Schwarzes Verlies (German Edition)
zwischen den Fingern.
Genau darum bleibe ich, wo ich bin, dachte sie benommen. Die Lust wuchs, strömte durch ihre Adern, verbrannte sie von innen heraus, machte sie zu einem ganz neuen Wesen. Zu einer Frau, die allein für die Befriedigung lebte. Die es nicht interessierte, dass das Objekt ihrer Begierde ihr Feind war.
„Ja.“
„Ich will bloß … Ich …“ Seine Finger verspannten sich, und kleine Schmerzblitze jagten durch ihre Brustwarze. „Halt einfach die Klappe, und küss mich weiter.“
„Ja“, antwortete sie, bevor sie sich daran hindern konnte.
Wieder trafen sich ihre Lippen, und diesmal stellte sie sich auf die Zehenspitzen, um ihm entgegenzukommen. Während sich ihre Zungen trafen und wütend kämpften, legte er die Hände auf ihren Po und hob sie hoch, bis ihre Füße den Boden nicht mehr berührten. Er war so unglaublich stark. Was für eine lustige Vorstellung, dass sie ihn zwingen könnte, ihr Gewicht zu tragen. Allerdings wäre das nicht annähernd so lustvoll, wie die Beine um seine Hüften zu schlingen und ihre pulsierende Mitte an seinen Schaft zu pressen.
So, wie sie an die Wand gepresst war, konnte er mit beiden Händen unter ihr Gewand fahren. Ihre Körper waren zu eng aneinandergedrängt, als dass er ihre feuchte Mitte hätte erreichen können, wo sie ihn am begierigsten spüren wollte. Doch seine Hände auf ihren Pobacken, flammende Haut auf lechzender Haut – das war fast genauso gut. Er war noch heißer als in ihrer Erinnerung.
In diesem Moment löste er die Lippen von ihren, doch bevor sie enttäuscht aufstöhnen konnte, küsste und leckte er seinen Weg ihren Hals hinab.
„Ja“, keuchte sie. „Ja. Genau so.“
„Mehr?“ Mit der Nasenspitze schob er das goldene Sklavenhalsband beiseite, als wäre es ein Schmuckstück und kein tödliches Gerät. In diesem Augenblick mochte sogar sie die Halsfessel.
„Ja.“ Mehr. Zu diesem Zeitpunkt war das das einzige Wort, das sie noch beherrschte. Außer … Wollte er sie betteln lassen?
Wut mischte sich plötzlich unter ihre Begierde. Ha, sie würde es ihm zeigen. Sie würde um gar nichts betteln. Nicht einmal um das. Vor allem nicht um das. Nicht bei ihm.
„Dann sollst du mehr bekommen“, erwiderte er und überrumpelte sie damit. Sie hatte nicht gebettelt, und trotzdem gab er ihr, was sie wollte. Grob zog er den Stoff ihres Gewands herunter, enthüllte ihre Brüste. Geräuschvoll sog er Luft durch die Zähne. „So reizend. So perfekt.“ Er ließ die Zungenspitze hervorschnellen und umkreiste damit die Brustwarze, die er vor kurzer Zeit noch mit den Fingern gezwickt hatte. „So meins.“
Sie ließ den Kopf in den Nacken fallen und zerkratzte seinen Rücken mit den Fingernägeln. So gut. Die Hitze … die Feuchtigkeit … und dieses … „Ja!“ Dieses Saugen. Er saugte so heftig an ihr, dass ihre Bauchmuskeln zitterten. Niemand sonst war bisher körperlich stark genug gewesen, um es mit ihr aufnehmen zu können. Für Nike hatten sich die Zärtlichkeiten der anderen angefühlt wie ein Flüstern, kaum vorhanden und zutiefst unbefriedigend. „Atlas“, stöhnte sie. „Hör nicht auf.“ Ein Befehl, keine Bitte.
„Werd ich nicht. Kann ich nicht.“ Er richtete sich auf, und der Blick aus seinen verengten Augen hielt sie sogar noch wirkungsvoller an Ort und Stelle als sein Körper. „Ich will dich. Ganz.“
Mühsam rang sie nach Luft. Versuchte, zur Besinnung zu kommen. „Du meinst Sex?“ Ja, ja, ja. Hier, jetzt.
Ein knappes Nicken war die einzige Antwort. Sie öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch dann fand sie irgendwo in sich die Stärke, es nicht zu tun. Gierig sog sie seinen Anblick in sich auf – einen Anblick, der sie fast so sehr erfreute, wie er sie zur Weißglut trieb. Zur Weißglut? Warum eigentlich? Seine Nasenflügel bebten, seine Lippen waren angespannt. Er sah aus, als hätte er sich kaum unter Kontrolle.
Er will mich wirklich .
Aber … warum? fragte sie sich. Oder war er einfach ein unglaublich guter Schauspieler?
Ja, erinnerte sie sich düster. Er war ein unglaublich guter Schauspieler. Und daher stammte ihr Zorn. Schon einmal hatte er sie auf diese Weise angesehen: als sie das letzte Mal Sex gehabt hatten. Dieser Blick war das treibende Element gewesen bei ihrer Entscheidung, ihn zu befreien – ohne einen Gedanken an die Konsequenzen, die das für sie nach sich ziehen konnte. Konsequenzen, die bis zu einer Todesstrafe hätten reichen können. Aber, hatte sie gedacht, er liebt mich
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