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Schweineblut

Schweineblut

Titel: Schweineblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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ist es doch, was du wissen willst. Oder?«
    »So ist es.« Frank blieb ruhig.
    »Und jetzt?«
    »Ihnen wird vorgehalten, Michael Voogt erstochen oder seinen Tod
veranlasst zu haben. Das Gleiche gilt für Rolf Uferkamp und Raimund
Kamphausen.«
    »Ist das alles?« Van Bommel tat gelangweilt. »Ich habe mit den
angeblichen Morden nichts zu tun.«
    »Da bin ich anderer Meinung.«
    Marco van Bommel setzte den Becher deutlich hörbar auf die
Tischplatte. »Ich lasse mir keine Morde anhängen.«
    »Wir haben Zeit, viel Zeit, um diese Fragen zu klären.«
    »Warum sollte ich Voogt und die anderen denn umgebracht haben?«
    »Das werden wir noch klären.«
    »Sie können mich meinetwegen wegen Vergewaltigung anklagen. Wobei,
ich erinnere mich an keine Vergewaltigung. Wie gesagt.«
    »Sie haben eben das Gegenteil behauptet.«
    »Sie haben mich provoziert. Das mit Ihrer Kollegin war nur so
gesagt. Ich wollte Ihnen wehtun. In Wahrheit habe ich sie nicht ein einziges
Mal angerührt.«
    »Viola Kaumanns’ Verletzungen sprechen aber eine andere Sprache.«
    »Der Deutsche war’s. Schade, dass er tot ist. Er hätte gestanden. Er
war eine perverse Sau.«
    »Wir werden Jan Vermeer dazu befragen. Und Viola Kaumanns wird
aussagen. Die Kollegen vom Rauschgift und von der Wirtschaftsabteilung
übernehmen den Rest. Keine Sorge.«
    »Ich habe nichts mit Drogen zu tun. Und was die Wachstumshilfen
betrifft: Ich verkaufe meine Waren dorthin, wo Bedarf besteht. Meine Kunden
waren und sind sehr zufrieden.«
    Die nächsten zehn Minuten verbrachte Frank Borsch damit, van Bommels
weitschweifige Ausführungen über seine angeblich international anerkannten und
vor allem sauberen Geschäfte mit Düngemitteln und
Pestiziden über sich ergehen zu lassen. Als er endlich eine Pause machte, hakte
Frank nach. »Und bei diesen Gelegenheiten haben Sie Voogt kennengelernt.«
    »Über Kamphausen.«
    »Und weiter?«
    »Ich habe wenig mit ihm zu tun gehabt. Er war nicht mein Kunde, wenn
Sie das meinen. Eher Vermittler.«
    »Was heißt das?«
    »Er hat mir neue Kundschaft gebracht.«
    »Neue Kundschaft? Für Ihre Drogengeschäfte?«
    »Wir sprechen hier doch über den Handel mit Düngemitteln. Und über
den Handel mit Unkraut eindämmenden Substanzen.«
    »Voogt war also Ihr Zwischenhändler?«
    »Voogt hatte gute Kontakte zu Landwirten am ganzen Niederrhein.
Insofern war er ein wichtiger Motor.«
    »Wie lange lief das Ganze?«
    »Meine Geschäftsbeziehungen zu Kamphausen reichen schon ein paar
Jahre zurück. Richtig interessant wurde es erst in den vergangenen vier, fünf
Jahren.«
    »Eine ideale Konstellation, nicht wahr?« Frank musterte van Bommel.
Ihm war jetzt klar, wie die drei zusammengearbeitet haben mussten. Es war so
einfach! »Sie liefern die Pestizide, Kaumphausen verkauft sie an die Landwirte.
Die wiederum liefern ihre Gerste an Voogt, und der sorgt dafür, dass die
Analysen der Proben die richtigen Ergebnisse liefern. So verschwindet das Dreckszeug,
das Sie liefern, im Bier, ohne dass es jemand merkt.«
    »Moment, achten Sie auf Ihre Worte. Ich bin ein seriöser
Geschäftsmann. Und außerdem, lieber Herr Borsch: Sie versuchen hier eine Kette
von Ungereimtheiten aufzufädeln, die vor keinem Staatsanwalt Bestand haben
wird.«
    »Sie werden dafür vor Gericht kommen.«
    »Mehr als eine Geldstrafe wird dabei nicht herauskommen.«
    »Stimmt. Verglichen mit dem, was wir Ihnen sonst noch vorwerfen, ist
das nicht mehr als ›peanuts‹.«
    »Ich bin ja so gespannt.« Van Bommels Lächeln steckte jetzt voller
Ironie.
    »Haben Kamphausen und Voogt irgendwann gemerkt, wie lukrativ das
Geschäft ist? Und mitverdienen wollen?«
    »Herr Kommissar, Sie überschätzen die beiden. Kamphausen und Voogt
haben gar nicht das Format für eine Erpressung.«
    »Wussten Voogt und Kamphausen von Ihren Drogengeschäften?«
    »Drogengeschäfte? Was genau meinen Sie damit?«
    »Ich bin davon überzeugt, dass Sie Ihre Geschäfte perfekt
miteinander verknüpfen konnten.«
    »Ich will Ihnen mal etwas sagen. Voogt war ein kleiner Angeber. Ein
Pimp. Der ist mir gehörig auf den Sack gegangen mit seinen Frauengeschichten.
Fand sich wohl unwiderstehlich, weil er die Weiber reihenweise flachgelegt und
dabei auch noch gefilmt hat. Mann, der hatte nicht das Format, um ganz groß ins
Geschäft einzusteigen. Alles nur heiße Luft, Herr Kommissar. Ich habe ihn
überprüft. Der hatte nicht einen Funken Mumm. Er hat die Weiber gefilmt, wenn
er sie gefickt hat, um bei seinen Kumpeln

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