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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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    »So sicher, wie ich mir je einer Sache gewesen bin. Sieh mich an, Will. Erbärmlich.« Sie fasste sich an die Brust und ließ die Hand bis zu ihrem Unterleib hinabgleiten. Ihre Beine waren stachlig und weiß. Lange, schlanke Beine, legendär auf der Highschool, vielleicht immer noch ihr größtes Plus. Aber zum ersten Mal fielen Barnes die herannahenden Zeichen des Alters auf: Krampfadern, Stellen mit Orangenhaut.
    »Du siehst toll aus, Jane«, sagte er.
    »Ich sehe beschissen aus, aber vielen Dank fürs Lügen.
Obwohl du nie richtig gut darin warst … Denk mal drüber nach, Will: Hast du mich je über einen längeren Zeitraum allein erlebt?«
    Barnes ließ sich das durch den Kopf gehen. Jane lachte. Kein angenehmes Geräusch. »Genau. Das ist genauso eine Sucht wie jede andere.«
    »Was meinst du?«
    »Menschen zu brauchen. Zum Teufel mit der Streisand. Idiotinnen wie ich sind alles andere als glücklich. Ich weiß nicht, wie ich dazu geworden bin, aber ich werde es zum Teufel noch mal rauszufinden versuchen.«
    »In Europa«, sagte Amanda.
    »In Florenz, um genau zu sein«, erwiderte Jane. »Ich bin mit jedem meiner wunderbaren Ehemänner dort gewesen. Mutter hat mich dorthin mitgenommen, als ich zwölf, vierzehn und sechzehn war. Ich hab mir gedacht, es wäre ein guter Ort, um anzufangen. Falls ich nicht zusammenbreche, kann ich mich zu ein paar gemeineren Städten hocharbeiten.« Sie lachte. »Vielleicht besichtige ich Beirut.«
    »Sie stellen sich auf die Probe«, sagte Amanda.
    »Wird allmählich Zeit«, entgegnete Jane. »Ich werde wahrscheinlich durchfallen. Ich habe weiß Gott alle anderen Lektionen des Lebens versiebt.«
    Barnes sagte: »Jane -«
    Jane drohte ihm mit dem Finger. »Sei still, du miserabler Lügner. Im Moment verschafft mir nichts mit größerer Sicherheit Sodbrennen als gutes Zureden.«
    »Gut«, sagte Amanda, »weil wir als Polizisten hergekommen sind, und nicht als Psychotherapeuten.« Ihre Stimme war derart kalt, dass Barnes an sich halten musste, um sie nicht anzustarren.
    Janes Gesicht wurde weiß.
    Amanda trat zu ihr, nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es geräuschvoll auf dem Tisch ab. »Falls Sie das mit
dem Erwachsenwerden ernst meinen, sollten Sie vielleicht damit anfangen, das Selbstmitleid abzulegen. Das Entscheidende ist, dass Sie voll und ganz kooperieren. Wenn Sie das nicht tun, bekommen Sie eine Vorladung als Hauptzeugin, und wir konfiszieren Ihren Reisepass. Wir brauchen Ihre gesamten Fluginformationen und dazu Ihre Adressen in Europa, also diktieren Sie die entsprechenden Daten.«
    Sie zog ihr Notizbuch aus der Tasche.
    Jane sagte: »Alles, was ich bis jetzt weiß, sind meine Flugnummer und mein Hotel in Florenz.«
    »Dann fangen wir damit an. Sie sollten wissen, dass Sie sich Auslandsflüge abschminken können, wenn der Staatsanwalt nicht mit dem zufrieden ist, was wir zurückbringen.«
    Jane versuchte ihr ein Blickgefecht aufzunötigen, aber Amandas steinernes Gesicht veranlasste sie, die Augen abzuwenden. »Wow, Sie sind ja eine Knallharte.«
    »Eher eine, die viel um die Ohren hat«, sagte Amanda. »Können wir jetzt mit dem Geplänkel aufhören und ein paar Fakten zu Papier bringen?«
     
    Als sie zwanzig Minuten später zurück zu ihrem Wagen gingen, sagte Barnes: »Wenn wir nicht die strenge, unerbittliche Autoritätsfigur sind.«
    Amanda setzte sich ans Steuer.
    Als sie mit ihren Haaren rumspielte und den Motor anließ, fügte er hinzu: »Ich bin überzeugt, du hattest einen Grund.«
    Amanda fuhr vom Bordstein los, schneller als normalerweise. Sie legte einen halben Block zurück, bevor sie anhielt, die Augen auf die Straße gerichtet.
    »Das ist kein großes Rätsel«, sagte sie. »Sie hat mir leidgetan. Deshalb hab ich ihr gegeben, was sie brauchte.«

Faye Kellerman bei btb
    Die Romane mit Peter Decker und Rina Lazarus:
     
    Nr. 1: Denn rein soll deine Seele sein (72242)
Nr. 2: Das Hohelied des Todes (72047)
Nr. 3: Abschied von Eden (72100)
Nr. 4: Tag der Buße (72166)
Nr. 5: Du sollst nicht lügen (72407)
Nr. 6: Die reinen Herzens sind (72461)
Nr. 7: Weder Tag noch Stunde (72459)
Nr. 8: Doch jeder tötet, was er liebt (72462)
Nr. 9: Totengebet (72560)
Nr. 10: Der Schlange List (72604)
Nr. 11: Der wird Euch mit Feuer taufen (72673)
Nr. 12: Die Rache ist dein (72672)
Nr. 13: Der Väter Fluch (73125)
Nr. 14: Die Schwingen des Todes (73272)
Nr. 15: Und der Herr sei ihnen gnädig (73597)
Nr. 16: Und da war Finsternis (73697)
     
    Weitere Romane:
Becca

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