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Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Titel: Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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brach seine Kraft. Schreiend wandte er dem Feind den Rücken zu. Das war das letzte, was er tat.
Und so wurde der Rest der Kampfkraft des Stammes von Tekka schließlich gegen eine Wand ihres Platzes der Zusammenkunft gepfercht. Eine feste Halbkugel des Neuen Volkes umgab sie. Knurren wurde mit Knurren beantwortet. Trillo und sein knappes halbes Dutzend Wachen wußten, daß es ein Kapitulieren nicht gab. Sie konnten ihr Leben nur so teuer wie möglich verkaufen.
Und so warteten sie auf das Unvermeidliche, während sie die letzten Reserven ihrer Kraft in dieser Flaute der Schlacht zusammenrafften und die letzten süßen Schlucke Luft keuchten, die sie später nie wieder kosten würden. Von hinter der Mauer ihrer Angreifer konnten sie das Schreien und Kreischen hören, in dem die Frauen und Kinder, die sich in ihren Höhlen verborgen hatten, herausgejagt und abgeschlachtet wurden. Sie sollten nicht wissen, daß der großmütige Shrick die meisten der Frauen verschonte. Sie würden, so hoffte er, mehr Neues Volk für ihn hervorbringen.
Und dann kam Shrick, drängte sich kraftvoll zur Vorderseite seiner Streitkräfte durch. Sein glatter, nackter Körper war bis auf die alten Narben seines Kampfes mit GroßerFangzahn unversehrt. Und bei ihm war Wesel, nicht ein Haar ihres geschmeidigen Fells fehl am Platze. Und GroßeOhren – aber er war offensichtlich im Kampf gewesen. Mit ihnen kamen weitere Kämpfer, frisch und eifrig.
„Erledigt sie!“ befahl Shrick.
„Wartet!“ Wesels Stimme war gebieterisch. „Ich will Trillo.“
Ihn hob sie für die ausgewählten Kämpfer hervor, die ihre Speere anlegten – eigenartig schlanke und leichte Waffen, zu zerbrechlich für den Nahkampf. Eine schwache Hoffnung rührte sich in den Brüsten der letzten Verteidiger.
„Jetzt!“
Trillo und seine Wachen stützten sich ab, um dem letzten Ansturm zu begegnen. Er kam nie. Statt dessen kamen, mit untrüglicher Absicht geworfen, jene scharfen, dünnen Speere und hefteten sie entsetzlich an die graue, schwammige Wand des Platzes der Zusammenkunft.
In diesem letzten Gemetzel verschont, starrte Trillo mit geweiteten, vor Furcht irrlichternden Augen um sich. Er fing an zu schreien, warf sich auf die lachende Wesel. Aber sie glitt durch die dichtgedrängten Massen des Neuen Volkes zurück. Blind gegen alle anderen bis auf jene verhaßte Gestalt versuchte Trillo zu folgen. Und das Neue Volk drängelte sich um ihn, fesselte seine Arme und Beine mit starken Stricken, entriß ihm seinen Speer, bevor seine Klinge Blut trank.
Dann sah der Gefangene wieder diejenige, die seine Partnerin gewesen war.
Schamlos streichelte sie Shrick.
„Mein Haarloser“, sagte sie. „Einst wurde ich mit diesem gepaart. Du sollst sein Fell haben, um deinen glatten Körper damit zu bedecken.“ Und dann – „Große-Ohren! Du weißt, was zu tun ist!“
Grinsend fand Große-Ohren die scharfe Klinge eines Speeres, die sich von ihrem Stiel gelöst hatte. Grinsend machte er sich ans Werk. Trillo begann zu winseln, dann zu schreien. Shrick fühlte sich ein wenig übel.
„Hör auf!“ sagte er. „Er ist nicht tot. Du mußt –“
„Was spielt das für eine Rolle?“ Wesels Augen waren gierig, und ihre kleine, rosa Zunge glitt heraus, um ihre dünnen Lippen zu lecken. Große-Ohren hatte in seinem Tun innegehalten, fuhr jedoch auf ihr Zeichen fort.
„Was spielt das für eine Rolle?“ sagte sie noch einmal.
Wie es dem Stamm des Tekka ergangen war, so erging es dem Stamm des Sterret und einer Handvoll oder mehr kleinerer Gemeinschaften, die diesen beiden eine lockere Gefolgschaft schuldeten.
Doch es geschah im Krieg gegen Sterret, daß Shrick beinahe dem Verderben begegnete. Zu dem verschlagenen Alten waren Überlebende aus dem Massaker gegen Tekkas Armee gekommen. Die meisten hiervon waren von den Grenzwachen kurzerhand niedergemacht worden, aber einem oder zweien war es gelungen, diejenigen, die sie gefangennahmen, davon zu überzeugen, daß sie Neuigkeiten von großer Wichtigkeit brachten.
Sterret hörte sie an.
Er befahl, sie wie seine eigenen Leute zu ernähren und zu behandeln, denn er wußte, daß er jede Unze Kampfkraft brauchen würde, die er aufbringen konnte.
Lange und tiefschürfend dachte er über ihre Worte nach, und dann schickte er einen Streifzug seiner jungen Männer nach dem anderen zum Ort-des-Lebens-das-kein-Leben-ist. Sorglos war er vor Entdeckung durch die Riesen. Sie konnten etwas gegen ihn unternehmen oder nicht – aber er war schon lange davon

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