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Schweineblut

Schweineblut

Titel: Schweineblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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vor? Und warum wissen wir nichts von ihm?«
    »Reg dich ab, Frank. Du weißt doch, dass die Kollegen vom LKA ihre
eigenen Methoden haben. Wenn der Unfall nicht passiert wäre, hättest du von der
ganzen Sache nichts mitbekommen.«
    »Spinnst du?« Frank tippte sich an die Stirn. »Ich will jetzt sofort
wissen, was Lutz Kurz da gemacht hat.«
    Jan Kuhnert legte seine Beine auf den Schreibtisch und begann, sich
eine Zigarette zu drehen. »Er hat nach Viola gesucht. So wie wir.«
    »Du Arschloch, rück endlich mit der Sprache raus.«
    »So nicht, Kollege.« Unbeeindruckt rollte Kuhnert das Tabakblättchen
zusammen, um es dann mit Spucke zu verkleben.
    »Frank!« Ecki versuchte, Franks Blick zu fixieren.
    »Lutz Kurz hat nur seine Kontakte besucht. Wenn er etwas erfahren
hat, hat er es mit ins Grab genommen.«
    »Ich glaube dir nicht, Kuhnert. Welches Spiel spielst du?«
    Kuhnert sagte nichts. Stattdessen langte er nach dem schnurlosen Telefon
und warf es Frank zu. »Hier, ruf doch in Düsseldorf an.«
    Nur mit Mühe fing Frank den Apparat. »Wenn du in der Sache
drinsteckst, bring ich dich um.«
    »Frank!« Ecki war aufgesprungen.
    Kuhnert winkte ab. »Lass ihn. Ich kann ihn ja verstehen.« Er fixierte
Frank. »Ich will Viola auch retten. Nur, da helfen kein Schreien und keine
Verdächtigungen. Kurz hat Pech gehabt. Und er hat nichts hinterlassen, was von
Nutzen wäre. Wir müssen weitersuchen und Geduld haben.«
    »Wo, Kollege, liegt der Hof?« Frank musste sich erst einmal
orientieren. Richtig, er war in seinem Bett. Lisa lag neben ihm. Was hatte Mörs
von der Leitstelle in Viersen gerade gesagt? Frank sah auf den Wecker. Die
digitale Anzeige war gerade auf 3:45 Uhr gesprungen. »Gut, ich
werde das schon finden.«
    »Was ist denn los?« Lisa legte schlaftrunken ihren Arm um Frank, der
mit dem Telefon in der Hand auf sein Kissen zurückgesunken war.
    »Sie haben wieder eine Hanfplantage entdeckt. Kuhnert will, dass wir
dabei sind, wenn sie reingehen.«
    »Muss das denn wirklich sein?« Lisa gähnte.
    »Vielleicht finden wir einen Hinweis auf Viola.« Frank löste sich
sanft aus Lisas Arm und schwang sich aus dem Bett.
    »Pass auf dich auf.«
    Ecki wartete schon. Umständlich zwängte er sich auf den
Beifahrersitz des MGB-Cabrios. »Mann, was ist mit der Heizung? Das ist
scheißkalt hier drin.«
    »Die Heizung ist ausgefallen. Weichei.«
    »Was weißt du über die Lage?«
    »Nicht viel. Nur, dass Kuhnert uns dabeihaben will. Dem geht der
Arsch auf Grundeis, aus Angst, er könnte einen Fehler machen.« Frank schnaubte
zufrieden.
    »Ist das alles?«
    »Die Plantage ist auf einem Bauernhof in Vogelsrath gefunden
worden.«
    »Vogelsrath?«
    »Ja. Bei Amern. Schwalmtal.«
    »Nie gehört.«
    Auf dem kleinen Platz vor der Hofeinfahrt hatte die Freiwillige
Feuerwehr einen Scheinwerfermast aufgestellt, der die Umgebung taghell
erleuchtete.
    »Na endlich.« Zu Franks und Eckis Erstaunen stand Heinz-Jürgen
Schrievers vor ihnen.
    »Ist noch warm.« Der Archivar hielt ihnen Becher mit dampfendem
Kaffee hin.
    »Was machst du denn hier?« Frank umschloss mit beiden Händen seinen
Becher.
    »Hast du vergessen, dass ich hier in der Gegend wohne?«
    »Kannst du hellsehen?«
    »Gertrud hat manchmal den Eindruck, sagt sie. Nein, im Ernst, mich
hat die Viersener Leitstelle informiert. Kollege Mörs hat gemeint, dass ich
euch vielleicht nützlich sein kann.« Er senkte die Stimme. »Außerdem wollte ich
euch nicht mit Kuhnert alleinlassen.«
    »Der Laden ist leer?« Frank nickte in Richtung Hensenhof.
    »Bis auf die Plantage, ja.«
    »Und die Besitzer?« Ecki trank einen Schluck Kaffee.
    »Die alte Frau Hensen ist vor zwei Jahren gestorben. Die Felder sind
schon lange verpachtet. Ihre Kinder leben in der Nähe von Karlsruhe, soviel ich
weiß.«
    »Und die Dame hat Cannabis angebaut?«
    »Quatsch. Vor gut einem Jahr haben die Erben den Hof vermietet.
Kuhnert sagt, an einen seiner ›Kunden‹. Der Typ hat den Hof aufwendig mit
Wärmelampen und dem ganzen anderen Zeug präpariert. Die Fahndung läuft.«
    »Steckt van Bommel dahinter?«
    Schrievers hob die Schultern. »Würde mich nicht wundern.«
    Frank war enttäuscht. Er hatte gehofft, dass sie zumindest einen
Hinweis auf Viola finden würden. »Kuhnert wollte doch angeblich nicht allein
reingehen. Und nun war er doch schon drin. Dieser Arsch.«
    »Moment mal, Frank. Es war wirklich noch niemand drin. Was wir wissen,
haben wir von den Nachbarn und aus den Akten.«
    »Wir haben den Hof eine

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