Schweizer Ware
gleißende kretische Sonne noch stärker aufgehellt hatte. Diese gleichen Sonnenstrahlen, die auch die Haare der schönen Helena zum Blitzen gebracht und alle Männer geblendet hatte, damals vor mehr als dreitausend Jahren, als jeder Mann von Welt die absolut schöne Frau besitzen wollte.
Auch Andi schwieg. Er betrachtete einfach seine eigene Helena und sein Gesicht begann, sich langsam, langsam zu entspannen.
Anna sah es wohl. Ihre Augen begannen aufzugehen, ja eigentlich zu strahlen. Dann folgte der Mund. Ihre schönen vollen Lippen wurden ein wenig schmaler, als sie zu lächeln begann. Dann sah man sogar ihre weißen Zähne. Schließlich lächelte sie von ganzem Herzen.
Dann läutete Baumers Handy.
Annas Lächeln fror ein. Sie versuchte noch tapfer, die Rose weiter hochzuhalten, dann wurde sie doch zu schwer. Die Blume knisterte hämisch, als sie sich nach unten senkte.
Baumer war erstarrt. Auf der anderen Seite des Geländers, aber ganz nah, stand Anna, seine Anna. In der Hosentasche läutete das Handy Sturm.
Baumer zögerte. Sollte er das Handy herausnehmen, auf die Taste mit dem grünen Telefonsymbol drücken und in die Muschel sprechen?
Er zog das Gerät aus der Tasche und blickte rasch auf die Anzeige. Seine Augen gingen auf. Er schnaufte tief. Dann schaute er Anna an.
Baumer musste sich entscheiden.
Baumer entschied sich.
ENDE
Der Autor
Roger Aeschbacher wurde 1961 in Basel geboren. Der promovierte Molekularbiologe, der drei Jahre lang in New York forschte und auch ein Diplom als bildender Künstler der heutigen Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel besitzt, ist seit 2003 als Texter und Kommunikationsberater in Basel selbstständig tätig. 2010 erschien sein erfolgreiches Krimidebüt Kommt Schnee bei Prolibris. Schweizer Ware ist der zweite Band in der Serie mit Kommissar Baumer.
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© Prolibris Verlag Rolf Wagner, Kassel
Tel.: 0561 / 766 449 0, Fax: 0561 / 766 449 29
Lektorat: Anette Kleszcz-Wagner
Korrektur: Christiane Helms
Titelfoto: © PantherMedia/Patrick C.
E-Book: Prolibris Verlag
ISBN: 978-3-95475-018-4
Dieses Buch ist auch als Printausgabe im Buchhandel erhältlich. 978-3-935263-82-5
www.prolibris-verlag.de
Danksagu ng
Der Autor dankt folgenden Personen
für ihre freundschaftliche Unterstützung:
Maja Bottoni, Ursula Bühler, Anne Kuhlmeyer,
Elke Pistor, Melanie Richter.
Ein herzliches Dankeschön
geht an Rolf Wagner.
Ein besonderer Dank
geht an Dr. Anette Kleszcz-Wagner.
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