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Schweineblut

Schweineblut

Titel: Schweineblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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tun?«
    »Wir müssen Uferkamps Kopf finden. Und Vermeer vernehmen. Irgendwann
wird er reden.«
    »Wenn wir ihm die Kronzeugenregelung anbieten?«
    »Noch zu früh. Vermeer hat mehr Angst vor van Bommel und seinem
langen Arm als Vaterlandsliebe.«
    Frank trank den Rest Cappuccino. »Lassen wir Uferkamp noch eine
Weile in der Kühlkammer. Er läuft uns ja nicht weg. Ich will erst den Fall
Voogt aufklären. Dann finden wir auch Kamphausen und klären den Rest.«
    »Was bleibt uns auch anderes übrig? Mich wundert nur, dass die
Presse nicht noch mehr Wind macht.«
    »Und gut, dass van Bommels Versteck nicht mitten in der Stadt lag.«
    »Vielleicht können wir noch eine Weile in Ruhe arbeiten.«
    »Hoffen wir es.«
    Kuhnert sah sich in der Patientencafeteria um. Erst jetzt bemerkte
er die kitschige Weihnachtsdekoration. »Bald ist Heiligabend.«
    »Spätestens dann will ich den Fall gelöst haben.«
    »Mir ist nicht nach Feiern, Frank.«
    »Mir auch nicht. Du hast recht, wir werden erst wieder durchatmen
können, wenn es Viola besser geht.«
    —
    Frank warf die Kopie der Nachricht auf den Tisch, die der
WDR verbreitet hatte. »Ich habe interessante Neuigkeiten, van Bommel.«

    »Kenn ich nicht.« Van Bommel zuckte mit den Schultern.
    »Die Berichte sprechen eine andere Sprache.«
    »Sicher?«
    »Ganz sicher. Aber das ist noch nicht alles.« Frank schlug die Westdeutsche Zeitung auf.

    »Und? Was habe ich damit zu tun?«
    »Oh, auch das hat uns Vermeer erzählt.«
    »Vermeer verpfeift mich nicht! Ihr lügt! Das ist alles eine
gottverdammte Scheißbullenkacke. Ihr habt nichts gegen mich in der Hand.
Absolut nichts!«, brüllte van Bommel unvermittelt und schlug mit der Faust so
hart auf den Tisch, dass das Mikrofon umfiel.
    Gelassen stellte Frank es wieder auf.
    »Du kannst mich nicht provozieren, Borsch. Dazu hast du nicht das
Format.« Van Bommel sah Frank hasserfüllt an.
    »Ich sage nur, wie es ist. Ich bin für dich so etwas wie die
Verbindung zur Außenwelt.« Frank sprach betont ruhig.
    »Du bist ein Nichts, ein Versager. Du schaffst es ja nicht einmal,
es Viola ordentlich zu besorgen.«
    »Du kannst mich nicht treffen.« Doch innerlich kochte Frank.
    »Du willst der Boss sein und kriegst nichts auf die Reihe.« Van
Bommel sah Frank aus schmalen Augen an. »Ich kenne dich besser, als du denkst,
Borsch. Und ich weiß, wie du lebst.«
    Frank packte van Bommel mit beiden Händen und zog ihn ganz nah an
sein Gesicht. Dann ließ er ihn so plötzlich los, wie er ihn gepackt hatte. »Ich
mache mir an dir nicht die Finger schmutzig. Du machst mir keine Angst. Du
nicht.«
    Van Bommel schlug mit der Hand auf die Tastatur des Rekorders. »Pass
auf dich auf, Borsch. Sie sind schon ganz nahe.« Anschließend drückte der
Niederländer die Aufnahmetaste. »Warum unterhalten wir uns nicht weiter?« Van
Bommel lehnte sich demonstrativ entspannt in seinem Stuhl zurück.
    »Wie weit sind Sie, meine Herren?« Staatsanwalt Ralf Böllmann
sah in die Runde.
    Jan Kuhnert griff in die Schale mit den Spekulatius und sah dann
Frank erwartungsvoll an. Ecki und Schrievers hatten jeweils Kaffeebecher in der
Hand. Außerdem hatte der Archivar einen Teller Plätzchen direkt vor sich
stehen.
    Ecki wischte sich über den Mund. »Nette Idee Ihrer Sekretärin, uns
die Besprechung etwas weihnachtlicher zu gestalten. Aber ich fürchte, dass wir
nicht mit einer Weihnachtsüberraschung aufwarten können. Van Bommel ist zäh.
Und Vermeer hat seine gesprächige Phase hinter sich.«
    Auch Ina Weber hob bedauernd die Hände. »Das ist wirklich ein
Problem. Wir werden van Bommel und Vermeer sicher den Drogenhandel und die
illegalen Plantagen nachweisen können. Aber dann ist auch schon Schluss. Das
reicht schon für ein paar Jahre. Und ihre Verhaftung hat mit Sicherheit für
gehörige Unruhe in der Szene gesorgt. Was Viola Kaumanns angeht, werden wir sie
auch an den Eiern packen können.«
    Staatsanwalt Ralf Böllmann hüstelte peinlich berührt. »Wenn ich Sie
richtig verstehe, wollen Sie mir schonend beibringen, dass wir zwar einen
Drogendealer kapitaler Größe aufgebracht haben, die Morde aber unaufgeklärt
bleiben?«
    In die Stille hinein war Schrievers’ beständiges Kauen zu hören.
    »Ich habe mehr von Ihnen erwartet als gesammeltes Schweigen. Das
darf doch nicht wahr sein, dass zwei komplette KKs versagen! Meine Herren, Frau
Weber, ich bin entsetzt.«
    Frank konnte sehen, dass Böllmanns Halsschlagader gefährlich dick
angeschwollen war.
    »Können

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