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Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei

Titel: Schwerter-Zylus 04 - Schwerter gegen Zauberei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Vergangenheit gesprochen – ist das etwa heute deine zweite Begegnung mit ihr?«
    Fafhrd nickte. »Wie bei dir ... Soll ich deinen Worten übrigens entnehmen, daß du den Männern vertraust, nur weil sie Männer sind? Das wäre ein größerer Fehler, als du ihn mir zuschreibst. Jedenfalls spreche ich die Dämmrige Nemia heute zum zweitenmal, so wie auch du schon einmal mit Ogo verhandelt hast. Beim erstenmal zeigte ich ihr die Juwelen in einem zwielichtigen Zimmer, wo sie besonders vorteilhaft erschienen; sie schimmerten fast normal. Wußtest du übrigens daß Nemia immer im Zwielicht arbeitet? Nicht umsonst hat man ihr diesen Namen gegeben. Nemia war sofort an meinen Edelsteinen interessiert, als sie sie zu Gesicht bekam – ihr hat wahrlich der Atem gestockt –, und hat meinen Preis, der nicht gerade niedrig ist, sofort als Ausgangspunkt für weitere Verhandlungen akzeptiert.
    Sie hat es sich jedoch zur Regel gemacht, ein Geschäft mit einem Mann niemals zu beenden, ohne den Partner auch in einer bestimmten Hinsicht auf die Probe zu stellen. Daher dieses zweite Zusammentreffen. Wenn der Handelspartner alt oder häßlich ist, überträgt Nemia einem ihrer Mädchen diese Aufgabe, aber auf jeden Fall wird ...« Fafhrd hustete bescheiden. »Noch etwas möchte ich dir sagen: ›Überreif‹ ist der falsche Ausdruck. ›Voll erblüht‹ wäre richtiger.«
    »Glaub mir, ich bin wohl überzeugt, daß Nemia in voller Blüte steht – eine späte Augustblüte allerdings. Solche Frauen ziehen es immer vor, ihre ›ausgereiften‹ Reize im Halbdunkel zu präsentieren«, erwiderte der Mausling etwas gepreßt. Er hatte sich Mühe geben müssen, um nicht lachend herauszuplatzen, doch jetzt konnte er nicht mehr an sich halten.
    »Du Narr! Du bist wirklich einverstanden, mit ihr ins Bett zu gehen? Und glaubst wahrlich, daß dir dabei deine Juwelen – einschließlich des Familienschmucks – nicht abhanden kommen? Geschweige denn, daß du das Leben nicht verlierst, während du dich nicht wehren kannst? Oh, das ist ja schlimmer, als ich befürchtete.«
    »Ich bin im Bett nicht immer so hilflos, wie sich manche Leute vorstellen«, erwiderte Fafhrd bescheiden. »Bei mir führt das Liebesspiel eher dazu, daß meine Sinne geschärft werden – und nicht umgekehrt. Ich will nur hoffen, daß du mit deinem Mann in der Nachtschwärze ebensoviel Glück hast wie ich mit meiner Halbdämmer-Frau. Warum mußtest du übrigens zweimal mit Ogo sprechen? Nicht aus Nemias Grund, will ich hoffen!«
    Das Lächeln des Mauslings schwand, und er biß sich auf die Lippen. Beiläufig sagte er: »Oh, die Juwelen müssen Ogos ›Auge‹ vorgelegt werden – das ist etwas, das er sich zur Regel gemacht hat. Aber was für Tests da auch angestellt werden, ich bin vorbereitet, seine Listen zu übertreffen.«
    Fafhrd überlegte einen Augenblick und fragte: »Und wer oder was ist Ogos ›Auge‹? Hat er ein paar zur Reserve in seinem Beutel?«
    »Oh«, sagte der Mausling und fügte noch beiläufiger hinzu: »Irgend so ein Mädchen, glaube ich. Hat wohl eine Intuition in bezug auf Juwelen. Es ist wirklich interessant, daß ein Mann vom Kaliber Ogos an solchen abergläubischen Unsinn glaubt, nicht wahr? Oder sich überhaupt auf das schwache Geschlecht verläßt.«
    »Irgend so ein Mädchen«, überlegte Fafhrd und nickte. »Diese Beschreibung entspricht bis auf das letzte Tüpfelchen der Art Frau, der du in den letzten Jahren immer wieder verfallen bist. Aber natürlich hat dieses Geschäft nichts mit amourösen Dingen zu tun, da bin ich ganz sicher«, fügte er langsam hinzu.
    »Aber keineswegs«, erwiderte der Mausling etwas zu scharf. Er sah sich um und bemerkte: »Wir bekommen Gesellschaft, obwohl es noch früh ist. Da ist Dickon von der Diebeszunft, der alte Kritler und Grundrißzeichner, wenn es um Raubzüge in unbekannten Häusern geht – ich möchte wetten, daß er seit dem Jahr der Schlange keinen Coup mehr mitgemacht hat. Und da ist auch der dicke Grom, Unterschatzmeister der Zunft, noch so ein Schreibtischdieb. Wer kommt da so dramatisch angeschlichen – bei den Schwarzen Knochen – Snarve, der Neffe unseres Oberherrn Glipkerio! Und mit wem spricht er? Oh, mit Beutelschneider Tork.«
    »Und jetzt erscheint«, fuhr Fafhrd fort, »Vlek, der angeblich der führende Dieb der Zunft ist. Sieh doch, wie er lächelt! Außerdem knirschen seine Schuhe. Und dort, die schwarzhaarige Gestalt mit den grauen Augen, Alyx die Einbrecherin – na, wenigstens quietschen

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