Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
langsam nervt’s.“
    Gesandte waren die Ordnungshüter der Himmelreiche, sie töteten Dämonen. Wie Engel waren sie geflügelt, doch ihren Emotionen waren sie genauso hilflos ausgeliefert wie Menschen. Im Augenblick waren die Herren und die Gesandten auf derselben Seite.
    Jeder wusste, dass sich das jeden Moment ändern konnte.
    Kane verengte die Augen. „Vielleicht glaubst du aber auch, ich bräuchte einen Babysitter.“
    „Das auch.“ Wie immer empfand William keinerlei Scham.
    „Tja, nein danke. Ich brauche dich nicht, und vor allem will ich nicht, dass du in meiner Nähe bist und mir die ganze Zeit auf die Nerven gehst.“
    William fasste sich ans Herz, als wäre er tief getroffen. „Was ist denn nur los mit dir? Früher warst du so ein liebes Kerlchen.“
    „Menschen ändern sich.“
    „Ich nicht. Ich war noch nie besonders liebenswert, und ich werde es auch niemalssein. Deine Wünsche und Bedürfnisse sind mir vollkommen egal. Mir liegt mehr daran, meine Babys zu beschützen. Ich muss dafür sorgen, dass du Wort hältst und der Burg fernbleibst. Hast du vergessen, dass du vom Schicksal dazu bestimmt bist, eine Apokalypse auszulösen?“

4. KAPITEL
    Los Angeles
    Apokalypse. Seit Tagen hallte das Wort in Kanes Gedanken wider. Was er auch versuchte, er entkam ihm nicht.
    Kurz vor seiner Gefangennahme durch die Jäger und der anschließenden Verschleppung in die Hölle hatten die Moiren ihn in ihr Reich in den niedersten Gefilden des Himmels beordert.
    Die drei Hüterinnen des Schicksals gehörten weder zu den Griechen noch zu den Titanen. Möglicherweise waren sie Hexen, aber er war sich nicht sicher. Drei Dinge hatten sie ihm gesagt – jede Hexe eines. Er könnte die Hüterin der Unverantwortlichkeit heiraten. Er könnte eine andere Frau heiraten – Williams Tochter. Und, das waren ihre letzten Worte gewesen, er würde eine Apokalypse auslösen.
    Er glaubte ihnen. Seines Wissens nach hatten sie mit ihren Prophezeiungen niemals falsch gelegen.
    Er wusste, dass es zwei Definitionen gab für jenes Wort, das er am liebsten aus seinem Gedächtnis gelöscht hätte. Die erste: Enthüllung oder Offenbarung. Genauer gesagt: den Schleier lüften, vor allem in Bezug auf einen Kataklysmus, in dem die Mächte des Guten den endgültigen Sieg über die Mächte des Bösen erringen würden.
    Bis hierher gefiel sie ihm.
    Die zweite Definition? Nicht ganz so sehr. Erdumspannende oder zumindest weitreichende Zerstörung.
    Da in ihm der Dämon der Katastrophe wohnte, musste er annehmen, dass er für weitreichende Zerstörung verantwortlich sein würde.
    „Diesen Abstecher wirst du nicht bereuen“, versicherte ihm William, während sie sich durch einen überfüllten Nachtclub drängten. Er musste schreien, um das hektische Pulsieren der Rockmusik zu übertönen, die aus den Lautsprechern dröhnte. „Das ist genau das, was dir der Onkel Doc verschrieben hat – das und ein Paar Eier. Aber ich kann dir nur mit Ersterem helfen.“
    „Ich werd sehen, was ich tun kann“, entgegnete Kane trocken.
    Er hatte den Fehler begangen, mit William im selben Motelzimmer zu schlafen, und offenbar hatte er im Schlaf gestöhnt und sich hin und her gewälzt. Daraus hatte Privatdetektiv William so seine Schlüsse gezogen über das, was ihm in der Hölle widerfahren war. Und jetzt war der Krieger überzeugt, eine Nacht mit einer von Kane selbst ausgesuchten Frau wäre das einzig wahre Heilmittel.
    „Übrigens“, fügte William hinzu. „Du darfst mich Dr. Love nennen.“
    „Eher ramme ich dir ein Messer ins Herz.“ Trotzdem blieb er dicht hinter William, während er sich schon jetzt wünschte, er hätte zu der ganzen Sache Nein gesagt. Er hätte auf der Jagd nach seiner Fae sein sollen. Und das wäre er auch gewesen, wäre er nicht langsam verzweifelt genug, alles zu probieren.
    Was William heute Morgen zu ihm gesagt hatte, war auf eine kranke, verdrehte Weise sogar ziemlich sinnvoll gewesen. Wenn Kane mit einer Frau seiner Wahl schlafen könnte … Wenn er allein die Kontrolle darüber hätte, wie es ablief … Wenner jemanden so benutzen könnte, wie er benutzt worden war … Vielleicht würde die dunkle Wolke an Erinnerungen sich dann endlich zerstreuen. Vielleicht würde es aufhören wehzutun, wenn er sich der Fae näherte. Ohne die Schmerzen wäre er stärker, wachsamer. Er wäre besser in der Lage, ihr bei ihren Problemen zu helfen.
    Zumindest für heute Nacht musste er sich keine Sorgen um sie machen. Sie war am Leben, hatte

Weitere Kostenlose Bücher