Schwester der Finsternis - 11
und Seele in aller Öffentlichkeit zur Schau zu stellen.«
Gemeinsam sahen sie zu, wie die an den fließenden Gewändern arbeitenden Bildhauer ihr Werk mit Hilfe von Greifzirkeln mit der von Richard geschnitzten Statuette und den Bezugspunkten auf den für die Vergrößerung benutzten hölzernen Verstrebungen verglichen.
Kahlan streichelte ihm den Rücken. »Wie fühlst du dich?«
»Ausgezeichnet. Jetzt, da du bei mir bist, könnte es mir nicht besser gehen.«
Kahlan lachte. »Solange ich dich nicht mit einem Schwert durchbohre?«
Richard stimmte ganz ungezwungen in ihr Lachen ein. »Weißt du, wenn wir unseren Kindern erzählen, wie ihre Mutter ihren Vater mit einem Schwert durchbohrte, wird das ein ziemlich schlechtes Licht auf dich werfen.«
»Werden wir Kinder haben, Richard?«
»Ja, das werden wir.«
»Dann werde ich es riskieren, die Geschichte zu erzählen.«
Als die warme Brise ihr Haar zauste, gab er ihr einen Kuss auf die Stirn.
Richard blickte an der Baumreihe entlang, deren Blätter im Sonnenschein flimmerten, und beobachtete die Vögel, die über dem Flussufer ihre Kapriolen schlugen, sich zu einer Schar zusammenfanden, um schließlich gemeinsam in großer Höhe über das Halbrund aus Marmorsäulen auf der weiten grünen Rasenfläche hinwegzusegeln.
Zufrieden lehnte Kahlan sich an seine Schulter, während sie den Handwerkern zusahen, die, erfüllt von Stolz, frohen Mutes an der Statue arbeiteten, die vor diesen Säulen entstehen sollte.
Altur’Rang würde eine neue Seele bekommen.
Im ehemaligen Herz des Ordens war jetzt endlich die Freiheit eingezogen.
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