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Schwein gehabt

Schwein gehabt

Titel: Schwein gehabt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Springenberg/Michael Bresser
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achtet, werdet ihr trotz Hugos Erbschaftsklausel im Kochtopf landen .«
    Die ganze Sippe schien sich abgesprochen zu haben, denn auch die Langohren schlugen meine Warnungen in den Wind und zeigten mir ihr Hinterteil. Nun gut, ich durfte nicht zu streng mit ihnen sein, schließlich trauerten sie noch um Onkel Hugo. Als Zeichen guten Willens mistete ich den Stall aus, allein, denn weder durch gutes Zureden noch durch Drohungen ließen sie sich zur Mithilfe bewegen. Zur Strafe gab es nur Trockenfutter.
    »Gute Nacht zusammen«, rief ich den Bestien bei Verlassen des Stalls zu. Aufgrund des lauten Schmatzens konnte ich ihre Antwort nicht verstehen.
    Nachdem ich im Haus etwas aufgeräumt hatte, ging ich früh zu Bett. Die letzten Tage hatte ich nun wahrlich nicht unter der Schlafkrankheit gelitten.

    Satte dreizehn Stunden später erwachte ich aus einem traumlosen Schlaf. Ich holte Kohlen und Anmachholz aus dem Keller und brachte den Ofen zum Glühen. Dieser alte Kohleherd hatte zwei Vorteile: Ich brauchte auf meinen Kaffee nicht zu verzichten und meine Villa wurde mit einer wohligen Wärme geheizt. Trotzdem musste der stromlose Zustand zügig beendet werden.
    Aber noch nicht heute.
    Nach einem anständigen Pumpernickelfrühstück für mich und einer diätetischen Mahlzeit für das Viehzeug — die Futterkisten waren schon wieder fast leer — schnappte ich mir das Handy und rief bei den Rudolphs an. Gernot hatte seinen Auftrag ausgeführt, wie ich zufrieden feststellte. Gut gelaunt kletterte ich in meine Kutsche und ließ mich von sechzig Pferden nach Dülmen ziehen.
    Inge öffnete die Tür, bekleidet mit einer weißen Rüschenbluse und einer dunklen Stoffhose. Schwarze Collegeschuhe komplettierten das schmucke Outfit. Ihre roten Augen bezeugten, dass sie geweint hatte.
    »Guten Tag, Fräulein Zollner-Knittel.«
    »Sie ?« , giftete Madame.
    »Wie geht es Ihrem Bein ?«
    »Wollen wir uns über meinen Gesundheitszustand unterhalten ?«
    »Sollten wir ?« Ich merkte, wie Inge schluckte.
    »Ist Ihr Mann zu Hause oder können wir ungestört reden ?«
    »Martin kommt heute Abend von einer dreitägigen Klassenfahrt zurück. Aber worüber sollten wir uns unterhalten ?«
    Inge ließ völlig den taffen Eindruck vermissen, der sie sonst immer so sympathisch gemacht hatte. Vielmehr sprach sie ruhig und leise, fast schon ängstlich.
    »Sie könnten mir zum Beispiel erklären, warum Sie Barbara Rudolph ermordet haben«, schlug ich vor. Inge wich zurück und hielt sich an der gleichen Kommode fest wie ihr Gatte einige Tage zuvor.
    »Soviel ich weiß, wurde Barbara von drogensüchtigen Jugendlichen getötet .«
    Ich ging nicht auf ihre lahmen Ausflüchte ein. »Sie müssen aufgeatmet haben, als Sie im Krankenhaus vom zweiten Mord erfuhren. Sogar ich bin zunächst darauf hereingefallen, aber meine Nachforschungen haben dann doch die Wahrheit ans Licht gebracht .«
    »Sie sind völlig übergeschnappt! Verschwinden Sie !« Dieser Äußerung ließ sie noch ein »Arschloch !« folgen, um den Satz nicht zu gestelzt klingen zu lassen. Augenscheinlich hatte Inge sich wieder gefangen.
    »Diese Ausdrucksweise ziemt sich nicht für eine Lehrersgattin. Oder haben Sie die Kraftausdrücke von den Schülerinnen, die mit Ihrem Mann schlafen ?«
    Bei diesen Worten zuckte Inge merklich zusammen, hatte sich aber schnell wieder im Griff. »Ich glaube, Sie sind schon ganz verwirrt vom vielen Schlüssellochgeschiele .«
    »Sie hätten mich nicht das Licht an Ihrem Wagen ausschalten lassen dürfen. Dabei habe ich interessante Sachen entdeckt«, erzählte ich munter.
    »Sie bluffen, Nannen. Sie haben nichts gegen mich in der Hand .« Zumindest war dies der erste Satz ohne Beleidigungen, wenn man von der nicht korrekten Anrede absah.
    »Zum Beispiel die Musikkassette. Sie hören nur Klassik und Schlager der akademischen Sorte, wie die Tapes in Ihrem Auto beweisen. Doch an dem Abend, als Sie Barbara in Ihrem Wagen mitgenommen haben, hat sie ihre eigene Kassette eingelegt. Leider haben Sie vergessen, dieses Beweisstück zu vernichten .«
    Jetzt wurde Zollner-Knittel unruhig.
    »Das soll der Beweis sein, dass ich Barbara umgebracht habe? Sie haben einen seltsamen Sinn für Humor .«
    »Das allein reicht nicht aus, aber es kommt einiges hinzu. Ihr fehlendes Alibi zum Beispiel und der Zettel, den ich ebenfalls im Auto gefunden habe.«
    »Was für einen Zettel?«
    »Ein Zettel mit einer vierstelligen Nummer. Er lag im Handschuhfach. Zuerst dachte ich, es wäre eine

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