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Schweineblut

Schweineblut

Titel: Schweineblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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Zeit lang beobachtet.« Jan Kuhnert kam aus
einem Becher schlürfend auf sie zu. Er hatte Schrievers’ letzten Satz gehört.
    »Woher weißt du, dass da niemand drin ist?« Frank sah Kuhnert
misstrauisch an.
    »Manchmal muss man Glück haben. Ich kenne ein paar Leute von der
Polizeifliegerstaffel Düsseldorf. Die Kollegen waren zufällig mit einem
Hubschrauber unterwegs, der eine Wärmebildkamera an Bord hat. Sie haben außer
der Plantage niemanden entdeckt.«
    »Solche Zufälle gibt es nicht.«
    Kuhnert überhörte die Kritik. »Die beiden waren auf dem Heimflug von
einem Seminar in Meerlo.« Kuhnert lachte bei dem Gedanken kurz auf. »Sie haben
dort die Fortbildung der holländischen Kollegen ›Entdecken von
Outdoor-Cannabisplantagen aus der Luft‹ besucht. Sachen gibt’s.«
    »Sehr witzig. Und jetzt?«
    »Wir haben nur auf euch gewartet. Jetzt können wir reingehen.«
    Der Hensenhof war eine für den Niederrhein typische Hofanlage. An
das Haupthaus mit dem tief heruntergezogenen Dach schlossen sich das
Stallgebäude, ein Scheunentrakt und weitere Wirtschaftsgebäude an.
    Im gepflasterten Innenhof war ebenfalls ein Scheinwerfermast
aufgebaut, in dessen Lichtkreis trotz der schneidenden Dezemberkälte einige
wartende Männer zusammenstanden.
    »Gleich dahinten!«
    Frank beschattete seine Augen gegen das Scheinwerferlicht. Das war
doch Bean! »Was machst du denn hier?«
    »Kuhnert hat mich angerufen.«
    »Ist doch gar nicht deine Baustelle. Ich denke, du sichtest die
Pornos und arbeitest mit Theveßen an den anderen Sachen?« Frank war wütend,
dass Kuhnert Personal einsetzte, ohne ihn zu informieren. Noch war Bean Mitglied
der Mordkommission.
    »Jan war der Meinung, dass das hier wichtig sei«, rechtfertigte sich
Bean.
    »Schon gut.« Frank seufzte. »Wie kommen wir jetzt rein?«
    »Mit einem Bolzenschneider.« Bean deutete auf das Werkzeug, das an
der Gebäudewand lehnte.
    »Na, dann wollen wir mal.« Ecki rieb seine kalten Hände
gegeneinander und zog dünne Einmalhandschuhe aus seiner Jackentasche. »Action!«
    Mit einem kurzen Knacken war der Bügel des Schlosses gebrochen.
    Vorsichtig zog Bean die verwitterte Holztür auf und blieb stehen.
Frank leuchtete mit einer Handlampe in den schmalen Raum. Hinter ihm drängten
sich Ecki, Ina Weber, Jan Kuhnert und drei weitere Kollegen.
    »Das war mal die Milchküche«, kam es von Schrievers, der sich hinter
Frank und Bean gequetscht hatte.
    »Woran siehst du das?«, fragte Frank halblaut.
    »An den Steinbecken, da drin wurden die Milchkannen gespült.«
    »Noch eine Tür.« Bean zeigte auf den Durchgang, der von der
Milchküche abging.
    »Kein Bolzenschneider.« Frank hielt ihn zurück. An der Wand hing ein
graues Kästchen, auf dem neben der Tastatur ein LED-Lämpchen blinkte.
    »Ich brauche eine Axt und oder ein Brecheisen.«
    »Warte. Wer weiß, wie die Tür gesichert ist.«
    »Das ist nur ein Spielzeug. Einmal mit der Axt drauf, und drin sind
wir.« Bean wurde langsam ungeduldig.
    »Das könnte auch eine Alarmanlage sein, die mit einer Zentrale
verbunden ist. Damit scheuchen wir unsere Kunden auf, und die machen sich aus
dem Staub, ohne dass wir das mitkriegen.«
    Torsten Linder drängte sich an Heini vorbei. »Macht mal Platz.«
Vorsichtig berührte er mit einem Kugelschreiber die Tastatur.
    »Hm. Ziemlich einfach. Gibt’s in jedem Laden für Sicherheitstechnik.
Ich denke, dass ich den Kontakt überbrücken kann.« Linder drehte sich um. »Wird
aber eine Weile dauern und am besten funktionieren, wenn ihr mir nicht alle auf
den Füßen steht.«
    Seine Kollegen zogen sich zurück. Zeit für eine Pause im Warmen.
    »Ich hör ein bisschen Musik, Ecki. Kommst du mit?«
    »Nee, erstens: kein Blues vor Mitternacht. Außerdem bist du schon so
kaum noch zu ertragen. Und das kurz vor Heiligabend.«
    Eine CD-Länge Blues von Lonnie Mack’s Roadhouses & Dance Halls
später erschien die schmale Gestalt des stellvertretenden Leiters der KTU neben
Franks MGB.
    Frank kurbelte die Seitenscheibe herunter. »Ja?«
    »Der Code ist geknackt.«
    »Und? Wie sieht es drinnen aus?«
    »Mein Job war es, die Tür zu knacken. Der Rest ist eure Sache.« Der
dreifache Familienvater hob die Hand. »Ich brauch jetzt was Heißes. Meine
Finger sind schon fast abgefroren.«
    Frank stieg aus und ging durch das Hoftor zurück zur Milchküche.
Dort warteten bereits die anderen.
    »Na? Kalter Blues?« Ecki hielt einen Becher in der Hand. »Ich hab
sogar Plätzchen bekommen. Die Schwalmtaler

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