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Schweinehunde / Roman

Schweinehunde / Roman

Titel: Schweinehunde / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte & Søren HAMMER
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kommen. Dieses Problem kennen scheinbar alle Schulen. Manchen Eltern geht es darum, das Geld für die Betreuung zu sparen, andere stehen einfach unter Stress …«
    Konrad Simonsen unterbrach ihn. »Okay, okay, fahr fort.«
    »Gut … wo war ich? … Ach ja, das Mädchen wurde vom Wachhabenden gebeten zu warten, bis ein Lehrer kommt. Anschließend rief er die Mutter der Kinder an ihrem Arbeitsplatz in Gentofte an. Die Mutter war nicht gleich zu finden, aber der Besitzer – ein Immigrant aus dem Libanon, der die Kinder flüchtig kennt – erklärte sich bereit, herzukommen. Kurz vor sieben Uhr war er an der Schule. Er holte acht Kinder aus der Sporthalle, sechs waren inzwischen zu den anderen dazugekommen, und rief seinerseits noch einmal in Gladsaxe bei der Polizei an. Um 7.38 Uhr kam der erste Streifenwagen hier an …«
    Konrad Simonsen fiel ihm hart ins Wort.
    »Um 7.38 Uhr?«
    Arne Pedersen wich seinem Blick aus und rückte seinen Schlipsknoten zurecht, eine Bewegung, die sein Chef nur zu gut kannte.
    »Rück mit dem Namen raus und sag mir, was geschehen ist.«
    Weiteres Zögern war vergeblich, und der Name des Wachhabenden kam auf den Tisch. Samt einer Erklärung:
    »Er hielt diese Anrufe nicht wirklich für wichtig, hat ihnen keine Priorität beigemessen … da ja – und das ist jetzt leider ein Zitat –
bloß zwei Kanaken angerufen haben.
«
    Konrad Simonsen war sichtlich überrascht.
    »Und warum deckst du so ein Arschloch? Kennst du den?«
    Arne Pedersen hatte von Natur aus ein jugendliches Äußeres. Seinen vierzig Jahren zum Trotz sah er noch immer aus wie ein kleiner Junge, der jetzt vom Hals bis zur Stirn rot wurde, so dass seine Hautfarbe sich kaum mehr von seinen leuchtend roten Haaren unterschied.
    »Wir waren zusammen auf der Polizeischule. Außerdem bilden wir eine Wettgemeinschaft.«
    Konrad Simonsen zog die Stirn in Falten und kniff ein Auge zu, fragte aber nicht weiter. Arne Pedersen war ein tüchtiger Ermittler, er war sowohl kreativ als auch effektiv, und es war eigentlich klar, dass er einmal der neue Chef der Abteilung werden könnte, wenn da nur nicht seine Leidenschaft für das Glücksspiel wäre, über die immer mehr Leute Bescheid wussten. Er musste einmal mit ihm reden, aber nicht jetzt. Außerdem wollte er gar nicht wissen, ob Arne diesem Idioten womöglich Geld schuldete.
    »Egal, erzähl weiter.«
    »Die Beamten riefen Verstärkung, die Schule wurde gesperrt, und die Kinder wurden wieder nach Hause geschickt. Das Personal kam im Lehrerzimmer zusammen, und dann wurden wir alarmiert. Ich bin hier etwa gegen 9.00 Uhr angekommen und habe gleich nach dir schicken lassen. Danach habe ich den Polizeipräsidenten informiert und Troulsen, Pauline und die Comtesse zusammengetrommelt. Nach und nach haben wir dann die ganze Maschinerie angeworfen und jeden, der laufen kann, herzitiert: Ermittler, Kriminaltechnik, Rechtsmedizin und Hundepatrouille – ja, Elvang persönlich ist sogar gekommen.«
    »Warum die Hunde? Wonach suchen wir?«
    »Nach zehn Händen, unter anderem.«
    »Oh, mein Gott.«
    »Ja, das kannst du laut sagen.«
    »Warst du in der Turnhalle?«
    »Nein, ich habe bloß in der Tür gestanden. Dafür aber zweimal, weil mir beim ersten Mal ja schlecht geworden ist. Sie laufen in Raumanzügen da drinnen rum, sieht aus wie in einem Science-Fiction-Film, und obgleich ich höchstens geatmet habe, hat man mir gleich wieder einen Vortrag über Tatortkontaminierung gehalten. Du darfst dreimal raten, wer. Die sind total hysterisch.«
    »Der Chef der Kriminaltechnik wird dafür bezahlt, bei solchen Sachen hysterisch zu sein. Was ist mit Elvang?«
    »Was soll mit ihm sein? Der musste natürlich auch warten. Abgesehen davon hat er …«
    Er suchte nach den richtigen Worten.
    »Hat er …?«
    »… mich als Weichei bezeichnet, aber das ist ja nicht weiter relevant.«
    »Nein, zeigt aber vielleicht, dass er noch nicht ganz senil ist.«
    »Mach du nur deine Witze. Gleich bist du an der Reihe, er wartet auf dich, wenn wir hier fertig sind. Die Halle ist jetzt sicher freigegeben. Aber apropos Elvang, ich weiß inzwischen, weshalb er nicht pensioniert worden ist. Die neue Lebensgefährtin meines Bruders arbeitet im Bildungsministerium, dem ja das Reichshospital untersteht. Es ist also vermutlich mehr als bloß ein Gerücht, willst du es wissen?«
    Konrad Simonsen stellte zufrieden fest, dass sein Untergebener nicht nur die Fakten des Falls im Kopf hatte, und antwortete lächelnd: »Sehr

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