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Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Titel: Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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da aufgebaut haben, und Sie werden dankbar sein, sie kennenzulernen. Jedenfalls haben die Ratten ihr Herz für mich entdeckt – ah, mit welch Engelszungen ich für Sie sprechen mußte, lieber Oberherr! Und sie haben mir ihre Kapitulationsbedingungen anvertraut, die unerwartet großzügig ausgefallen sind!«
    Er zog aus seinem Beutel eine Pergamentrolle und sagte: »Ich fasse mich kurz.« Er begann zu lesen: »... Feindseligkeiten sofort einzustellen ... auf Glipkerios Anweisung durch seine Bevollmächtigten überbracht, die seinen Vollmachtsstab tragen müssen ... die Feuer zu löschen und die eingetretenen Schäden durch die Lankhmarier zu reparieren ... und so weiter. Die Schäden an Rattentunneln, Arkaden und anderen Räumen sind von den Menschen in Ordnung zu bringen. Hier sollte man einsetzen: ›von Menschen, die angemessen verkleinert worden sind‹. Alle Soldaten sind zu entwaffnen, zu fesseln und einzusperren ... und so weiter. Alle Katzen, Hunde, Frettchen und anderes Ungeziefer ... aber das ist ja selbstverständlich. Alle Schiffe und alle Lankhmarier, die sich im Ausland befinden ... ist auch klar. Ah, hier ist die Stelle! Hören Sie zu. Anschließend hat jeder Lankhmarier seinen üblichen Geschäften nachzugehen, frei in seinen Handlungen und uneingeschränkt hinsichtlich seines Besitzes – frei , haben Sie das gehört? – nur den Befehlen seiner persönlichen Ratte oder Ratten unterworfen, die auf seiner Schulter sitzen oder sich sonstwie in oder unter der Kleidung nach Belieben aufhalten und sein Bett teilen werden. Ihre Ratten jedoch«, fuhr er hastig fort und deutete auf Glipkerio, der plötzlich bleich geworden war und entsetzlich zu zittern und zu zucken begann, »Ihre Ratten werden aus Hochachtung vor Ihrer hohen Stellung keine Ratten sein! Sondern meine Tochter Hisvet und – zunächst – ihr Mädchen Frix. Beide werden sich Tag und Nacht um Sie kümmern und Ihnen jeden Wunsch erfüllen, mit der winzigen Einschränkung, daß Sie ihren sämtlichen Befehlen gehorchen. Was könnte fairer sein, mein lieber Herr?«
    Aber Glipkerio war wieder einmal in sein »Welt adieu! Nehwon, leb wohl! Ich suche mir eine ...« ausgebrochen, strebte auf die Veranda zu, hüpfte auf und ab, während er sich anstrengte, Samandas und Elakerias kräftigen Armen zu entkommen. Plötzlich gab er seine Bemühungen auf und rief: »Natürlich unterschreibe ich!« Und er griff nach dem Pergament. Hisvin führte ihn eifrig zu seinem Audienzsofa, zog einen Tisch heran und bereitete die Schreibutensilien vor.
    Doch nun ergab sich eine Schwierigkeit. Glipkerio zitterte derart, daß er kaum den Schreibgriffel halten, geschweige denn damit schreiben konnte. Sein erster Versuch mit dem Federkiel verteilte einen Kometenschweif aus schwarzen Spritzern über die Kleidung der Umstehenden. Hisvin wurde sogar im Gesicht getroffen. Man versuchte seine Hand festzuhalten, zuerst sanft, dann sogar mit Gewalt, doch es nützte nichts.
    Hisvin schnipste ungeduldig mit den Fingern und deutete plötzlich auf seine Tochter. Sie holte eine Flöte aus ihrer schwarzen Seidenrobe und begann eine süße, einschläfernde Melodie zu blasen. Samanda und Elakeria hielten Glipkerio auf der Couch fest, während sich Frix mit einem Knie auf seine Kehrseite stemmte und mit ihren Fingerspitzen über sein Rückgrat strich, wobei sie sich im Rhythmus der Musik bewegte.
    Glipkerio zuckte in regelmäßigen Abständen noch immer konvulsivisch zusammen, doch langsam ließ die Heftigkeit dieser Bewegungen nach, und Frix vermochte den Rhythmus der Melodie in seine herumschwenkenden Arme zu übertragen.
    Hisvin, der mit schweren Schritten auf und ab marschierte und immer wieder mit den Fingern schnipste, bemerkte plötzlich die Herrschaftsstäbe mit den Seesternen und fragte: »Wo sind die Pagen, die Sie mir versprochen haben?«
    Glipkerio erwiderte dumpf: »In ihren Quartieren. Sie meutern. Sie, Hisvin, haben mir die Wächter genommen, die sie zur Vernunft bringen könnten. Wo sind denn Ihre Mingols?«
     
    Fafhrd, der ein wenig außer Atem geraten war, zog sich in einem der acht Fenster des Turms hoch, setzte sich auf das Sims und musterte die Glocken.
    Es gab insgesamt acht; sie waren sehr groß, fünf davon aus Bronze, drei aus Schmiedeeisen; sie waren mit Rost und Grünspan überzogen. Die Glockenseile waren längst verfault, schon vor Jahrhunderten. Nach unten erstreckte sich eine dunkle Leere, die nur durch vier schmale, leicht gerundete Steinbögen überspannt

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