Schwarzes Verlangen
irgendetwas, das der Krieger gesagt hatte.
„Das ist mein Freund.“ Mit dem Kinn deutete William auf Kane. „Der Kerl, von dem ich dir erzählt hab. Er zahlt dir, was immer du verlangst. Sorg nur dafür, dass du auch tust , was immer er verlangt.“
Kane stellte die Flasche auf den Boden und tat so, als stünde er nicht kurz davor, sich zu übergeben.
„Na klar.“ Sie biss sich auf die Unterlippe, während sie Kane musterte. Interesse leuchtete in ihren dunklen Augen auf. „Wird mir ein Vergnügen sein.“
„Gut“, lobte William und gab ihr einen leichten Stups auf die Nase. „Gibt nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest. Der beißt nicht – außer vielleicht, du bittest ihn ganz lieb darum.“ Damit verschwand der Krieger und ließ Kane allein mit dem Mädchen. Der Fremden.
Seine Lungen zogen sich zusammen, machten es ihm beinahe unmöglich zu atmen.
Ein kurzer Moment des Schweigens verstrich, während sie das Gewicht von einem hochhackigen Schuh auf den anderen verlagerte. „Du bist sogar noch umwerfender, als William versprochen hat.“ In ihrer Stimme lag ein Funken von Erregung.
Sie redete. Warum redete sie? Er wollte sich nicht mit ihr unterhalten. Dann würde er sich nur fragen, was für ein Leben sie führte, was sie an diesen Punkt gebracht hatte, und würde sie bemitleiden. Er wollte sie nicht bemitleiden.
Katastrophe summte zufrieden.
Zufrieden? Warum?
Bring’s einfach hinter dich. „Komm her“, befahl Kane.
Die Frau gehorchte und glitt neben ihm in die Kissen. Als er ihren Geruch einsog, verzog er angewidert das Gesicht. Ein süßliches Parfüm, vermischt mit Zigarettenrauch. Nicht zu vergleichen mit der Fae, die geduftet hatte, als hätte sie den ganzen Tag in der Küche verbracht. Wie eine Ehefrau.
Vielleicht sollte er das hier nicht tun.
Eine Windbö rauschte durch das Zimmer, riss die Whiskeyflasche vom Boden hoch und schleuderte sie der Frau an die Brust.
„Au!“, rief sie.
Kane verfluchte den Tag, an dem er die Büchse der Pandora entwendet hatte.
Mit der einen Hand rieb sie sich die Brust und fragte: „Was war das denn gerade?“
„Vielleicht die Klimaanlage.“ Möglich war es.
„Küss mich doch, damit ich den Schmerz vergesse.“ Sie rückte näher an ihn heran.
„Keine Küsse.“ Harte Worte. Noch härter ausgesprochen.
„Was ist mit Blasen? Ich kann echt gut blasen.“ Sie beugte sich vor, um seine Hose aufzumachen, doch Kane packte sie und warf sie auf den Rücken. Er presste sie bäuchlings auf die Polster und hielt sie fest. Auf keinen Fall wollte er irgendjemandes Lippen auf seiner Haut spüren.
„Wir machen das auf meine Weise.“ Galle brannte in seinem Bauch, als er ihr Kleid hochschob und ihr das Höschen hinunterzog. Obwohl er sich lieber einen Arm abgesägt hätte, öffnete er seinen Hosenknopf und zog den Reißverschluss auf. Das Zittern seiner Hände wurde stärker. Beißend stieg ihm die Galle in die Kehle, versengte ihn förmlich. Er hielt inne.
Wo war das Problem? Das hatte er doch früher schon oft getan. Als ihm klar geworden war, dass eine Beziehung nicht infrage kam, hatte er sich mit One-Night-Stands begnügt. Wenigstens für eine Weile. Doch niemals war er dabei so zusammengebrochen wie jetzt …
„Mache ich was falsch?“, wollte sie wissen.
Mit zusammengebissenen Zähnen zog er sich ein Kondom über und … und …
Tu es! , befahl Katastrophe .
Er nahm sie.
Er war roh, unbeherrscht, ohne jede Sinnlichkeit oder lustvolle Ansprüche. Er hatte keinerlei Konzentration, wollte nicht im Geringsten sehen, wie sie zum Höhepunkt kam. Im Geiste verabscheute er das alles. Und trotzdem – seinem Körper gefiel es. Aber sein Körper war ja auch ein Verräter. Was die Lakaien getan hatten, hatte ihm ebenfalls gefallen, und das war es, was ihn am meisten quälte. Dass ein Teil von ihm es genossen hatte, wie er missbraucht worden war.
Das Ganze war ein Fehler.
Er wollte diese Frau nicht, kannte sie nicht, hätte sie vielleicht nicht einmal gemocht, hätte er sie doch gekannt. Sie war nicht … sie , die Fae, nach der er instinktiv so verzweifelt gierte.
Bei der Richtung, die seine Gedanken einschlugen, fluchte Katastrophe .
Und als die Frau stöhnte, um ihn anzufeuern, zogen verschiedene Bilder vor seinem geistigen Auge vorbei. Hände hier … Münder dort … Lakaien überall …
Obwohl er kurz vor einer Panikattacke stand, schaffte Kane es irgendwie zu kommen. Er war sich nicht sicher, ob er ihr einen Orgasmus verschafft
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