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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madea Stephanie
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kam mit einer fast leeren Flasche Whiskey in der Hand über den Holzsteg näher. Er deutete auf Timothy.
„Du weißt, ich mag dich nicht. Aber wie zum Teufel hast du das auf der Brücke gemacht?“
Timothy verkniff sich sein diabolisches Grinsen nicht. „Ist das ein Dankeschön?“
Nyl schnaufte nur.
Timothy erinnerte sich, dass er bei ihrem ersten, brutalen Aufeinandertreffen vermutet hatte, dass Nyl Gedanken lesen konnte. Wieder einmal bestätigte es sich. Wenn er Amys Gedanken von denen des Dämons zu unterscheiden vermochte, war das gut so. Dennoch würde er sogar vor Sam Nyls Geheimnis wahren, solange dieser es nicht selbst preisgab. Aber einen kleinen Hinweis, dass er ihn durchschaute, würde er ihm trotzdem reindrücken. „Du weißt doch, Nyl, ich bin in der Lage zu töten, jeden.“
„Ach, leck mich doch.“ Der halb verbrannte, schwarzsilberne Mantel verschwand im dichten Grün.
„Was hat er?“, wollte Sam wissen und schmiegte sich an seine Brust, sodass sein Herz ihm vor überschwänglichen Gefühlen aus dem Korb zu springen gedachte.
„Ist er nicht immer so? Wahrscheinlich ist er so ein arrogantes Arschloch, weil er unglücklich ist.“
„Hey!“ Sam stieß ihm die Faust auf den Oberarm. „Sei nicht so garstig zu ihm. Ohne ihn wäre Cira gestorben.“
Timothy seufzte und nickte. „An mir soll’s nicht liegen. Du hast doch gehört, er mag mich nicht. Keine Ahnung, wen er überhaupt mag. Aber ich verspreche, ich werde mir Mühe geben mit ihm … ab morgen.“ Er biss ihr sanft ins Ohrläppchen und erfreute sich an Sams Duft, der sich unter seinen Liebkosungen intensivierte. Vanillearoma mit einem Hauch … dunkler Kirsche. Wie bei Cira. Oh mein Gott! Er konnte es kaum glauben und erwarten, die ganze Geschichte zu erfahren. Aber zuerst wollte er noch etwas anderes gutmachen. Er legte Sam zwei Finger an die Schläfe und sah, wie sich nach und nach ihr Gesichtsausdruck veränderte.
„Du hast mir die Erinnerung daran genommen, dass Amy durch die Werwölfe fast gestorben wäre, dass du ein Vampir bist, dass du ihre Wunde versiegelt und uns gerettet hast, dass …“ Sam holte tief Luft. „Jesus, Maria und Josef!“
Er ließ ihr Zeit, all die neuen Eindrücke zu verarbeiten, die langsam an die korrekten Stellen in ihrem Gehirn wanderten. Doch dass sie ihm plötzlich einen Finger unter das Kinn schob, um ihn mit ihren blauen Iris anzufunkeln, damit hatte er nicht gerechnet.
„Du bist … so ein liebenswerter, aber hirnverbrannter Idiot.“
Timothy sah sie verdutzt an.
„Wenn du diese Erinnerungen nicht gelöscht hättest, und glaube mir, ich hätte sie durchaus verkraftet, dann hätte ich dir gleich sagen können, dass du dich damals schon unter Kontrolle hattest. Dein Blaues Blut , deine Gabe, hat dich und mich beschützt. Du hast die Werwölfe vertrieben und niemand kam zu Schaden.“
Timothy fuhr ihr mit beiden Händen über die weichen Wangen und sah ihr tief in die Augen, die ihn so sehr verzauberten. „Nur dank dir vertraue ich mir.“
Timothy umschlang Sam, die ihn ebenso stürmisch umarmte. Er würde sie niemals wieder loslassen.
    30. April 2011
    S am lehnte sich an Timothys Brust, genoss seine Nähe und seine Arme, die sie beschützend und wärmend an sich zogen. Die untergehende Sonne hatte nach einem herrlich ruhigen und sonnigen Tag den Himmel dunkelrot gefärbt und gab der sternenklaren Nacht allmählich Raum.
    Kurz vor der Dämmerung waren sie durch menschenleere Straßen gelaufen. Niemand traute sich mehr hinaus, wenn es nicht unumgänglich war. Hinter zugezogenen Gardinen oder vernagelten Fenstern hatten sie ab und zu den Schein eines Fernsehers gesehen. Polizei und Militär patrouillierten. Die Angst vor dem Ungewissen hing beinahe greifbar in der Luft. Jetzt lag nach den schockierenden Ereignissen und dem katastrophalen Chaos von gestern eine Totenstille über der ansonsten niemals schlafenden Weltstadt San Francisco, die hier oben auf einem der Twin Peak Hügel ihren Höhepunkt fand. Der kühle Wind trug das Rauschen des Meeres herauf. Die Stadt zu ihren Füßen wirkte wie unter Schock stehend.
    Den Tag hatten sie genutzt, sich getrennt voneinander zu erholen und zu regenerieren, dennoch standen sie alle stets per Handy und die Vampire mental eng in Verbindung. Jonas vertrat die eigenartige Ansicht, dass der Dämon die Wahrheit gesagt hatte und ihnen in den nächsten Tagen Schlimmeres blühte als das, was sie in Downtown hatten durchmachen müssen.
    Trotzdem oder vielleicht genau

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