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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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»Wer ist das?«, fragte sie und deutete auf Chase. Chase hatte schon einige Stunden den Babysitter für Maggie gespielt.
    Maggie kicherte und klatschte. »E-men! E-men!«
    Ich sah Chase an. »Was zum... soll das vielleicht ›ein Mensch‹ heißen?«
    »E-men!«
    Chase wurde knallrot bis zu den Ohren. »Ich glaube nicht.«
    »Warum sagt sie dann... o ihr guten Götter, hast du ihr etwa beigebracht, dich He-Man zu nennen?« Er verdrehte die Augen, als sei das ja wohl nicht so wichtig, und ich schnaubte.
    »Na ja, damals fand ich das irgendwie lustig.« Er sah Iris hilfesuchend an, doch die grinste mit zusammengepressten Lippen. »Ich dachte nicht, dass sie sich daran erinnern würde«, sagte er. »Von Nachplappern ganz zu schweigen.«
    Menolly zog eine Augenbraue hoch. »Wir sind hinter dein Geheimnis gekommen, Johnson. Du willst den Superhelden spielen. Zumindest wissen wir jetzt, dass sie sich normal entwickelt... glaube ich. Die Dämonen haben sie zwar wie Vieh behandelt, aber sie begreift grundlegende... « Sie verstummte, als von draußen ein Krachen zu hören war. Dann noch einmal, der Lärm von irgendetwas, das zerbrochen wurde, noch näher am Haus.
    »Delilah, du kommst mit mir. Chase, Iris, wartet hier.« Ohne ein weiteres Wort gab Menolly Maggie an Iris weiter und glitt aus dem Wohnzimmer.
    Ich folgte ihr in die Küche. Sie legte den Zeigefinger an die Lippen und öffnete langsam die Hintertür. Dank meiner Katzenhaftigkeit ebenfalls lautlos, schlich ich hinter ihr her nach draußen. Auf der hinteren Veranda blieben wir stehen. Da war es wieder: ein dumpfer Knall und der Lärm splitternder Äste und Zweige.
    Ich tippte Menolly auf die Schulter und bedeutete ihr, zurückzutreten. Dann konzentrierte ich mich auf mein Zentrum, die Mitte, wo alle Facetten meines Wesens sich miteinander verbanden und wieder auseinandergingen.
    Die Welt faltete sich zusammen, die Schatten wurden tiefer, alles andere grau, als ich mich in einem Wirbel zusammenzog. Meine Glieder und mein Torso verdichteten sich, verschmolzen miteinander und bildeten sich neu wieder aus. Die Metamorphose tat nie weh, obwohl mir das niemand glauben wollte. Jedenfalls tat sie nicht weh, wenn ich mich langsam und ungestört verwandeln konnte.
    Meine Hände und Füße wurden zu Tatzen, meine Gestalt schrumpfte, die Wirbelsäule wurde länger, alles in einem Wirbel der Transformation. Ich bog den Kopf zurück und genoss das Gefühl der Magie, die in Wellen durch meinen Körper lief und mir eine andere Gestalt befahl.
    Ich erhaschte einen Hauch von Nebel und Feuern wie aus weiter Ferne, doch dies war nicht der Zeitpunkt für den Panther. Der Herbstkönig, mein Herr und Meister, blieb stil und stumm. Nein, jetzt war es das Tigerkätzchen, das sich zeigen wollte. Als ich spürte, wie der Wind mir leicht das goldene Fell zerzauste, zuckte ich einmal mit dem Schwanz, blinzelte und rannte dann durch die Katzenklappe nach draußen.
    In Katzengestalt konnte ich den Garten erkunden, ohne allzu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Wer auch immer in dem Wäldchen, das unser Grundstück begrenzte, sein Unwesen trieb, brauchte nicht unbedingt zu wissen, dass wir ihn bemerkt hatten. Und als Katze war es leichter, unentdeckt zu bleiben.
    Während ich über die stil e Erde tapste, drohte der Duft des späten Frühlings meine Sinne zu vernebeln. Es war schwer, meine Instinkte im Zaum zu halten, wenn ich als Kätzchen umherlief. Jede flatternde Motte lockte mich, jede Witterung, die zu einer Mahlzeit oder einem Spielzeug führen könnte, weckte in mir den Drang, loszuflitzen und sie zu erkunden. Aber ich hatte etwas Wichtiges zu erledigen, ermahnte ich mich. Im selben Moment entdeckte ich einen Weberknecht und schlug ihn mit einer Tatze nieder.
    Ich schnupperte daran und verputzte ihn schnell, ehe ich in die Richtung weiterlief, aus der der Lärm kam.
    Er war so laut, dass ich ihn schon als Halbfee gehört hatte. Jetzt war er beinahe ohrenbetäubend. Ich duckte mich und schlich voran, wobei ich mich in den Schatten hielt. Ich befand mich windabwärts - wenn der Störenfried nicht eine unglaublich gute Nase hatte, würde er mich hoffentlich nicht wittern.
    Während ich fast auf dem Bauch durch das Gras kroch, spürte ich die Gegenwart eines Wesens in der Nähe, eine Präsenz, die ich kannte. Es war Misha, eine Maus, mit der ich so eine Art Freundschaft geschlossen hatte. Ich jagte sie immer noch, aber wir hatten beide Spaß daran, und sie sagte, so bliebe sie wachsam und

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