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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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die in keinem Märchenbuch vorkommen.
    Die Bürger-Patrouille hatte es sich zur Aufgabe gemacht, nach Vorfällen Ausschau zu halten, die irgendetwas mit uns Feen und unseren Verwandten zu tun hatten, um diese Geschichten dann für ihre Zwecke auszuschlachten. Die BürgerPatrouille war wirklich gefährlich, im Gegensatz zum Verein der Feenfreunde – die blitzten einem bloß zehnmal mit der Kamera ins Gesicht, wo man ging und stand, und baten ständig um Autogramme.
    »Du glaubst doch nicht, dass die etwas mit Jockos Tod zu tun haben könnten, oder? Die Aufrechten Bürger?«, fragte ich, während ich Chase zu einem Klapptisch hinter einem Regal voll merkwürdiger ausländischer Romane führte. Ich schob die Überreste meines Frühstücks beiseite, Muffin mit Ei und Würstchen und ein Venti Mocca – nach beidem war ich inzwischen absolut süchtig –, und bedeutete ihm, sich zu setzen.
    »Nein, das glaube ich nicht«, erwiderte Chase. »Große Klappe und nichts dahinter, abgesehen von ihren endlosen Protestmärschen und Mahnwachen.«
    Ich ließ mich in meinem Sessel nieder, legte die Füße mit überkreuzten Knöcheln auf den Tisch und vergewisserte mich, dass mein Rock noch alles bedeckte, das Chase vielleicht gern sehen wollte. »Hast du irgendeine Ahnung, wer Jocko getötet haben könnte? Wie ist er genau gestorben?«
    »Neue Schuhe?«, bemerkte Chase mit hochgezogener Augenbraue.
    »Ja«, sagte ich gedehnt, doch ich hatte nicht die Absicht, ihm zu sagen, woher ich die hatte. »Also, weißt du mehr? Über Jocko?«
    Chase seufzte tief. »Nein. Nur, dass er erdrosselt wurde.«
    Erdrosselt? Meine Füße knallten auf den Boden, als ich mich aufrichtete. »Du hast dem Hauptquartier auch wirklich genau gesagt, wie er gestorben ist? Und die haben dich abblitzen lassen? Das ist ja unmöglich!« Da stimmte etwas ganz und gar nicht.
    »Habe ich doch gesagt.« Er lehnte sich zurück und schob die Hände in die Taschen. »Aber ich habe ein komisches Gefühl bei der Sache. Ich glaube nicht, dass wir es mit menschlichen Tätern zu tun haben, und ich könnte dir nicht einmal eine Erklärung dafür liefern. Ist nur so ein Gefühl.«
    »Wenn er erdrosselt wurde, hast du vermutlich recht. Manchmal schlüpft auch der Abschaum aus der Anderwelt durch die Portale. Und nicht alle meine Verwandten halten sich an die menschlichen Spielregeln.« Ich runzelte die Stirn. »Vielleicht hat da jemand etwas gegen Riesen, oder irgendwer hat eine Flasche schlechten Koboldwein erwischt? Vielleicht hatte jemand auch einfach miese Laune und hat beschlossen, sie am Barkeeper auszulassen, solange er noch in der Erdwelt war?«
    »Wäre möglich«, sagte Chase und nickte langsam. »Aber ich glaube das nicht.«
    Ich starrte mit zusammengekniffenen Augen auf den Tisch. Chase hatte recht. Ich wusste, dass ich den falschen Mond anheulte. »Also schön, gehen wir die Sache logisch an. Kein Erdweltler hat die Kraft, Jocko zu erdrosseln. Zumindest kein Mensch. Hast du irgendwelche Anzeichen dafür gefunden, dass jemand von den Sidhe im Spiel sein könnte?«
    »Mir ist nichts aufgefallen. Es wäre natürlich gut möglich, dass ich etwas übersehen habe, weil ich gar nicht weiß, wonach ich suchen soll. Ich habe allerdings den Riemen gefunden, mit dem er erdrosselt wurde. Hier.« Chase ließ einen ausgefransten, geflochtenen Lederriemen auf den Tisch fallen. Er war mit Blut bespritzt. »Ich kriege so ein merkwürdiges Gefühl, wenn ich das Ding anfasse... Ich dachte, vielleicht könntest du mehr darüber in Erfahrung bringen.«
    Sollte Chase vielleicht doch einen Anflug des Zweiten Gesichts haben? Ein schwacher Schwefelduft drang mir in die Nase. Ich griff nach dem geflochtenen Riemen und schloss die Augen – als plötzlich ein dunkles Miasma aus den miteinander verflochtenen Ledersträngen sickerte und schleimig wie verbranntes Öl über meine Finger lief! Ich riss die Hand zurück, ließ den Riemen wieder auf den Tisch fallen und sog scharf die Luft ein. »Üble Neuigkeiten, Chase. Ganz üble Neuigkeiten.«
    »Was? Was ist damit?«
    »Dämonen!« Ich schluckte den Kloß herunter, der mir plötzlich in der Kehle steckte. »Dieser Riemen ist bis in die letzte Faser mit dämonischer Energie durchdrungen.«
    Chase beugte sich vor. »Bist du sicher, Camille?«
    Ich verschränkte die Arme und lehnte mich zurück. »Absolut sicher. Nichts fühlt sich auch nur so ähnlich an wie dämonische Energie. Und diese Schnur trieft nur so davon.« Damit war der Fall klar. Wir

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