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Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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ihre Aufgabe nicht erfüllt hat. Sie muss ihr Wort halten.“
    „Welche Aufgabe?“
    Er zuckte mit den Schultern. Möglicherweise wusste er es ja selbst nicht genau? Konnte das sein?

Kapitel 33

    W as haben Sie gesehen ?“, fragte Sutton. Das war ziemlich unfair, denn Ian war noch nicht fertig. Es gab einfach Dinge, bei denen man lieber allein war und eine gewisse Privatsphäre geschätzt hätte. Zum Beispiel, wenn einem speiübel war und man es gerade noch geschafft hatte, aus einem Schuppen mitten in der einsamen Wildnis hinauszutorkeln, um sich dann heftig in einem Gebüsch zu übergeben. So was war nicht der richtige Moment für Gesellschaft.
    Er würgte noch ein bisschen.
    „Jetzt kommen Sie schon hinter diesem Busch hervor, und hören Sie auf herumzualbern!“, befahl der ältere Magier.
    Ians Magen hob sich noch einmal, doch es war nichts mehr in ihm enthalten, das ihn vielleicht noch hätte verlassen wollen.
    „Verzeihung“, jammerte er und wischte sich das Gesicht mit seinem Taschentuch ab. „Wirklich, es tut mir leid.“
    Er fühlte sich schrecklich. Zum einen, weil sich heftig zu übergeben zu keinem Zeitpunkt ein besonders angenehmer Zeitvertreib war; zum anderen, weil sich heftig zu übergeben sich für einen angehenden Magier einfach wirklich nicht gehörte. Auch seine Gedanken waren schon mal in einem besseren Zustand gewesen. Er mochte sie auch gar nicht ordnen, denn er hatte so gar keine Lust auf das, was er darin finden mochte.
    „Jetzt kommen Sie schon wieder rein, Sie Weichei! Wenigstens ist es drinnen trocken.“ Sutton hielt ihm einen silbernen Flachmann entgegen. „Hier. Nehmen Sie einen Schluck. Das lässt einem Haare auf der Brust …“
    „Schon gut“, grunzte Ian, der keinesfalls über den haarlosen Zustand seines Brustkastens debattieren wollte. Er griff nach dem Fläschchen, trank und begann zu husten. Die Flüssigkeit brannte Löcher in seinen Schlund und seinen Magen. Es war irgendein ganz fürchterlicher Schnaps, dessen eigentümlicher Geschmack darauf hindeutete, dass er eventuell von medizinischem Wert war.
    „Was zum Teufel ist …“, fragte er.
    „Enzian. Aus der Wurzel des gelben Enzian – nicht etwa des blauen. Ich habe in einem Bericht gelesen, das Gebräu sei gut zur Abwehr irgendwelcher unfreundlichen Kreaturen.“
    „Unfreundlich?“
    „Vampire, Geister, Kobolde und was sonst noch so herumspukt.“
    „Herumspukt?“ Ian biss sich fast auf die Zunge, um nicht hinauszuposaunen, wie sehr viel angenehmer ein Vampir im Vergleich zu diesem Schnaps war. Besonders ein ganz bestimmter Vampir.
    „Noch einen Schluck?“, fragte Sutton.
    „Ich danke, nein. Sehr nett gemeint. Aber wirklich ganz und gar unnötig. Es geht mir schlagartig besser.“
    Sutton strahlte ihn an.
    „Na, sieh einer an. Hätte nicht gedacht, dass der Trank so gut wirkt. Ich muss wirklich mehr darüber herausfinden. Vielleicht kann man die Wirkung ja noch intensivieren?“
    Ians Magen gab ein empörtes Grollen von sich.
    „Er ist wirklich intensiv genug“, beeilte er sich zu sagen. „Sehr – einzigartig.“
    „Hat es Ihnen nicht geschmeckt?“ Sutton klang ein wenig enttäuscht.
    „Schmeckt es überhaupt jemandem?“
    „Die Einheimischen dieses Landes trinken jede Menge davon, sagte man mir.“
    „Aha. Zweifelsohne wegen der Vampire, Geister, Kobolde und dem, was sonst noch so herumspukt.“ Den Kommentar trocken zu nennen, wäre eine Untertreibung gewesen.
    „Nun also. Stehen Sie nicht nur rum. Kommen Sie rein, setzten Sie sich ins Heu! Atmen Sie tief durch. Konzentrieren Sie sich. Und erzählen Sie mir, was Sie gesehen haben.“
    Die ersten vier Befehle waren leicht auszuführen. Reinkommen, hinsetzen, konzentrieren – gar kein Problem. Doch das mit der verbalen Kommunikation schien Ian gerade etwas schwierig zu sein.
    „Nun?“, fragte Sutton aufmunternd.
    „Nun. Da war …“
    Die Welt stülpte sich um in einen Strudel an Erinnerungen. Ian verstummte. Sutton blickte ihn erwartungsfroh an.
    „Sie müssen wirklich an Ihrer Grammatik arbeiten“, sagte er nach einer Weile. „‚Da war’ ist schlichtweg kein ganzer Satz. Ich vermisse nachhaltig einen Artikel und ein Subjekt.“
    Ian zuckte mit den Schultern.
    „Beängstigend“, sagte er schließlich, „und sehr falsch. Irgendwas ist ... ganz verkehrt.“ Das beschrieb nicht einmal die Außenseite seines Erlebnisses.
    „Wissen wir. Sie sind zurück in Trance gefallen, um mehr Details zu erfahren.“
    „Immer mit der Ruhe,

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