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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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hatte oder nicht, und im Moment war es ihm auch egal.
    Das Wüten des Dämons ging in befriedigte Kommentare über.
    Während er noch gegen eine Woge der Selbstverachtung ankämpfte, warf Kane das Kondom weg und richtete seine Kleider, dann warf er ein paar Hunderter auf die Polster neben der Frau. Er ging zur Tür und bedeutete ihr, zu verschwinden. Draußen fiel sein Blick als Erstes auf William, wie er an der Wand stehend eine Frau nahm. Der Wachmann war nirgends zu sehen.
    „Aber … willst du nicht meine Nummer haben?“, fragte die Blondine. „Falls du’s gern mal wieder besorgt haben willst? Für dich würde ich jederzeit zur Verfügung stehen, wann immer du willst.“
    „Nein“, entgegnete er. Es war nur zu ihrem Besten, wenn er gleich Klartext redete. Er würde sie sowieso nie anrufen, und er wollte nicht, dass sie auf das Unmögliche hoffte.
    „War ich nicht das, wonach du gesucht hast?“
    „Nein. Warst du nicht. Und jetzt verschwinde.“
    Seufzend zupfte sie ihr Kleid zurecht und stolzierte aus dem Zimmer, dann den Gang hinunter.
    „Schon fertig?“, rief William. Aus der Frau zurückgezogen hatte er sich nicht, aber wenigstens bewegte er sich nicht mehr in ihr.
    Mehr , forderte Katastrophe .
    So sehr Kane die Worte auch verabscheute, die ihm auf der Zunge lagen, er sprach sie trotzdem aus: „Bring mir noch eine.“ Der Sex hatte nicht das gewünschte Ergebnis gebracht. Nach wie vor hämmerten die Erinnerungen und alles, was sie mit sich brachten, an die Tür seiner Gedanken, allzeit bereit, über ihn hereinzubrechen. Aber Katastrophe war zufrieden. Also würde Kane eine zweite Frau nehmen. Und eine dritte. So viele auch nötig wären, bis der Dämon so gesättigt wäre, dass er es war, der vergaß, was geschehen war.
    Williams Antwort darauf war lediglich ein unbekümmertes, schamfreies, doppeltes „Daumen hoch“. Als Kane die Tür wieder hinter sich schloss, marschierte er geradewegs in das kleine Bad und übergab sich. Als er fertig war, spülte er sich den Mund mit einer weiteren Flasche Whiskey aus.
    Und nicht eine Sekunde zu früh.
    Von der Tür her ertönte ein Klopfen. An Williams Seite kam eine Brünette ins Zimmer spaziert.
    „Wie sieht’s mit der hier aus?“, fragte der Krieger.
    „Scheiß drauf“, antwortete Kane. „Wird schon reichen.“
    Bevor die Nacht vorüber war, hatte Kane zwölf Frauen genommen. Er probierte unterschiedliche Positionen und unterschiedliche Arten von Frauen. Mädchen in den Zwanzigern, Frauen in den Vierzigern, ein paar Blondinen, ein paar Brünette, sogar zwei Rothaarige. Dabei hasste er jede einzelne Sekunde, hasste sogar sich selbst. Und jedes Mal übergab er sich danach.
    Katastrophe liebte es, und trotzdem hörte er nicht einen Moment lang auf, Erinnerungen an Kanes Tortur auszuspucken.
    Mittlerweile hatte sich Kanes Hass auf das Ungeheuer um das Tausendfache verstärkt.
    Seine Zeit wird kommen … bald …
    Rocky Mountains, Montana
    Kane hackte sich durch das Blattwerk vor ihm. Ständig schlugen ihm Zweige entgegen, Liebesgrüße von seinem Dämon. Die Befriedigung, die die Kreatur während des Sexmarathons verspürt hatte, hatte nicht lange angedauert. Also rollten Felsen in seine Richtung und brachten ihn ins Stolpern. Insekten stachen ihn.
    Er musste die Fae erreichen, bevor der Dämon ernstzunehmenden Schaden anrichtete … oder Kane endgültig den Verstand verlor. Was auch immer zuerst geschehen würde.
    Im Kopf befand er sich sogar noch mehr auf unbekanntem Terrain, mit lauter finsteren Tälern und unfassbar hohen Bergen, die zu erklimmen er niemals hoffen konnte. Oder vielleicht doch. Als er den Club verlassen hatte, war ihm klar geworden, dass die Fae sich für ihn zu einer Quelle des Lichts entwickelt hatte. Seiner einzigen Quelle des Lichts. Sie hatte in ihm das Bedürfnis geweckt zu lächeln, und das in den schlimmsten Tagen seines Daseins. Allein das machte sie schon zu einem Wunder.
    Und ein Wunder konnte er wirklich gebrauchen.
    Vielleicht würde sie schaffen, was der ganzen Reihe von Frauen in dem Club nicht gelungen war: seine schlimmsten Erinnerungen fortwaschen. Frieden bringen, wennauch nur für eine kurze Weile.
    Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.
    So oder so, er musste es wissen. Musste sie sehen, mit ihr reden. Sie retten .
    Tief in seinem Inneren, wo sein Instinkt immer noch darauf beharrte, dass sie ihm gehörte, hatte er den Verdacht, dass sie seine einzige Hoffnung aufs Überleben war.
    Also würde er sie

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