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Schwein gehabt

Schwein gehabt

Titel: Schwein gehabt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Springenberg/Michael Bresser
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sonst um .«
    »Wir nehmen dich nicht nur in Schutz-, sondern sogar in Untersuchungshaft«, mimte Reichert wieder den Schlauberger. »Bis du wieder an die frische Luft kommst, hat dein Boss vor Altersschwäche die Arschbacken zusammengekniffen .«
    »Nervt es nicht, ständig mit einem Witzbold am Rockzipfel rumzulaufen ?«
    Hartmann warf mir einen fast verschwörerischen Blick zu.
    »Das geht Sie zwar nichts an, aber im Prinzip haben Sie Recht. Ein für alle Mal, Ludger: Die Ermittlungen leite ich, daher mache auch nur ich die Witze .«
    Reicherts Gesicht wechselte die Farbe und Hartmann ergriff wieder das Wort: »Eines steht fest: Wir müssen dem Treiben dieser Wahnsinnigen so schnell wie möglich ein Ende bereiten .«
    Und ich wusste auch schon wie.

31

    Es war fünf Uhr morgens, als Heiner und ich vor der Scheune parkten. Dabei hatte sich die Situation zu meinen Ungunsten verändert: Bombeck saß am Steuer seines Wagens, ich lag gefesselt auf der Rückbank.
    Der Drummer zog mich aus dem Wagen. Auf dem Weg zur Scheune legte er ein derartiges Tempo vor, dass ich aufgrund der Fesseln kaum folgen konnte.
    »Piano, Bombeck, piano.«
    »Oh bitte, halt die Klappe, Nannen .«
    Heiner klopfte ans Scheunentor, und wenig später wurde ein Riegel zurückgeschoben. Eine etwa einsachtzig große männliche Gestalt im obligatorischen Kapuzenoutfit winkte uns herein. Wir durchquerten den Vorraum und betraten den heiligen Ort. Außer uns dreien war niemand dort.
    »Erstens habe ich dich vor zwei Stunden erwartet, zweitens solltest du den Penner eliminieren. Außerdem hat Dohlen auch hier zu sein !« Die Stimme kam mir bekannt vor.
    »Tut mir Leid, Meister. Der Kerl hatte Verstärkung. Seine Kumpane haben Frank getötet. Ich konnte gerade noch mit Nannen verschwinden .«
    Das schien nicht den Plänen des teuflischen Obergurus zu entsprechen, denn er begann planlos im Raum herumzumaschieren .
    »Pech für Frankie.«
    Er zog eine Pistole aus der Tasche und entsicherte sie. Ich warf mich auf den Boden. Bruchteile einer Sekunde später ertönte ein ohrenbetäubender Knall. Der Schuss hatte mich verfehlt.
    Zeitgleich flog die Scheunentür auf.
    »Hände hoch und die Waffe auf den Boden fallen lassen !«
    Ich blickte hoch. Aus der Ameisenperspektive wirkte die Situation fast komisch. Rechts von mir standen fünf Polizisten breitbeinig in der Tür und zielten auf Heiner und seinen Meister, die links von mir um ihr Leben bangten. Augenblicklich ließ der Vermummte die Waffe fallen. Hartmann gab seinen Kollegen ein Handzeichen, woraufhin diese sich auf die beiden Satanisten stürzten. Währenddessen löste er meine Fesseln.
    »Dann wollen wir mal sehen, wer sich hinter der Maske verbirgt .«
    Hartmann riss dem Boss die Kapuze vom Kopf.
    Julius Koppe!
    Das hatte ich nicht erwartet.
    »Sieh einer an! Fred Koppes Ältester! Alle Autos voll getankt ?« Schienen sich ja alle gut zu kennen auf dem Land.
    »Ich weiß gar nicht, was Sie wollen! Dieser Kerl ist einfach reingestürmt und hat uns bedroht. Zum Glück konnten wir ihn überwältigen .«
    »Lüg uns nicht an! Wir haben euer Gespräch mitgeschnitten .«
    Um Hartmanns Worte zu untermauern, zog ich das Tonbandgerät aus der Tasche. Es war so klischeehaft wie bei Derrick.
    »Und was noch schöner ist: Bei dem Mordversuch bleibt es nicht. Wir werden dich außerdem wegen Anstiftung zum Mord in drei Fällen anklagen .«
    »Wieso drei? Es waren doch nur...«
    Erschrocken hielt sich Julius die Hand vor den Mund.
    Hartmann grinste. »Das kommt einem Geständnis gleich .« Jetzt war es wie bei Derrick, Siska und Ein Fall für Zwei zusammen.
    »Tja, Luzifer, deinen Proberaum im katholischen Gemeindekeller bist du damit wohl los«, schaltete Reichert sich endlich ein.
    Statt zu antworten machte Julius vom Schweigerecht Gebrauch und starrte Löcher in den Boden. Gleiches hätte ich gerne Reichert empfohlen.
    »Auch wenn du das Maul nicht aufmachst«, Hartmann blickte auf Heiner, der den Tränen nahe schien, »dein Kumpel wird erzählen, was wir wissen wollen .«
    Plötzlich drehte Julius sich um, sprintete auf die Rückwand der Scheune zu und verschwand hinter einem Stapel Strohballen. Ich schaltete am schnellsten und rannte hinterher. Koppes Keuchen machte es mir nicht schwer, ihn zu orten, auch wenn ich ihn nicht sehen konnte. Ich hörte, wie eine Tür geöffnet wurde. Den Hinterausgang hatte ich bei meinen Erkundungsgängen übersehen. Klasse, Nannen!
    Sekunden später stand ich im Freien. Im

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