Schwindel

nie dafür rächen. Ich habe eher versucht, mich zu ändern und Zugang zu den anderen zu finden. Ich habe
     dem Mädchen auf meiner Klassenfahrt nichts getan!«
    »Das habe ich auch keine Sekunde geglaubt«, sagte der Fuchs, und er sagte es so weich und mitfühlend und ehrlich, dass ich
     vor lauter Erleichterung hemmungslos zu weinen begann. Ich war hier und ich war gerettet und gesund und der Schrecken war
     endlich vorbei.
    »Was glauben Sie, was jetzt wohl aus Mirko wird?«
    »Gute Frage.« Herr Fuchs sah auf seine Uhr. »Unterlassene Hilfeleistung war es sicherlich, vielleicht   …«
    Die Türglocke schrillte. Nicht nur der Schrecken, auch meine fünfzig Minuten waren vorbei. Wir hatten sogar schon überzogen.
    »Tja, darüber müssen wir wohl nächstes Mal sprechen.« Er, der Mensch, an den zu denken mir in den letzten Tagen so wichtig
     gewesen war und der das nicht einmal ahnte, schenkte mir noch ein Lächeln und stand auf, in Gedanken vielleicht schon bei
     seinem Folgetermin.
    Ich gab ihm die Hand und ging. Ich wusste, ich würde nicht mehr oft hierherkommen. Ich brauchte es nicht mehr.
    Draußen schien die Sonne, der Himmel war weit und blau, wie er nur im Frühherbst ist, und von der anderen Straßenseite winkte
     mir jemand zu.

Informationen zum Buch
    Eva ist im Glückstaumel – sie will mit ihrem Freund Julian in einer romantisch gelegenen Mühle ein traumhaftes Wochenende
     verbringen. Doch unterwegs geht alles schief und bald findet sich Eva in einer Situation wieder, die sie in Panik versetzt:
     Im Dunkeln allein im Wald wird sie Zeugin, wie ein Junge von einer Gruppe Jugendlicher übel beschimpft und zusammengeschlagen
     wird. Hat das, was sie gesehen hat, mit dem Mädchen zu tun, das vor ein paar Tagen hier in der Gegend verschwunden ist? Dass
     Julian merkwürdig abwehrend reagiert, verunsichert Eva noch mehr. Kann sie ihm noch trauen? Und ist sie womöglich selbst in
     Gefahr?
     
    Ein packender Psychothriller in Hitchcock-Manier

Informationen zur Autorin
    Kristina Dunker
, 1973 in Dortmund geboren, studierte Kunstgeschichte und Archäologie in Bochum und Pisa und arbeitete als freie Journalistin.
     Im Alter von 17   Jahren veröffentlichte sie ihr erstes Buch. Seither hat Kristina Dunker zahlreiche Kinder- und Jugendromane verfasst und für
     ihre Arbeit mehrfach Preise und Stipendien erhalten. ›Schwindel‹ war nominiert für den Hansjörg-Martin-Krimipreis und stand
     auf der Frühjahrsbestenliste von Radio Bremen und dem Saarländischen Rundfunk. Kristina Dunker lebt als freie Autorin in Castrop-Rauxel
     und bietet regelmäßig Lesungen und Schreibwerkstätten für Jugendliche an.
     
    Weitere Informationen über die Autorin unter www.kristina-dunker.de