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Schwerter-Zylus 01 - Schwerter gegen den Tod

Schwerter-Zylus 01 - Schwerter gegen den Tod

Titel: Schwerter-Zylus 01 - Schwerter gegen den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Bogensehne einhakte. Dann glitt die linke Hand am Bogen entlang und schloß sich um den Griff, während die rechte aus der gleichen Bewegung heraus über die Schulter griff und einen Pfeil nach vorn holte. Das Pferd mit den Knien lenkend, hob er sich womöglich noch höher, wandte sich um und schickte einen mit Adlerfedern besetzten Pfeil auf den Weg. Gleichzeitig hatte sein Weggefährte eine kleine Bleikugel in seine Schleuder getan, sie zweimal summend um den Kopf geschwungen und sein Geschoß surren lassen.
    Pfeil und Kugel trafen zugleich ihr Ziel. Der Anführer der Verfolger wurde an der Schulter getroffen, während die Kugel einem Mann hinter ihm den Eisenhelm verbeulte und ihn aus dem Sattel warf. Der Trupp der Verfolger löste sich in einem Durcheinander stürzender und scheuender Pferde auf.
    Die Männer, die das Chaos angerichtet hatten, zügelten an der nächsten Wegkurve ihre Tiere und blickten zurück.
    »Beim Wildschwein«, sagte der kleinere und lächelte grimmig. »Die überlegen es sich zweimal, ehe sie wiederum Überfall spielen.«
    »Ahnungslose Narren!« sagte der andere. »Können die denn nicht mal im Sattel schießen? Ich sage dir, Grauer Mausling, man muß schon ein Barbar sein, um sein Pferd richtig in den Griff zu bekommen.«
    »Da gibt es aber doch einige Ausnahmen«, erwiderte der andere, der den Spitznamen Grauer Mausling trug. »Doch schau, Fafhrd, die Burschen ziehen mit ihren Verwundeten ab, und einer galoppiert voraus. Ja, dem habe ich ganz schön den Kopf eingebeult. Er hängt wie ein Mehlsack im Sattel. Wenn er gewußt hätte, wer wir sind, wäre er wahrscheinlich nicht so eifrig hinter uns her gewesen.«
    Diese Prahlerei war nicht ganz unberechtigt, denn die Namen des Grauen Mauslings und des Nordlings Fafhrd waren in dieser Gegend und sogar im stolzen Lankhmar allgemein bekannt. Ihr Hang zu geheimnisvollen Abenteuern, ihr plötzliches Kommen und Gehen, ihr seltsamer Humor – all das gab den Menschen in diesen Landstrichen manches Rätsel auf.
    Jäh hakte Fafhrd seinen Bogen aus und wandte sich wieder nach vorn.
    »Das müßte das Tal sein, das wir suchen«, sagte er. »Schau dort die beiden Hügel, jeder mit zwei dicht beeinanderliegenden Erhebungen, wie in der Urkunde beschrieben. Komm, schauen wir sie uns noch einmal an, um ganz sicher zu sein.«
    Der Graue Mausling griff in seinen großen Lederbeutel und zog einen dicken Pergamentbogen heraus, der uralt sein mußte. An drei Kanten war das Papier ausgefranst und zerknittert; die vierte dagegen zeigte einen frischen glatten Schnitt. Die Seite war mit komplizierten lankhmarischen Hieroglyphen beschrieben, in schwarzer Tinte. Doch nicht diesen Lettern wandte sich der Mausling zu, sondern einigen winzigen rotgeschriebenen Zeilen, die sich am Rand befanden. Er las vor.
     
    »Mögen Könige ihre Schatzkammern bis zur Decke vollstapeln und Händler ganze Gewölbe mit Münzen füllen, und mögen Narren sie beneiden. Ich habe einen Schatz, der alle anderen übertrifft. Einen Diamanten, der so groß ist wie ein Menschenschädel. Zwölf Rubine, die jeweils die Größe eines Katzenkopfes haben. Siebzehn Smaragde so groß wie ein Maulwurfskopf. Und dazu Kristall- und Orichalchumstäbe. Mögen die Herrscher dieser Welt unter der Last ihrer Juwelen schwanken, mögen sich Königinnen mit Edelsteinen behängen und Narren sie bewundern. Ich habe einen Schatz, der die Ihren überdauern wird. Ein Schatzhaus habe ich im südlichen Wald dafür errichtet, dort, wo sich die beiden Hügel jeweils doppelt erheben, wie schlafende Kamele, einen Tagesritt jenseits des Dorfes Soreev.
    Ein großes Schatzhaus mit einem hohen Turm, einem König angemessen – und doch würde kein König dort leben können. Direkt unter dem Grundstein der Hauptkuppel liegt mein Schatz versteckt – ewig wie die schimmernden Sterne. Er wird mich und meinen Namen überdauern – Urgaan von Angarngi. Dies ist mein Vermächtnis an die ewige Zukunft. Mögen Narren danach suchen. Sie werden den Schatz gewinnen oder nicht.
    Zwar ist mein Schatzhaus völlig leergeräumt,
    Kein tödlich Tier dort noch auf Beute träumt,
    Einen Wächter draußen gibt's nirgendwo,
    Auch nicht Gift und Fallstrick ebenso.
    Weder über noch unter noch im ganzen Haus
    Gehen Dämonen und Teufel ein und aus.
    Auch gibt's keine Schlange mit tödlichem Zahn,
    Keinen Schädel, dessen Auge dich tödlich schaut an.
    Und doch ließ ich einen Wächter dort!
    Löse dies Rätsel und trage den Schatz dir

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