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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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„Ich lenke sie ab, und wie du siehst, funktioniert’s.“
    „Na gut, warum lenkst du dann nicht auch gleich die Prinzessin ab?“
    „Ich hab nur einen Schwanz, und der steht gerade der Königin zu Diensten.“
    Aus Syndas Mund ertönte ein glockenhelles Lachen, und Josephina sah zu ihr rüber. Mittlerweile drängte sich die Prinzessin frontal an Kane, die Arme hatte sie ihm um den Hals geschlungen. Gegen ihn wirkte sie winzig und zart, und mit erwartungsvoll gespitzten Lippen schaute sie zu ihm empor. Und obgleich er verkrampft wirkte, machte er jedenfalls keinerlei Anstrengungen, sie abzuschütteln. Josephina ballte die Fäuste. Wenn er das wagte, wenn er seine Lippen mit denen der Prinzessin berührte, dann würde sie … sie würde … oh! Ihr fiel nichts ein, was gewalttätig genug wäre.
    „Er trägt eine Menge Finsternis mit sich herum, weißt du“, warnte William. „Du hast da einen positiven Einfluss, das muss ich dir zugestehen, aber wenn du nicht vorhast, bis zum Ende durchzuhalten, dann lass ihn in Ruhe. Das wäre besser für euch beide.“
    Abrupt fuhr sie zu ihm herum. „Wie wär’s, wenn du uns in Ruhe lässt? Ich komm schon damit klar, aber das heißt nicht, dass er machen kann, was er will, mit wem er will, wann immer er will.“
    „Und ich hab dich tatsächlich für intelligent gehalten. Er will dieses Mädchen nicht, in keinerlei Hinsicht.“
    „Ich weiß, das hat er mir gesagt, aber das bedeutet nicht, dass er sie nicht heiraten wird, wenn er das für das Richtige hält.“ Und wenn er es nicht tat? Wenn er sich für Josephina entschied, wie sein Verhalten heute Morgen angedeutet hatte? Was dann?
    Die Antwort war simpel: Es würde Krieg geben.
    William streckte die Hand aus, pflückte eine eisblaue Rose und steckte ihr dieBlume hinters Ohr. „Es wundert mich, dass er dir überhaupt so viel erzählt hat. Aber für diesen Plan kannst du ihm nicht böse sein. Der einzige Grund, aus dem er eine solche Schlampe heiraten würde, wäre, um dich zu retten. Aber so weit kommt es hoffentlich nicht.“
    „Hoffentlich“ hatte er gesagt, als bestünde eine reelle Chance, dass Kane dazu gezwungen sein würde. „Versuchst du hier eigentlich, ein gutes Wort für ihn einzulegen, oder willst du seine Chancen bei mir vollkommen ruinieren?“
    Ohne darauf einzugehen, beschwor William sie: „Jetzt hör mir mal zu, und zwar ganz genau. Was Kane durchgemacht hat, hätte die meisten Leute umgebracht. Er glaubt, ich wäre hier, um ihn von Weiß fernzuhalten, aber da irrt er sich. Ich versuche, ihm zu helfen, wieder gesund zu werden. Und ich kann dir sagen, es wird kein Vergnügen, die Frau an seiner Seite zu sein.“
    Redete er von Kanes Gefangenschaft in der Hölle? „Ich weiß, was er durchgemacht hat“, sagte sie.
    William hob mit zwei Fingern ihr Kinn und zwang sie, zu ihm aufzusehen. „Er hat dir davon erzählt?“
    „Ein bisschen, ja. Außerdem habe ich gesehen, in welchem Zustand er direkt danach war.“
    „Erstaunlich. Und zwar beides. Er hat geredet und er hat dich trotz dieses Wissens am Leben gelassen.“ Achselzuckend fügte er hinzu: „Lass ihm Zeit. Er wird rausfinden, wie er am besten vorgeht, dir wird’s gefallen, alles wird sich einrenken und ihr werdet glücklich bis ans Ende eurer Tage sein. Wirklich, ich werd’s richtig widerlich finden, da bin ich mir sicher.“
    Zeit? Meinte er das ernst? „Morgen ist der Verlobungsball, und die Hochzeit ist für den Tag darauf angesetzt. Wie viel Zeit soll ich ihm deiner Meinung nach geben?“ Und wie selbstsüchtig war sie eigentlich, dass sie Kane in eine solche Lage brachte? Entweder er heiratete ihre schreckliche Schwester, nur um sie zu retten, oder er heiratete Josephina und musste mit dem daraus entstehenden Blutvergießen leben.
    William lächelte, doch es war kein freundliches Lächeln. „Hast du etwa vor abzuhauen, wenn es nicht nach deiner Nase läuft, kleine Fee? Das würde ich mir an deiner Stelle gut überlegen. Wohin du auch gehst, er wird dich aufspüren. Er mag dich vielleicht nicht bestrafen, wenn er dich findet, aber ich tu’s ganz bestimmt. Ich werde dir Dinge antun, von denen du bisher nur aus Horrorgeschichten gehört hast. Ich lasse mir nicht gern Unannehmlichkeiten bereiten, und ich sehe nicht gern zu, wie meine Freunde leiden. Wenn beides zusammenkommt, werde ich ein bisschen stinkig, fürchte ich.“
    „Spar dir deine Drohungen. Ich laufe nicht …“ Eine Rauchwolke bescherte ihr einen Hustenanfall. Suchend

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