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Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Titel: Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. Rodin
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halbe Stunde, bis das Geräusch verstummte und sich Birdie erneut zu Wort meldete: »Der Mindbird ist nun betriebsbereit. Viel Spaß Steve!«
    Endlich! Jetzt konnte Steve alles ausprobieren. Sein erster Versuch galt dem Fernseher. Angestrengt dachte er daran ihn anzumachen, ohne sich jedoch vom Fleck zu bewegen. Und tatsächlich. Der Fernseher ging wie von Geisterhand an. Als nächsten war der Computer an der Reihe. Steve dachte daran ihn anzuschalten. Kurz darauf leuchtete der Bildschirm auf. Es folgte das Schreibprogramm. Einzig mit der Kraft seiner Gedanken und mit Hilfe des Mindbirds öffnete sich ein Fenster auf dem Bildschirm. Wieder hatte es geklappt. Jetzt dachte Steve an einen Apfel und auf dem Bildschirm erschien in schwarzer Schrift das Wort Apfel. Danach war es ein ganzer Satz an den Steve dachte, der dann Wort für Wort auf dem Bildschirm erschien. Die Möglichkeiten des Mindbirds schienen grenzenlos zu sein. Begeistert probierte Steve seine neugewonnenen Fähigkeiten an allen Geräten in seiner Wohnung aus und nicht ein einziges Mal wurde er enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Je öfter er den Mindbird benutzte, desto schneller reagierten die Geräte auf seine gedanklichen Befehle.
    »Was soll ich als nächsten tun?«, fragte er voller Tatendrang in den Raum hinein, ohne jedoch eine Antwort zu erwarten. Doch da hatte er sich getäuscht.
    »Du solltest etwas trinken«, erklang Birdies Stimme in seinem Kopf. »Dein Körper leidet an leichtem Flüssigkeitsmangel.«
    »Danke«, sagte Steve zögerlich. Es war gewöhnungsbedürftig und fremdartig Ratschläge von einer nicht anwesenden Person und zudem künstlichen Stimme entgegenzunehmen. Doch Birdie hatte Recht. Sein Mund war sehr trocken und er fühlte sich durstig.
    »Gern geschehen, Steve. Dafür bin ich da«, sagte Birdie, während Steve sich aus der Küche ein Glas Wasser holte. Nachdem der gröbste Durst gestillt war, ging seine Entdeckungsreise mit dem Mindbird augenblicklich weiter. Bis spät in die Nacht hinein versuchte Steve das neue Wundergerät zu meistern. Immer wieder stellte er neue, atemberaubende Fähigkeiten fest, die ihm jetzt, mit Hilfe des Mindbirds zur Verfügung standen. Er schrieb ganze Texte auf dem Computer, öffnete und beantwortete E-Mails, alles mit der Kraft seiner Gedanken und der tatkräftigen Unterstützung vom Mindbird. Hatte er eine Frage, musste er sie nur konzentriert genug denken und wenige Sekunden später bekam er die Antwort von Birdie in seinen Kopf projiziert. Mit einem Mal verspürte Steve den Anflug eines plötzlich aufkommenden Machtgefühls, das in seinem bisherigen Leben eher selten vorkam. Dieses Gerät auf seinem Kopf erfüllte all seine Erwartungen und übertraf sie sogar noch. Es machte ihn zu einem besseren Menschen. Einem allwissenden Menschen.
    Um vier Uhr in der früh war es Steve kaum mehr möglich seine Augen offen zu halten, und nachdem Birdie ihm mit ihrer lieblichen Stimme empfahl ins Bett zu gehen, tat er es schließlich auch. Er legte den Mindbird vorsichtshalber zum Schlafengehen ab, er wollte ihn unter keinen Umständen beschädigen, und positionierte ihn sorgfältig auf seinem Nachttisch. Ein Gefühl der Hilflosigkeit überkam Steve, kaum hatte er das Gerät von seinem Schädel heruntergenommen. Er fühlte sich wieder wie ein gewöhnlicher Mensch, unbeachtet, wertlos und gewöhnlich. Mit diesem Gefühl der Würdelosigkeit und Verachtung schlief Steve schließlich ein.
    Die nächsten Tage verbrachte Steve ausschließlich mit der Nutzung des Mindbirds. Vorausschauend genug hatte er sich bereits zuvor eine Woche Urlaub genommen, um genug Zeit mit dem Mindbird verbringen zu können.
    Am dritten Tag verließ Steve das erste Mal seit dem Erwerb die Wohnung. Natürlich mit dem Mindbird auf dem Kopf. Es war der erste gemeinsame Ausflug und zugleich der erste wirkliche Härtetest für Birdie. Bereits nach kurzer Zeit stellte Steve zufrieden fest, dass sich eine ganze Menge Leute bewundernd nach ihm umdrehten und ihn mit großen staunenden Augen anstarrten. In dem Lebensmittelladen bei ihm um die Ecke erging es ihm nicht anders. Menschen betrachteten ihn voller Ehrfurcht und Neid. Immerhin war er einer der Wenigen, die sich als stolzer Besitzer eines Mindbirds bezeichnen durften. Aus dieser noch sehr elitären Gruppe traf Steve nur einen einzigen Mit-Träger während seines Ausfluges. Er war genau wie er gerade beim Einkaufen. Die beiden begrüßten sich freundlich, tauschten die gemachten Erfahrungen mit

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