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Schweineblut

Schweineblut

Titel: Schweineblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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Auf den
ersten Blick blieb Barbara Thofondern gelassen. Allerdings bemerkte Frank, wie
sich ihre Finger ineinander verschränkten.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Nun, wir haben den Eindruck, dass Ihr Vater Ihnen nicht besonders
viele Freiheiten lässt. Anders ausgedrückt: Kann es Ihr Vater ertragen, wenn
Sie sich mit Männern einlassen?«
    »Was fällt Ihnen ein, mich so etwas zu fragen?«, flüsterte Barbara
Thofondern und betonte dabei jedes Wort.
    »Verstehen Sie uns bitte nicht falsch«, Frank hob beschwichtigend
die Hände.
    Die Fingerknöchel von Barbara Thofondern wurden zusehends weißer.
    »Sie sollten nicht auf das Gerede der Leute hören.«
    Frank sah Ecki an, dann stand er auf. Ecki folgte seinem Beispiel.
Wortlos erhob sich auch Barbara Thofondern und ging voraus in den Flur.
    »Suchen Sie die Schuldigen woanders. Hier auf dem Hof werden Sie
nichts finden.«
    In der Tür drehte sich Ecki noch einmal zu ihr um. »Haben Sie ein
eigenes Auto?«
    »Selbstverständlich.«
    »Welche Farbe und welches Fabrikat?«
    »Einen dunkelblauen X3.
Ist das wichtig?«
    »War nur eine Frage. Auf Wiedersehen, Frau Thofondern.«
    »Warum schüttelst du den Kopf wie ein dementer Wackeldackel?«,
fragte Ecki, kaum dass sie durch das Hoftor in Richtung Autobahn unterwegs
waren.
    »Haben Sie ein eigenes Auto?« Frank äffte Eckis Tonfall nach. »Was
hattest du erwartet? Dass sie sagt, ›Ja, Herr Eckers, ich gestehe, ich war am
Mordabend auf dem Parkplatz, mit einem Messer‹?«
    »Warum nicht? Ich wollte der Dame etwas Dampf machen. Hast du
bemerkt, wie arrogant sie uns behandelt hat? Die wollte uns nur lässig ins
Leere laufen lassen.«
    »Ich glaube eher, dass sie eine unglückliche junge Frau ist, die
sich nicht wehren kann.«
    »Frank der Frauenversteher! Das sind ja ganz neue Züge an dir. Aber
eigentlich hast du mir gerade ein hervorragendes Mordmotiv geliefert, Frank.
Was ist, wenn Barbara Thofondern die Freundin von Michael Voogt war und der
Alte dafür gesorgt hat, dass der Mann aus dem Leben seiner Tochter
verschwindet?«
    »Und wie passt Kamphausen da ins Bild?«
    »Er könnte von Thofondern auf Voogt angesetzt worden sein.«
    »Die beiden waren doch Freunde.«
    »Was heißt das schon? Vergiss nicht, als Drogendealer hast du eine
ganz besondere Beziehung zu Geld.«
    »Was hast du heute gemacht?«
    »Nichts.«
    »War jemand hier?«
    »Wieso?«
    »Ob jemand hier war?«
    »Nein.«
    »Du sollst mich nicht anlügen.«
    »Die Polizei war hier.«
    »Die Polizei? Was haben sie gefragt?«
    »Welches Auto ich fahre.«
    »Und was hast du geantwortet?«
    »Die Wahrheit.«
    »Warum wollten die das wissen?«
    »Weiß nicht.«
    »Was haben sie sonst noch gefragt?«
    »Nichts.«
    »Du lügst schon wieder. Haben sie dich nicht nach Michael gefragt?«
    »Nein.«
    »Und zu Raimund?«
    »Nein.«
    »Du bist und bleibst eine Lügnerin.«
    »Vater!«
    Der Schlag traf sie ohne Vorwarnung aus dem Handgelenk. Barbara
Thofondern ertrug die Ohrfeige ohne Regung. Stumm blieb sie am Küchentisch
sitzen.
    »Hören Sie, Borsch, ohne konkrete Anhaltspunkte kann ich
diese Gegenüberstellung nicht anordnen. Sie müssen Frau Thofondern überzeugen,
ihnen freiwillig zu helfen. Außerdem: Sie müssen mehr Kollegen einsetzen, sonst
kommen wir nie weiter. Was ist eigentlich mit diesem Schützenabzeichen, das in der
Nähe der Leiche gefunden wurde?« Staatsanwalt Ralf Böllmann klang müde und
gereizt.
    »Das Abzeichen bringt uns leider nicht weiter. Außer dass es uns zu
Kamphausen geführt hat.«
    »Es kann doch nicht sein, dass jemand einfach so spurlos
verschwindet. Er muss sein Bild hinterlassen, auf Kameras von Tankstellen oder
Banken, sein Name muss auf Passagierlisten auftauchen.«
    »Wir haben wirklich alles gecheckt.« Ecki ärgerte sich.
    »Und wenn er wirklich beseitigt wurde, wie sie vorhin angedeutet
haben? Ob nun von Thofondern oder von dem großen Unbekannten, sei erst mal
dahingestellt. Das würde zumindest erklären, dass wir ihn noch nicht aufgespürt
haben.«
    Böllmann hatte wirklich »wir« gesagt, registrierte Ecki.
    »Die Fahndung nach ihm läuft. Mehr können wir im Moment nicht tun.«
    »Ich spreche mit der Abteilung, die die Drogensachen bearbeitet. Es
liegt doch nahe, dass Kamphausen tiefer in der Drogenszene steckt. Soweit ich
weiß, haben die Kollegen eine VP in die Szene einschleusen können. Natürlich
wollen wir keine voreiligen Schlüsse ziehen. Der Fall ist bei Ihnen wie immer
in den richtigen Händen. Sie werden Erfolg

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