein seliges Lächeln lächelte, und als Gene langsam in den Schlaf glitt, hatte er mit einem Mal die Erkenntnis, dass es nicht vorbei war.
    Noch nicht.

7
    Ein Blinzeln. Und schon war Junior Cotton hellwach, tauchte von jetzt auf gleich aus dem Tiefschlaf auf, in dem er die letzten fünf Jahre, drei Monate, zwei Tage, drei Stunden, sieben Minuten und dreiunddreißig Sekunden verbracht hatte.
    Bis dato.
    Er hatte diese Zeit, jenseits der Welt und seines Selbst, bis auf die Nanosekunde gezählt. Und doch wusste er weder, wo er sich befand, noch, was in diesen verlorenen Jahren geschehen war.
    »Okay«, sagte er mit rostiger, kehliger Stimme. »Dann wollen wir mal sehen.«
    Er lag auf einer Pritsche und starrte auf das Tryptichon eines blutroten Morgenhimmels, das durch die beiden Gitterstäbe in einem einzelnen, hohen Fenster gebildet wurde. Eine nackte Glühbirne in einem Drahtkorb war an der gekachelten Wand befestigt und tauchte das kleine Zimmer in grünliches Licht. Die Birne summte und flackerte. Null Komma vier Sekunden lang senkte sich Dunkelheit über den Raum, bevor sie wieder zum Leben erwachte.
    Junior versuchte, den rechten Arm zu heben. Nichts geschah. Er versuchte es ein weiteres Mal, und langsam kroch der Befehl von seinem vernebelten Gehirn zu dem widerspenstigen Körperteil. Sein Arm hob sich Zentimeter für Zentimeter und so mühsam, als wäre er aus Blei. Die verkümmerten Muskeln zitterten.
    Der Ärmel seines orangefarbenen Overalls glitt nach unten. Darunter kam ein weißes Plastikarmband um sein knochiges Handgelenk zum Vorschein. Die Haut war so weiß wie Ricotta und völlig haarlos, das schlaffe Fleisch hing wie Kerzenwachs von den Knochen. Als es zu anstrengend wurde, den Arm zu heben, ließ er ihn fallen und sammelte keuchend neue Kraft.
    Nach einer Minute fühlte er sich stark genug, um den Arm noch einmal zu heben. Er legte einen zitternden Finger aufs Gesicht und spürte einen Bart, der so lang war, dass er seine Rippen berührte. Er schob den Haarvorhang beiseite, steckte den Finger in den Mund und

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