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Science Fiction Almanach 1981

Science Fiction Almanach 1981

Titel: Science Fiction Almanach 1981 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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das Glück haben, voll darüber zu verfügen, um ihnen zu helfen, ihr eigenes unveräußerliches Recht auf ge i stige Gesundheit zurückzugewinnen. Und über dem Tor j e des Asyls in der Welt soll ein Wort mit großen Buchstaben geschrieben stehen – WILLKOMMEN!“
    Diese Worte entstammen der großen Rede, die er vor der Generalversammlung an jenem Tag hielt, an dem vom Pr ä sidium die weltweite Anwendung verordnet wurde. Ein- oder zweimal im Jahr höre ich mir mein Band von dieser Rede an. Obwohl ich zu beschäftigt bin, um je richtig d e primiert zu werden, fühle ich doch dann und wann das B e dürfnis für eine kleine ‚Aufmunterung’, und dann spiele ich das Band ab. Es bringt es jedesmal fertig, mich voller Insp i ration und Erfrischung wieder an die Arbeit zu entlassen.
    Wenn man all die Arbeit berücksichtigt, die zu tun war, weil die Testergebnisse immer ein wenig höher waren als vom Psychometrischen Büro vorausgesagt, machte das Pr ä sidium der Weltregierung während der zwei Jahre, die es für die allgemeine Durchführung der Tests zuständig war, seine Sache ausgezeichnet. Es gab eine lange Periode von sechs Monaten, in der es so aussah, als hätten sich die Ergebnisse stabilisiert. Nur ungefähr die Hälfte der Getesteten erreichte mehr als fünfzig Punkte, und die andere Hälfte blieb daru n ter. Man schätzte zu dieser Zeit, daß, wenn vierzig Prozent der geistig Gesunden als Angestellte in einem Asyl beschä f tigt wären, die restlichen sechzig Prozent ausreichen wü r den, um mit anderen grundsätzlichen und für die Existenz wichtigen Aufgaben in der Welt – wie landwirtschaftliche Produktion, Energieversorgung, Transport und so weiter – betraut zu werden. Man sah sich allerdings gezwungen, di e ses Verhältnis umzukehren, als mehr als sechzig Prozent der geistig Gesunden sich freiwillig für die Arbeit in einem Asyl meldeten, weil sie mit ihren Lieben Zusammensein wollten, die im Asyl waren. Es gab einige Schwierigkeiten damit, die grundsätzlichen und wichtigen Aufgaben zu erledigen. B e reits damals wurden jedoch schon Pläne ausgearbeitet, um Ackerland, Fabriken, Kraftwerke und so weiter in die Asy l territorien einzuschließen und die grundlegenden und wic h tigen Aufgaben in der Welt als Rehabilitationstherapie zu verordnen, so daß die Asyle völlig unabhängig werden könnten, wenn dies ratsam werden sollte. Das war Präsident Kims besonderer Wunsch, und daran arbeitete er während seiner gesamten Amtsperiode. Die Ereignisse bewiesen die kluge Vorausschau seiner Pläne. Er schien ein so netter, kluger kleiner Mann zu sein. Ich denke noch heute an den Tag, als Dr. Speakie ins Büro kam und ich sofort wußte, daß etwas nicht stimmte. Nicht, daß er jemals wirkliche Depre s sionen gehabt oder mit unbilligem Gefühlsaufwand reagiert hätte, aber es sah so aus, als hätten die Gummibälle in seinen Schuhspitzen ein wenig Luft verloren. In seiner Stimme schwang eine leise Andeutung echter Sorge, als er sagte: „Mary Ann, ich fürchte, wir haben heute einen kleinen Rückschlag zu verzeichnen.“ Dann lächelte er mir zu, um mich zu beruhigen, weil er wußte, unter welcher Belastung wir alle arbeiteten, und er wollte auf keinen Fall einen Schock hinzufügen, der beim nächsten Test die Punkte hochtreiben könnte! „Es geht um Präsident Kim“, sagte er, und da wußte ich es gleich – ich wußte, daß er nicht meinte, der Präsident sei krank oder tot.
    „Über fünfzig?“ fragte ich, und er sagte nur leise und traurig: „Fünfundfünfzig.“
    Der arme kleine Präsident Kim! Die ganzen drei Monate so tüchtig an der Arbeit, und die ganze Zeit wuchs in ihm die geistige Krankheit! Das war sehr traurig, aber auch eine nützliche Warnung! Man begann sofort mit Gesprächen auf höchster Ebene, und sobald Präsident Kim eingeliefert wo r den war, wurde die Entscheidung getroffen, den Test nun monatlich statt vierteljährlich durchzuführen, wenn sich j e mand in verantwortlicher Position befand.
    Schon vor dieser Entscheidung hatte wieder eine Steig e rung der allgemeinen Ergebniszahlen begonnen. Dr. Speakie war darüber nicht besorgt. Er hatte schon vorher die Vorau s sage gemacht, daß diese Steigerung während der Übe r gangsperiode bis zur Weltgesundheit eintreten würde. Da die Anzahl der geistig Gesunden außerhalb der Asyle immer kleiner wurde, wurde die Belastung, die auf ihnen ruhte, immer größer, und es war daher leichter möglich, daß sie darunter zusammenbrachen – genau

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